Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten mit 9 wichtigen Medikamenten

Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten mit 9 wichtigen Medikamenten

Wie verträgt sich Hanf-Medizin mit anderen Medikamenten?

Viele von Euch werden sich sicher schon einmal gefragt haben, wie sich der Konsum von Cannabis mit der Einnahme von Medikamenten verträgt. Wie ist es überhaupt mit Kiffen und dem Kranksein?
Wird mir eventuell schlecht, wenn ich konsumiere und gleichzeitig Antibiotika nehme oder wirken die Tabletten dann vielleicht nicht?
Kann ich Halluzinationen bekommen, wenn ich Schmerzmittel nehme und einen Joint rauche?

Diese und ähnliche Fragen tauchten schon vor Jahren in unserem Online-Forum auf. Das Thema ist heute aber noch aktueller als zuvor, gibt es doch schon gut 60.000 Cannabis-Patienten. Diese bekommen genauso wie alle anderen Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch weitere Medikamente verschrieben. Da kann es nicht schaden zu wissen, was sich verträgt und wo man aufpassen sollte.

Cannabis kann die Wirkung von manchen Medikamenten beeinflussen?

Damit Cannabis und auch andere Medikamente wirken können, müssen sie im Körper über diverse Organe aufgenommen werden. Sie setzen dabei oft an denselben Stellen an, benutzen gleiche Rezeptoren und werden alle in der Leber verstoffwechselt. Daher bleibt es nicht aus, dass sich Hanfmedizin und andere Medikamente gegenseitig beeinflussen können. Wie stark oder gefährlich dieser Einfluss ist, zeigen wir hier auf.

Cannabis und Antibiotika

Mandelentzündung? Blasenentzündung? Der ein oder andere von Euch ist sicher schon einmal in die Situation gekommen, dass er von seinem Arzt Antibiotika verordnet bekommen hat. Wie verträgt sich das mit Hanf? Kann das gefährlich sein oder gibt es Wechselwirkungen?

Da ich selber seit mehreren Jahren Cannabis-Patient bin, kann ich aus meiner eigenen Erfahrung erst einmal sagen, dass ich bisher keine negativen Nebenwirkungen bei der gleichzeitigen Einnahme von verschiedenen Antibiotika-Medikamenten und Cannabis erlebt habe.

Da die verschiedenen Cannabinoide im Hanf selber entzündungshemmende Eigenschaften haben, sehe ich es aus eigener Erfahrung als sinnvoll an, zunächst zu versuchen, Entzündungen erst einmal mit Hanf – besonders mit Cannabidiol (CBD) – zu behandeln. Ich bin auch deshalb Cannabis-Patient, weil ich chronische Entzündungen habe, die mit Antibiotika nicht zu behandeln waren. Mir hat CBD dagegen sehr gut geholfen, sodass ich heute die Entzündungen gut im Griff habe und weitestgehend frei von Beschwerden bin.
Eine aktuelle Studie belegt die antibakterielle Wirkung von Hanf als Medizin.

Medikamente und Cannabis
CBD kann bei Entzündungen sehr gut helfen
Was sagt die Literatur und andere Quellen?

Für mich war das Gespräch mit meinem Arzt am wichtigsten. Er hat mir versichert, dass ihm aus der medizinischen Literatur und vor allem von Patienten aus seiner eigenen Praxis kein Fall von negativen Wechselwirkungen bekannt sei.

Bei eigenen Recherchen konnte ich lediglich einen Hinweis finden. Dieser bezieht sich darauf, dass es möglicherweise zu Schwindel und Kreislaufproblemen kommen kann, wenn man Cannabis raucht.
Von irgendwelchen gesundheitlichen Problemen hat niemand berichtet.

Cannabis in der Krebstherapie

Wie eine aktuelle Studie zeigt, ist es durchaus möglich, dass Cannabis und Krebsmedikamente in Wechselwirkung miteinander stehen. Es fehlt leider an Studien mit Patienten, sodass sich die klinische Relevanz dieser Beobachtungen noch nicht abschließend beurteilen lassen.

Cannabis und Blutdruckmittel

Dass Cannabis einen Einfluss auf die Herzfrequenz hat, kann jeder bestätigen, der schon mal Hanf konsumiert hat. Natürlich ist das abhängig von der Sorte und den darin enthaltenen Flavoiden, aber Herzklopfen ist allgemein üblich. Der auf das Herz-Kreislauf-System stimulierende Effekt sowie der stärkere Verbrauch an Sauerstoff sind allgemein gut dokumentiert und bekannt.
Das heißt Menschen, die einen hohen Blutdruck haben und deshalb Betablocker nehmen, müssen aufzupassen und eventuell das Cannabis absetzen. Das gleiche gilt für Menschen, die einen sehr niedrigen Blutdruck haben, da kann dann der Kreislauf versagen. Es sind bisher allerdings nur sehr wenige Fälle dieser Art dokumentiert worden.

Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt!

Cannabis und Schmerzmittel

Das Hanf selber eine schmerzstillende Eigenschaft hat, ist gut bekannt, deshalb wird es heute unter anderem auch als Medikament verschrieben.
Sowohl Tetrahydorcannabinol (THC) als auch CBD und weitere im Hanf enthaltene Cannabinoide wirken schmerzstillend auf schonende und nebenwirkungsfreie Art.
Wer heute mit Schmerzen zum Arzt geht, bekommt meist Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder bei stärkeren Schmerzen auch Opioide wie Codein oder Morphin verschrieben. Das sind Medikamente, die bekannterweise nicht ohne Risiken sind.

Von Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme von Cannabis und Schmerzmittel ist bisher nichts bekannt, das Gegenteil ist hier eher der Fall. Durch die schmerzlindernde Eigenschaft von Hanf kann man den Tablettenverbrauch reduzieren. Die oft auftretenden Nebenwirkungen der Opiate wie Übelkeit und Erbrechen werden stark gelindert, auch deshalb können Patienten eine Verbesserung der Lebensqualität erfahren.

Cannabis und Antidepressiva

Es existieren inzwischen erste Studien darüber, dass THC die Wirkung von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) wie Fluoxetin, Paroxetin oder Sertralin verstärken kann.

Bei der Verwendung von trizyklischen Antidepressiva kann außerdem eine Verstärkung der blutdrucksenkenden, herzfrequenzsteigernden und beruhigenden Wirkung beobachtet werden.

Es ist ratsam sich hier mit dem Arzt abzusprechen.

Werbung einer Dispensary in den USA – Cannabis ist Medizin

Cannabis und Blutzucker / Insulin

Das körpereigene Endocannabinoidsystem spielt auch bei der Blutzuckerregulierung eine große Rolle für uns Menschen. Da auch Cannabis Cannabinoide enthält, die nach dem Konsum an genau dieses Endocannabinoidsystem andocken, beeinflusst der Konsum von Hanf die Wirkung von Blutzuckermitteln insofern, als dass die Wirkung vermindert wird. Auch hier ist die Rücksprache mit dem Arzt empfohlen.

Cannabis und die Anti-Baby-Pille

Es ist bis heute noch keine Studie zu einer möglichen Wechselwirkung von Cannabismedizin mit der Anti-Baby-Pille erschienen, aber das Risiko scheint relativ gering zu sein. Es gab in den letzten 50 Jahren keine bekannten Fälle.

Cannabis und Beruhigungsmittel

Die verschiedenen Sedativa, aber auch viele Psychopharmaka wirken in der Regel über das zentrale Nervensystem auf den Menschen und erreichen so ihre beruhigende Wirkung.

Genau das macht Cannabis auch. Und darin liegt die eventuelle Gefahr: Benommenheit, Kreislaufprobleme und Schläfrigkeit könnten sich einstellen. Die beiden Mittel verstärken sich also. Eine Absprache mit dem Arzt ist unbedingt ratsam.

Cannabis und Blutgerinnungsmittel

Bei Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung konnte ein sehr starker Einfluss von Cannabis festgestellt werden, da Cannabis selber eine solche gerinnungshemmende Eigenschaft hat und sich so beide verstärken. Bei Mitteln wie Aspirin, Heparin oder auch Ibuprofen ist also Vorsicht geboten und Rücksprache mit dem Arzt ratsam!

Weitere Berichte über Cannabis und Medizin finden Sie hier

Bildnachweis: Pixabay