Der Bio-Anbau von Cannabis

Die Vor-und Nachteile des Bio-Anbau von Cannabis

Seit je her herrscht unter den Grower die große Debatte um Chemie oder Bio-Grow. Die einen schwören auf synthetische Dünger und behaupten, dass man mit einem Bio-Anbau von Cannabis nur minderwertige Ergebnisse erzielen kann. Die Bio-Grow Fans halten dagegen mit den Aspekten des Umweltschutzes und geben ebenfalls an, mit einem Bio-Anbau von Cannabis außergewöhnliche Ernten erzielen zu können.

Manch einer glaubt, dass es reicht, die Pflanze für einen Bio-Grow einfach nur in eine gute Erde zu stecken. Aber das ist nur der Anfang, denn hinter einem echten Bio-Anbau von Cannabis steckt einiges mehr. Da früher noch nicht das immense Wissen über Pflanzen und ihre Mikrobiologie zur Verfügung stand, waren seit der 50er Jahren chemische und synthetische Dünger das Mittel der Wahl. Es konnte relativ präzise dosiert werden, wodurch eine erfolgreiche Ernte gewährleistet war.

Allerdings kam es nicht selten vor, dass in chemisch gedüngten Pflanzen und insbesondere in den Blüten Düngerrückstände zu finden waren. Viele kommerziellen Grower hielten es nicht so genau mit dem Flushing, dem Ausspülen des Düngers aus dem Substrat und der Pflanze, da für Sie Profit vor Qualität geht.

Heutzutage wissen wir um einiges mehr, was die Mikro- und Makrobiologie angeht und Hersteller begannen organische Dünger auf den Markt zu bringen, die in ihrer Wirkung der von synthetischen in nichts nachstehen, dafür aber umweltschonender gewonnen werden und für den Menschen verträglicher sind.

Wie funktioniert der Bio-Anbau von Cannabis oder Bio-Grow?

Bei einem Bio-Anbau von Cannabis ist es, wie oben erwähnt, nicht einfach damit getan, dass man seine Pflanze in die Erde steckt, oder draußen Outdoor anbaut und keine chemischen Dünger hinzufügt. Denn einerseits kann man auch Indoor relativ organisch anbauen und andererseits gilt es beim Bio-Anbau von Cannabis mehr zu beachten als, einfach nur gute Erde zu verwenden.

Gedüngt werden, muss die Pflanze auch beim Bio-Anbau von Cannabis. Allerdings werden hier keine synthetischen Flüssigdünger verwendet, sondern rein organische Materialien. Darunter zählen beispielsweise, Guano (Fledermauskot), Wurmmist, Knochen– und Blutmehl und viele mehr.

Bio-Anbau von Cannabis
Congo Landrasse Bio-Outdoor

Durch eine Vielzahl dieser unterschiedlichen Materialien wird beim Bio-Anbau von Cannabis ein gesunder Mikroorganismus im Boden angeregt. Und das wiederum führt dazu, dass sich beim Bio-Anbau von Cannabis nützliche Bakterien und Pilze bilden, welche die Pflanze mit Nährstoffen versorgen und sie in ihrem Wachstum zu unterstützen. Man kann also sagen, man züchtet bei einem Bio-Grow nicht nur eine Pflanze, sondern ein ganzes Ökosystem.

Das Wunderbare an diesem selbst gezüchteten Ökosystem ist, dass man es häufig wiederverwenden kann. Viele Grower schmeißen nach ihrer Ernte die Erde einfach weg und besorgen sich für den nächsten Grow neue Erde. Bei einem Bio-Anbau von Cannabis kann man den Boden, nach einer gewissen Ruhephase, wieder neu benutzen. In der Ruhephase sammeln sich die Mikroorganismen wieder an und können die nächsten Pflanzen versorgen.

Das Licht bezieht man beim organischen Bio-Grow natürlich von der Sonne. Da dies aber in manchen Regionen nicht machbar ist, sollte man bei einem organischen Indoor-Grow darauf achten eine möglichst sparsame Lampe zu kaufen. Es geht hierbei um den Aspekt, nicht zusätzlich zum problematischen Energieverbrauch dieser Welt beizutragen. LEDs sind zwar teuer in der Anschaffung, eignen sich aber perfekt für kosteneffiziente Beleuchtung, denn sie haben deutlich mehr auf dem Kasten als noch vor wenigen Jahren.

Die Vorteile des Bio-Anbau von Cannabis oder Bio-Grows

Mikroorganismus

Wie weiter oben schon erwähnt züchtet man neben den Pflanzen auch noch hilfreiche Mikroorganismen im Boden. Es ist ein umfangreiches Unter-Thema beim Bio-Anbau von Cannabis und man kann sich stundenlang mit den unterschiedlichsten Eigenschaften verschiedener Bakterien, Pilzen und anderen Organismen beschäftigen und hat somit ein wahnsinnig großes Repertoire an Möglichkeiten seinen Bio-Grow zu verbessern.

Denn wenn der Boden erst einmal voll von diesen unsichtbaren Helfern ist, verbessert sich nicht nur die Nährstoffaufnahme der Pflanze, sondern die Organismen produzieren selbst nützliche Stoffe, welche der Pflanze während des Bio-Anbaus von Cannabis durchgängig zur Verfügung gestellt werden.

Umweltfreundlichkeit des Bio-Anbaus von Cannabis

Ein ganz klarer Punkt, um den Bio-Anbau von Cannabis zu favorisieren, ist wohl der Faktor der Umweltfreundlichkeit. Wir leben in einer sowieso schon geschwächten Umwelt und daher sollte es auch das Ziel eines jeden naturverliebten Growers sein, der Umwelt nicht noch mehr zu schaden.

Auf der einen Seite ist die Herstellung von chemischen Düngern weitaus umständlicher und, wie der Name schon sagt, mit Chemikalien verbunden. Weiter oben wurde auch bereits erwähnt, dass diese synthetisch hergestellten Stoffe nicht vollständig vom Boden abgebaut werden können, und in der Pflanze zurückbleiben. Was sich dann beim rauchen eines Joints durch Funken bemerkbar macht.

Bio-Dünger selber herstellen

Bio-Anbau von Cannabis
reine Congo-Landrasse von ACE-Seeds

Ein weiterer toller Aspekt für probierlustige Hobbygärtner ist die Eigenherstellung von organischen Düngern. Sie sind meist sehr einfach herzustellen und die Zutaten finden sich oftmals sogar in der freien Natur oder beim nächsten Bauernhof. Es handelt sich dabei ausschließlich um pflanzliche oder tierische Abfälle. Ein Beispiel für einen pflanzlichen Dünger wäre die Brennnesseljauche, ein Gebräu, dass die Pflanzen insbesondere in der Wachstumsphase mit viel Stickstoff beim Wachsen unterstützt.

Man packt dazu einfach Brennnesseln in einen Eimer mit Wasser und lässt es zugedeckt einen Tag in der Sonne stehen und fertig ist der Dünger. An den Geruch von organischen Düngern muss man sich jedoch erst gewöhnen, denn das Wort “Jauche” hat bei diesem Gebräu seinen Namen verdient. Insbesondere tierische Abfälle wie Pferde- oder Hühnermist aber auch ein selbst angesetzter Komposttee sind nicht gerade eine Wohltat für die Nase. Doch auch Bananenschalen oder Kaffeesatz zählen zu den Mitteln, die verwendet werden können und noch angenehm riechen.

Super-Erde

Wem die Düngung nicht wirklich liegt, der kann sich bei einem Bio-Anbau von Cannabis auch an einer Super-Erde versuchen. Super-Erde heißt sie aus dem Grund, dass sie so nährstoffreich ist, dass eine Pflanze ihren kompletten Wachstums- und Reifeprozess ohne weitere Dünger vollziehen kann. Es wird nur mit normalem Wasser gegossen und abgewartet. Die Ergebnisse sind bei einer ordentlichen Erde wirklich erstaunlich, auch wenn nicht ein einziges Mal nach gedüngt wurde.

Eine Super-Erde für den Bio-Anbau von Cannabis stellt man im besten Fall selbst her. Dazu gibt es bereits unzählige Anleitung im Internet. Das grobe Prinzip dabei ist es eine bereits gute Erde mit einer Vielzahl der oben genannten organischen Mitteln zu mischen. Dadurch entsteht eine Erde mit derart vielen Nährstoffen in einer gleichmäßigen Verteilung, dass die Pflanze, egal in welche Richtung sie ihre Wurzeln ausstreckt, immer auf einen nährstoffreichen Boden trifft. Zusammen mit dem Thema Mikroorganismus, kann man so einen lange fruchtbaren perfekten Boden für viele Grows schaffen.

Wenn Du keine Lust, Zeit oder Möglichkeiten hast Dir eine Super-Erde selber zu machen, dann empfehlen wir Dir
Kanamu-Pacha, die einzige sogar für den medizinischen Bio-Anbau von Cannabis freigegebene Erde. Ein Hortisol nach Art der Terra Preta, also nach der alten Amazonas-Technik hergestellt, so potent und voller Power das man nicht düngen darf! Und der Boden ist voller gesunder Mikroorganismen die der Pflanze Kraft und Gesundheit geben.

Rückstandslose Verwertung

Bio-Anbau von Cannabis
Ace-Seeds Congo Main Bud

Wie schon erwähnt, war es eine ganze Zeit lang nicht unüblich chemisch-belastetet Gras angedreht zu bekommen. Das lag einfach daran, dass den meisten kommerziellen Growern das Flushing nicht allzu wichtig war, Hauptsache die Ernte konnte schnell eingefahren werden. Diese chemischen Rückstände zeigen sich dadurch, dass das Gras knisternd abbrennt, es unglaublich im Hals kratzt und teilweise sogar gesundheitliche Schäden in der Lunge verursachen konnte.

So etwas kann beim Bio-Grow nicht passieren, da alle Stoffe zur Nährstoffversorgung organisch sind und rückstandslos abgebaut werden. Das ist einer der großen Vorteile des Bio-Grows, denn auch wenn mal die Zeit für das Flushing wirklich fehlen sollte, so kann man sich sicher sein, dass das Produkt dennoch “sauber” ist.

Ein weiterer Vorteil dabei ist auch, dass man einen organischen Dünger kaum bis gar nicht überdosieren kann. Alles, was zu viel ist, wird einfach im Boden abgespeichert. Anders verhält sich das bei chemischen Düngern. Diese erzeugen bei fahrlässiger Überdüngung teilweise verheerende “Nährstoffbrandflecken” auf den Blättern der Pflanze und im schlimmsten Fall trocknet die Pflanze einfach aus, weil sie die Menge der im Dünger enthaltenen Salze nicht mehr regulieren kann.

Qualitätssteigerung

Viele Grower, die von chemischen auf biologischen Anbau gewechselt sind, berichten immer wieder von außergewöhnlichen Erfolgen mit Bioböden und auch der Geschmack soll deutlich besser sein, da er nicht durch Chemikalien beeinflusst wurde. Ist der Boden gut vorbereitet ist es auch mit einem Bio-Grow möglich riesige dichte Blüten oder ganze Cannabisbüsche zu züchten, übersät mit Blüten und Harz.

Nachteile beim Bio-Grow

Verlängerte Anbauzeit

Natürlich ist der Bio-Grow keine Wundermethode und hat somit auch Nachteile. Einer davon ist das langsamere Wachstum. Die Nährstoffe stehen bei einem Bio-Grow nicht so aufbereitet zur Verfügung, wie bei einem chemischen Dünger mit einer konzentrierten Lösung. Daher braucht die Pflanze auch länger bei ihrer Nährstoffaufnahme, auch wenn die Aufnahme an sich verbessert ist. Die Nährstoffe müssen erst von den Organismen zersetzt werden und das kann natürlich etwas länger dauern.

Auch kann es sein, dass der erste Grow in einem vorbereiteten Boden noch keine großartigen Ergebnisse erzielt. Das liegt daran, dass gerade Anfänger noch nicht die perfekte Nährstoffzusammensetzung verwenden oder der Boden sich erst “einrichten” muss, sprich die Organismen bilden und den Boden “zum Leben erwecken”.
Um diese Nachteile zu verhindern kann man die Erde ansetzten und 3-4 Wochen zugedeckt ruhen lassen, dann haben die Mikroorganismen die Zeit zu arbeiten und die Erde ist ready für einen Bio-Anbau von Cannabis.

Bio-Anbau von Cannabis
Outdoor SCROG mit Ace-Seeds’s Congo Landrasse

Empfindliches Ökosystem

Der große Vorteil eines Mikroorganismus kann sich leider auch schnell in einen Nachteil verwandeln. Denn ist dieses Ökosystem erst einmal gestört oder beschädigt worden, kommt es, wenn überhaupt, nur schwer wieder auf die Beine. Beispielsweise zu große Hitze, zu wenig Feuchtigkeit und natürlich auch Kälte können einen Mikroorganismus innerhalb weniger Tage komplett zum Stillstand zwingen. Ist er diesen Belastungen zu lange ausgesetzt, kann es passieren, dass das ganze mikroskopische Leben im Boden abstirbt und sich nicht mehr regeneriert. Man sollte auch tunlichst den zusätzlichen Einsatz von chemischen Dünger vermeiden, da dieser das Mikro-Leben ausradiert. Ist dies erst einmal passiert, wird die Pflanze sichtliche Schäden davon tragen.

Erhöhte Gefahr von Schädlingen

Durch den Geruch von organischem Dünger werden häufig auch Schädlinge angezogen, die bei chemischem Dünger unwahrscheinlicher gewesen wären. Viele schädliche Insekten lieben den fauligen Geruch von organischen Materialien und legen ihre Eier dort ab. Insbesondere bei flüssigen organischen Düngern, wie der Brennnesseljauche kommt es häufig vor, dass der Geruch Insekten anzieht, die ihre Eier in den feuchten Boden einsetzen.

Doch meist hilft es schon, die Düngerzutaten vorsichtig unter die oberste Erdschicht zu mischen und mit klarem Wasser nachzugießen.

Nicht für wasserbasierte Anbaumethoden

Organische Dünger eignen sich nicht für Hydro und Aeroponiksystem. Der Grund dafür ist, dass in sich organischem Dünger Schwebeteilchen und Zellstoffreste von Pflanzen befinden, die Pumpen und Schläuche verstopfen können. Daher kann ein wasserbasierter Grow nur mit chemischem Dünger betrieben werden. Doch einige Düngerhersteller vermarkten seit nicht allzu langer Zeit organische Dünger, die für wasserbasiertes Anbauen ausgelegt sein sollen. Es bleibt also spannend, ob dieser Nachteil nicht bald ins Wasser fällt.

Fazit

Auch wenn sich die Chemie angepasst hat, deren Dünger noch schneller aufgenommen werden können oder in perfekt balancierten Werten daher kommen, ist ein Bio-Grow zu bevorzugen.

Zum einen überwiegen die wichtigen Vorteile, wie sauberes Gras oder ein lange als perfekter Growplatz dienender Boden. Und zum anderen befindet sich unsere Welt in einem allgemein ungesunden Zustand, da sollte man auch beim Cannabisanbau auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit setzen.

Außerdem bietet der organische Anbau von Cannabis eine Vielfalt an Möglichkeiten zu experimentieren, sich seinen eigenen Dünger kostengünstig selbst herzustellen und auch die Natur besser zu verstehen. Denn dieses Wissen kann man auch super im gesamten Garten und in Gemüsebeeten anwenden, ohne dabei der Umwelt zu schaden.

Und wem das als Argumente noch nicht reichen, der sollte einfach denken das man sich selber nur das Beste und Sauberste für den eigenen Körper geben sollte.

Die Seite „Der Bio-Anbau von Cannabis“ wurde von Mr. Haze Amaze geschrieben und ist am 9. April 2021 online gegangen.