American Ultra (2015)

Stoner Movie der Woche: American Ultra

Zitat

„Wenn ich sterbe, dann stoned, lächelnd und in meinem Bett“- Mike Howell

Intro

Was wäre, wenn John Wick und Jason Bourne, einen kleinen Jungen adoptieren und ihn zusammen aufziehen würden? Was wäre, wenn dieser Junge mit 17 Cannabis entdeckt und anfängt in einem Späti um die Ecke zu arbeiten? Dann wäre dieser Junge wohl American Ultra.

Die 2015 produzierte Action-Komödie ist nämlich Stoner Kino galore und das nicht nur wegen der übertriebenen Gewalt und den teils psychedelischen Visuals, sondern weil der meiste Rauch nicht aus den Waffen, sondern aus den Lungen der beiden Protagonisten kommt.

In der ersten Hälfte von American Ultra wird schon mehr gebufft als in den meisten Stoner WG’s in welchen ich zufällig mal Zeit verbrachte. Als Gag hat sogar die Vertriebsgesellschaft des Films (Lionsgate), freies Gras bei der San Diego Comic Con verteilt. Natürlich nur an alle, welche eine medizinisches Marihuana-Karte vorweisen konnten und versprachen es mit niemanden zu teilen.

American Ultra ist die Geschichte von Mike Howell, welcher, neben dem normalen Stoner Leben, eine immense Angst vor dem Fliegen hat. Der Grund für diese Angst, ist aber nicht wie bei mir, dass er einfach keine Höhen abkann, sondern das er Teil eines Ultra geheimen Projektes war, welches ihn zu einem der tödlichsten Killer aller Zeiten machte.

Leider wurde das Projekt abgebrochen und seine Erinnerungen gelöscht, weshalb er nun in einem Späti arbeitet und bei seiner Freundin Phoebe lebt. Für die ist er gerade dabei den richtigen Moment zu finden, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Leider fällt hier der Dübel vom Aki, als die CIA beschließt ihn auszuschalten, damit auch die letzten Spuren dieses Programms vernichtet sind.

Aber vorher schafft es die Ex-Chefin des Programms, ihn mit Code Wörtern zu reaktivieren, damit er sich gegen die kommenden Angreifer wehren kann. Leider versteht Mike nur nicht was genau die Wörter bedeuten, weil sein durchrauchtes Hirn die Worte nur noch auf einem unterbewussten Level wahrnimmt. Darauf folgt ein wilder Kampf nach dem nächsten, um Mikes wahre Vergangenheit aufzudecken.

Die Verbindungen zu den Bourne-Filmen sind schon in der Stadt erkennbar, welche genau wie der Regisseur der Bourne Identität, Liman heißt. American Ultras Geschichte ist vielleicht nicht der Stoff aus dem Oscar Gewinner gemacht sind, aber dafür der Skunk aus dem Action geladene Sativa-Träume entstehen.

Wer American Ultra zu ernst nimmt, hat schon am Anfang verloren, aber wer sich auf die Geschichte einer kiffenden Killermaschine einlassen kann, wird die ein eineinhalb Stunden, welcher American Ultra auf dem Buckel hat, genießen wie eine THC geladene Achterbahn.

Cast & Crew

Was den Film noch mehr unterstütz, ist seine Action geladene Crew, die schon so manchen Klassiker hinter sich hat. Die Hauptrolle des Mike Howell übernimmt Jesse Eisenberg, welchen ihr vielleicht auch aus diesen Filmen kennt:

  • The Village (2004) ein M. Night Shyamalan Film, der es in sich hat.
  • Cursed (2005) ein Kult Horrorfilm über Werwölfe.
  • Adventureland (2009) eine Teenage-Comedy mit mildem Humor.
  • Zombieland und Zombieland: Double Tap (2009 & 2019) dessen Beschreibung im Namen ist.
  • The Social Network (2010), wo er Mark Zuckerberg spielte.
  • Die Unfassbaren 1 und 2 (2013 & 2016), wo er einen Zauberer oder Zauberkünstler spielte. Bin mir immer noch nicht ganz sicher, welcher der beiden.
  • Batman vs. Superman: Dawn of Justice (2016), in welchem er Lex Luthor spielt.

Übrigens schreibt der Junge dazu auch noch Bücher, Theaterstücke und liest Hörbücher vor, aber das würde die Liste zu lang machen und wir sind noch nicht mal bei John Leguizamo. Kurzgesagt, spielt er einen Klasse Mike Howell in American Ultra. Seine unsichere Art passt einfach zu diesem pazifistischen Stoner, der eigentlich niemanden weh tun will.

Die Rolle seiner Freundin Phoebe übernimmt Kristen Stewart, welch neben American Ultra auch in anderen interessanten Film war:

  • Panic Room (2002), ein spitzen Psycho-Thriller
  • Zathura (2005) Jumanji in SPACE!
  • Twilight (2008, 2009, 2011, 2012), welcher für Männer ab 16 verboten sein sollte.
  • Adventureland (2009), wo sie wieder mit Jesse Eisenberg zusammenspielte.
  • Snow White and the Huntsman (2012), in welchem sie die Hauptrolle hatte.
  • Still Alice (2014), welchen ich nie gucken werde, weil er einfach zu traurig ist.
  • Charlies Angels (2019), welcher genauso sinnlos war wie einen Tip hinter einen Aki zu kleben.

Auch wenn ich sie schauspielerisch grau-en-haft in Twilight fand, ist sie in American Ultra alles was sie hätte sein können: stark, witzig und emotional ausdrucksstark.

Machen wir aber weiter mit Topher Grace, welcher den Antagonisten des Films spielt, Adrian Yates. Du wirst Topher als Millenial wahrscheinlich nicht kennen, aber hier sind ein paar Nuggets aus seiner Filmographie, welche ich definitiv empfehlen kann:

  • Spider Man 3 (2007), wo er den ersten Venom spielte.
  • Predators (2010), ein angenehmer Action Film, den ich mir immer noch gerne mal ansehe.
  • Take Me Home Tonight (2011), welchen er selbst geschrieben hat.
  • Interstellar (2014), welchen dir alle deine Freunde empfehlen.
  • BlacKkKlansman (2018), ein Spike Lee Flick, der mit sehr viel Humor an die Überwachung des Kuckucksklans herangeht.

Falls du bis hierhin gelesen hast, dann sind hier noch zwei Goodies an Infos über Topher Grace: Er spielte Eric Foreman in That 70s Show (1998-2006), was das How I met your Mother für Stoner der 90er war und während er BlacKkKlansman filmte, machte er seinen eigenen Schnitt von der Hobbit, in welchem alle drei Filme aneinander gereiht sind. Einen Schnitt den ich mehr sehen möchte als den Snyder Cut der Justice League.

Ich überspringe mal leicht Connie Britton, welche die Chefin des Ultra Projects spielt, weil ich mir sicher bin das du sie allerhöchstens aus:

  • Nightmare on Elm Street (2010)
  • Bombshell (2019)
  • Der ersten Staffel von American Horror Story (2011)

kennst.

Als nächstes haben wir nämlich Walton Goggins, welcher zu diesen Schauspielern gehört von denen ich gerne mehr sehen würde (I love you, Steve Buscemi). In diesem Film spielt er Laugher, eine Frohnatur, welche auf Yates Befehl hin alles töten würde, was er sieht. Von seiner riesigen Filmographie, sind hier ein paar Snacks, die man sich angucken kann, falls man Goggins-Munchies hat:

  • Shanghai Noon (2002), top Comedy mit Jackie Chan und Owen Wilson.
  • House of 1000 Corpses (2003), ein Horror Klassiker, welcher bei mir schon in die Kategorie Horror-Comedy fällt.
  • Predators (2010), wo er zusammen mit Topher Grace spielte.
  • Django Unchained (2012), welchen du kennen solltest.
  • Machete Kills (2013), welcher, ohne sexistisch zu sein, wirklich eher für Männer ist.
  • The Hateful Eight (2015), was das blutigste Kammerspiel ist, das ich je gesehen habe.
  • Fatman (2020), eine schwarze Weihnachstkomödie.

Falls du den Magen dafür hast, dann könntest du die auch The Shield mit ihm ansehen, aber die Serie ist wirklich was für Leute die Breaking Bad zum einschlafen sehen.

Als letztes haben wir John Leguizamo, welcher Mikes Dealer Rose spielt. Leguizamos Filmographie geht zurück bis 1985 und deshalb kann ich hier auch nur ein paar meiner Lieblinge empfehlen:

  • Stirb Langsam 2 (1990), ein Action Klassiker mit Bruce Willis.
  • Super Mario Bros (1993), dem schlechtesten Film aller Zeiten und ja, bei der Meinung bleibe ich.
  • To Wong Foo, Thanks for Everything! (1995), eine Trans-Komödie, die ihres gleichen sucht (und nicht viel findet. Mal ehrlich, wie viele Filme mit Transsexuellen kennst du? Und wie viele Komödien? Gutes innerliches Gespräch).
  • Titan A.E (2000), welcher einen Animations-Style beinhaltet, den man wahrscheinlich nie wieder sehen wird.
  • Moulin Rouge (2001), einem spitzen Musical, welches man in jedem Geisteszustand sehen kann.
  • John Wick (2014, 2017), wovon es vor 2026, insgesamt fünf geben wird.

Ich mag John wirklich und als Rose gibt er sich zwar wie in den meisten seiner Rollen, aber warum den Joint neu erfinden, wenn er sich auch so rauchen lässt?

Regie in American Ultra, hat Nima Nourizadeh übernommen, welchen man vorher aus Filmen wie

  • Project X (2012)

kannte. Jup, American Ultra war sein zweiter Film, da er vorher hauptsächlich Musikvideos übernommen hat.

Als letztes würde ich gerne über die Flachzange, namens Max Landis reden, welcher zwar American Ultra geschrieben hat, sich aber im echten Leben mit Weinstein in ein Bett kuscheln kann. Von sexueller Belästigung bis Vergewaltigung ist bei dem Mann alles dabei, was an Hollywood Dreck ist.

Acht Frauen sind derzeitig dabei den Mann zu verklagen und auch wenn American Ultra eine Bombe ist, hoffe ich das der Junge erstmal keine Arbeit mehr findet. Davon ab, hat er auch Victor Frankenstein (2015) geschrieben, was mindestens als Verbrechen gegenüber der Filmkunst gelten sollte.

Review Anderer

Rotten Tomatoes43%/45%
IMDb6,1/10
Metacritic50/100 & 6.2/10

Wie du schon sehen kannst, ist American Ultra nicht unbedingt der größte aller Stoner Filme. Jedenfalls hat er definitiv nicht die höchste Bewertung, welchen wir bei Hanfseite im Filmregal haben. Aber das ist mir erstmal filmegal, denn ein Score von 43% bei Kritikern und 45% Zuschauern ist definitiv unverdient.

American Ultra strotz vor Humor und Action, eine Kombination, die sogar bei vielen Mission Impossible Filmen nicht so gut getroffen wird wie hier. Etwas, was bei der IMDb Bewertung von American Ultra wohl außer Acht gelassen wurde. Auch Metacritic hatte keine besseren Zahlen für die kiffende Killermaschine, welche sich American Ultra nennt.

Von was ich gelesen habe, scheinen die meisten Kritiker, Probleme mit dem Ton des Films zu haben und dass er sich nicht entscheiden könne, ob er eine Kiffer-Komödie oder ein Action Film ist.

Ich glaube da gibt es keine Entscheidung. Der Film versucht nicht beides zu sein, er schafft es beides zu sein. Wenigstens gibt es einen großen Namen, welcher da meiner Meinung ist: Stephen King, der wahrscheinlich größten Horror Autor der letzten 50 Jahre, sagte das American Ultra „fresh, aufregend und sehr cool“ sei.

Fazit

American Ultra ist der beste Stoner Action Film, den es gibt (auch wenn es bis jetzt wahrscheinlich der Einzige ist) aber mehr als das, ist es der beste Action Film für Stoner. Ich habe den Film, in diesem Leben, wahrscheinlich schon sieben Mal gesehen und nicht einmal bereue ich es.

Die meisten Szenen sind, durch Steward und Eisenberg, super inszeniert und wenn der Film mich nicht zum Lachen gebracht hat, dann hat er mein Herz, in den Action Szenen, zum Pumpen gebracht. Außerdem hat er mich hoffen lassen, dass meine Höhenangst eigentlich nur ein Weg ist, mich wegen eines Killerprograms in meiner Vergangenheit nicht aus Deutschland zu lassen. Jedenfalls wird das meine neue Ausrede sein, wenn meine Freundin nach Paris will.

Ich finde die beste Umgebung für American Ultra ist mit Freunden, denn am den meisten Spaß hat man, wenn man zusammen darüber lachen kann, wie Eisenberg, extrem unsicher, mit seinen neugewonnenen Fähigkeiten, umgeht. Natürlich ist eine Indica-Sorte hier genauso fehl am Platz wie ein Einhorn in einem Quentin Tarantino Film.

Ein wachmachendes Sativa Gras, dass dich zum Lachen und Staunen bringt, ist genau die Mischung, welche der Arzt verschrieben hat. Natürlich sind ein fester Magen und eine relativ humorvolle Ansicht von Gewalt, ein Muss für American Ultra. Denn wer zu zimperlich ist für abgetrennte Köpfe und Blutfontänen sollte vielleicht mit einem anderen Zeppelin fliegen.

Mit grünen Grüßen,
Mac

Der Artikel „American Ultra“ ist am 15. Oktober 2020 erschienen

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Angelika Koch

Angelika Koch

Angelika ist eine passionierte Autorin und Expertin auf dem Gebiet des Cannabis-Lifestyles. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Branche hat sie sich nicht nur ein umfassendes Wissen über den Anbau und die Verwendung von Cannabis angeeignet, sondern auch über die politischen und rechtlichen Aspekte, die damit einhergehen. Ihre Art zu schreiben ist gekennzeichnet durch ihren unverwechselbaren, freundlichen Stil, der sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. In ihren Artikeln vermittelt sie nicht nur praktische Tipps zum Anbau von Cannabis, sondern auch spannende Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten, wie man Cannabis in den Alltag integrieren kann.