Cannabispflanzen gießen
Fakten & Tipps zur Wasseraufnahme von Hanfpflanzen
Cannabispflanzen gießen ist eine Sache für sich. Eine angemessene Wasseraufnahme ist für jede Pflanze lebensnotwendig und für das Gedeihen entscheidend. Durch Regen oder künstliche Bewässerung gelangt das Wasser in den Boden, löst die Nährstoffe, die in die Erde sickern und so den Wurzeln zugänglich gemacht werden. Ohne Wasser, kein Leben!
Die Pflanzen brauchen das Wasser, um über das Wurzelsystem an die Nährstoffe ranzukommen. Der Wasserbedarf der Pflanze hängt von ihrem Entwicklungsstadium, den Umweltbedingungen und auch dem Wasserrückhaltevermögen des Substrats ab. All diese Faktoren bestimmen unter Anderem die weitere Entwicklung deiner Hanfpflanze.
Cannabispflanzen gießen, wieviel und wann?
Sollte dein Substrat nicht genügend Wasser speichern, dein Klima zu heiß sein und die Pflanze mitten in der Blütephase, ist es ratsam öfters zu gießen. Wenn die Temperaturen moderat, deine Pflanzen noch in der Wachstumsphase sind und das Substrat ein hohes Wasserrückhaltevermögen hat, dann wirst du weniger Wasser brauchen.
Mit der Zeit wirst du ein Gefühl dafür bekommen, wann und vor allem mit wieviel Wasser du deine Cannabispflanzen gießen mußt. Da gibt es einfach keine Vorgaben. Ein gutes Indiz ist es, wenn mindestens die ersten zwei Zentimeter des Substrats angetrocknet sind.
Auch das Gewicht der Töpfe kann durch Hochheben Aufschluss über den Wasserbedarf geben und ob man die Cannabispflanzen gießen muß. Meistens wird zu viel gegossen, gerade in der Wachstumsphase sind die Wurzeln sehr empfindlich gegenüber Staunässe.
Anders ist es mit der Qualität des Wassers. Hier gibt es ein paar Faktoren, die es zu beachten gilt.
Welche Qualität/Beschaffenheit muss Wasser zum Gießen von Hanfpflanzen haben?
Es ist von großem Wert, die Grundwerte des zu verwendenden Wassers zu kennen, wenn man Cannabispflanzen gießen möchte. Denn diese Werte zeigen, wie gut die Pflanze die Nährstoffe aufnehmen kann und wie viel ihr davon zur Verfügung stehen. Die Rede ist vom pH- und EC-Wert, sowie von der Wasserhärte. Weiters hat auch die Temperatur des Wassers Einfluss auf die Werte.
Cannabispflanzen gießen mit hartem vs. weichem Wasser
Die Qualität des Wasser unterscheidet sich im Mineralstoffgehalt. Bei einer hohen Konzentration an gelösten Mineralien, spricht man von hartem Wasser und umgekehrt von weichem Wasser. Gemessen wird mit einem TDS- (Total disolved solids) oder Leitfähigkeits-Messgerät, welches die Gesamtmenge der gelösten Mineralien/Salze in ppm (parts per million) angibt, was der Menge in Milligramm pro Liter (mg/l) entspricht.
Der Wert von hartem Wasser liegt bei 320 – 530 ppm, was soviel heißt, dass 320 – 530 mg gelöste Salze pro Liter Wasser enthalten sind. Bei Werten von 70 – 140 mg/l spricht man von weichem Wasser. Die Wasserhärte wird auch gerne in Grad deutscher Härte (°dH) angegeben. Die Werte für hartes Wasser liegen bei 12 – 30 °dH ( viel Ca und Mg) und für weiches bei 0 – 7,8 °dH (wenig Ca und Mg), bei Werten dazwischen spricht man von mittelhartem Wasser.
Hartes Wasser enthält in der Regel viel gelöstes Kalzium (Ca) und Magnesium (Mg), die der Pflanze als wichtige Nährstoffe dienen. Lebst du allerdings in einer Region mit sehr weichem Wasser und einem damit verbundenen geringen Anteil dieser Nährstoffe, wird es wahrscheinlich zu Mangelerscheinungen bei deinen Pflanzen kommen.
Du solltest vorbeugen, in dem du Dolomitkalk der Erde zufügst und einen speziellen Ca-Mg-Dünger verwendest. Ein weniger hartes Wasser mit Werten von 140 – 210 ppm ist für den Anbau von Hanfpflanzen optimal.
Die Wasserhärte entspricht im Großen und Ganzen dem Mineralstoffgehalt, wird jedoch auch von der Temperatur und dem pH-Wert des Wassers beeinflusst.
Der EC- Wert
Die elektrischen Leitfähigkeit (EC) gibt die Salzkonzentration der im Wasser gelösten Mineralsalzionen an. Der gemessene Wert wird in Siemens pro Zentimeter (S/cm) oder Millisiemens pro Zentimeter (mS/cm) angegeben. Je mehr Ionen eine Lösung enthält, umso größer ist die Leitfähigkeit. 1 mS/cm entspricht dem EC-Wert von 1 und ist gleich 640 ppm.
Der Wert zeigt jedoch nicht an welche Mineralsalze enthalten sind und ob diese als Nährsalze für deine Pflanze von Bedeutung sind. Leitungswasser, welches zum Beispiel viel Natrium und Chlorid enthält, hat keinen Nährwert für deine Pflanzen und ist eher schädlich für das Bodenleben.
Regenwasser ist dagegen optimal wenn man Cannabispflanzen gießen möchte.
Wasser mit einem EC-Wert von maximal 0,5 ist für deine Hanfpflanzen optimal. Sollte der Wert darüber liegen, empfiehlt sich das Wasser zu filtern. Wenn du in einer Region lebst, in der der Salzgehalt sehr hoch ist, kannst du mit dem Prinzip der Umkehrosmose dein Leitungswasser filtern.
Bei diesem Verfahren wird das Wasser mit Hilfe einer Pumpe durch eine halbdurchlässige Membran gedrückt und von Chlor, organischen Materialien, Feststoffen, Pestiziden und Herbiziden sowie von Bakterien und Viren gereinigt, wobei auch der pH-Wert neutralisiert wird.
Den pH-Wert messen
Die Abkürzung pH steht für pondus hydrogenii bzw. potentia hydrogenii und wird mit Gewicht bzw. Kraft des Wasserstoffs (H) übersetzt. Der pH-Wert gibt die Konzentration von Wasserstoffionen im Wasser oder Medium an und ist das Maß für das Säure-Basen-Gleichgewicht.
Ist die Anzahl der Wasserstoffionen hoch, ist der pH-Wert niedrig und die Flüssigkeit bzw. der Boden sauer, bei einer geringen Anzahl von H-Ionen, ist der pH-Wert hoch und die Flüssigkeit bzw. der Boden basisch oder alkalisch.
Auf einer Skala von 0 bis 14 wird der pH-Wert gemessen, wobei 7 neutral ist. Jeder Wert unter 7 stellt eine saure und darüber eine alkalische Lösung dar. Die meisten Nährstoffe, die für Pflanzen lebensnotwendig sind, werden im sauren Bereich löslich – bei Werten von 5,8 bis 6,5 für Erde und 5,6 bis 6,3 für Hydrokulturen.
Die Werte sollten regelmäßig überprüft werden, da Schwankungen sich negativ auf das Pflanzenwachstum auswirken. Der pH-Wert wird auch von der Pflanze beeinflusst und von den Mikroorganismen im Medium. Ebenfalls verändert die Beigabe von Düngern den pH-Wert. Es ist ratsam den Wert bei jeder Wasserzufuhr zu kontrollieren und zu regulieren.
Hierfür gibt es spezielle Messgeräte und Chemikalien sogenannte pH-Regler. Auch können haushaltsübliche Chemikalien wie Kaliumhydrogencarbonat oder Holzasche verwendet werden, um saures Wasser zu neutralisieren. Zitronensäure, Kombucha-Tee oder Essig kann bei zu alkalischem Wasser helfen.
Wie die Zusammensetzung des Leitungswassers in deiner Region ist, kannst du leicht übers Internet herausfinden, in dem du nach den aktuellen Trinkwasserwerten (Beispiel München) suchst. Jeder lokale Wasserversorger veröffentlicht einen jährlichen Bericht zur Wasserqualität.
Beachte, dass sich mit den optimalen Werten die Nährstoffaufnahme der Pflanze maximieren lässt, was zu einem gesünderen und kräftigeren Aussehen führt. Und wer möchte nicht die schönsten Pflanzen im Garten stehen haben!
Cannabispflanzen gießen, die Fakten & Tipps:
- Leitungswasser sollte eine Temperatur von 18° – 24°C aufweisen
- In der ersten Stunde nach Tagesbeginn gießen
- Pflanzen nehmen Wasser und Nährstoffe auch über ihre Blätter auf und werden am besten vor Tagesbeginn oder nach Sonnenuntergang besprüht
- Die Erde darf NIE dauerhaft feucht sein
- Erst wieder gießen, wenn die untersten Blätter der Pflanze sich eindeutig in Richtung Boden neigen
- Merkt Euch das Gewicht der Töpfe vor dem Gießen, dann wißt ihr schnell wann es wieder Zeit ist…
- Gebt das Wasser in mehreren Portionen, nicht alles auf einmal. Trockene Erde muß langsam gegossen werden, damit die Erde es gut aufnehmen kann, und es nicht wieder unten rausläuft
- Stellt Eure Töpfe nicht direkt auf den Boden oder Untersetzer, legt 2-3 Klötze drunter, so das ca. 1-2cm Platz ist. So bekommen die Wurzeln mehr Luft und stehen nicht im Gießwasser (Wurzel-Fäulniss)
- Regenwasser ist durch seine saure Beschaffenheit am optimalsten
- Wasser mit einer hohen Anzahl alkalischer Mineralien, wie Kalzium, Magnesium und Kalium hat eine hohe Alkalinität und damit eine hohe Fähigkeit Säuren zu puffern
- Wenn nötig fügst du zuerst Cal-Mag hinzu (EC-Wert messen!), dann den Dünger und abschließend wird der pH-Wert angepasst
Der Artikel „Cannabispflanzen gießen“ wurde im Juni 2020 von unserer Grow-Expertin Amelie geschrieben.
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