Die Blütephase der Hanfpflanze
Nach Abschluss der Vegetationsphase bzw. Wachstumsphase wird die Blütephase eingeleitet. Die Blütephase beginnt mit der Umstellung der Lichtverhältnisse auf je 12 Stunden Licht und Dunkelheit. In der freien Natur fängt diese Zeit irgendwo ab Mitte August, bis Mitte September an. Beim Indoor-Growing ist nun eine Natriumdampflampe bestens geeignet, da sie die notwendigen Rottöne bei der Beleuchtung einbringen kann.
Es ist von der Sorte der Hanfpflanze abhängig, wie lange die Blüte andauert. Grundsätzlich kann der Zeitraum aber zwischen fünf und 12 Wochen eingeschränkt werden. Die Trennung von Tag und Nacht ist auch in der Blütephase wichtig. Wenn von 12 Stunden Beleuchtung die Rede ist, dürfen somit nicht vier Stunden morgens, vier Stunden am Nachmittag und vier Stunden am späten Abend dafür genutzt werden. Den Rhythmus von Tag und Nacht einzuhalten kann über Erfolg bei der Aufzucht von Hanfpflanzen entscheiden.
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Düngen in der Blütephase
Wurde die Hanfpflanze für die Blüte umgetopft, so kann auf das Düngen in den ersten Wochen verzichtet werden. Der neue Boden sollte über ausreichend Nährstoffe verfügen. Wird dennoch gedüngt, ist die Pflanze wahrscheinlich überversorgt. Mit einem PH- oder Ec-Tester kannst Du den Nährstoffgehalt kontrollieren.
Befindet sich die Hanfpflanze vier Wochen in der neuen Erde, hat es die Nährstoffe aufgesogen. Entsprechend kann wieder mit dem Düngen begonnen werden. Hier sollte ein Dünger gewählt werden, der auf die Blütephase abgestimmt ist. Wer sich einen Plan für die Düngung macht und ansonsten nur auf die Mangelerscheinungen reagiert, der sollte seine Hanfpflanze in dieser Phase im Griff haben. Im Zweifel ist es besser etwas zu wenig zu düngen, als zu viel. Letzteres ist schwieriger wieder zu regulieren.
Bereits nach der ersten Woche können sich die ersten Blüten bilden. Dies kann aber auch bis zu einem knappen Monat dauern. In dieser Phase ist es essentiell die Geschlechter der Pflanzen zu bestimmen, wie im nächsten Kapitel erläutert wird.
Das Wachstum der Hanfpflanze ist zu dieser Zeit gehemmt. Es wird die ganze Kraft benötigt, um die Blüten zu bilden. Sollten die Pflanzen nur einseitig Licht bekommen, so können diese alle ein bis drei Tage gedreht werden. Auf diese Weise erhalten alle Blüten das notwendige Licht.
Verfärben sich die Blätter in der Blütephase in ein gelbliches Braun, so muss nicht gleich eine Mangelerscheinung vorliegen. Sie die Werte der Pflanze innerhalb der Vorgaben, so handelt es sich um den natürlichen Entwicklungsprozess in der Blütephase. Nur wenn die Verfärbung zu früh in der Blüte auftritt, könnte ein Problem vorliegen.
Ein Besprühen mit Wasser kann in der Blüte hilfreich sein. Kleine Blüten und die geänderten Beleuchtungsverhältnisse sorgen für eine niedrige Luftfeuchtigkeit. Eine trockene Pflanze ist die Folge. Zudem ist der Hanf in der Lage seine Nährstoffe auch über die Blätter und Blüten aufzunehmen, wo sie derzeit benötigt werden. Daher ist das Wasser zum Besprühen mit ein wenig Düngung zu versetzen. Das Besprühen sollte unbedingt außerhalb der Beleuchtungszeit erfolgen.
Die Blütephase der Hanfpflanze geht zu Ende
Nach Abschluss von fünf bis sechs Wochen haben sich die Blüten weiter ausgebildet. Zudem produziert die Pflanze THC-Harz. Zum Ende der Blütezeit hat die Ausbildung nochmals deutlich zugelegt. Zahlreiche weiße Haare können auf dem Hanf erkannt werden. Blüten können nun an den Spitzen der Verzweigungen und an den sogenannten Knotenpunkten gefunden werden.
In der folgenden Zeit werden sich die Härchen bräunlich verfärben. Die Blüten selber erhöhen ihre Größe und ihr Gewicht noch weiter, während dieser Verfärbungsprozess einsetzt. Wird eine Pflanze zu schwer, so können vereinzelte Äste mit Fäden an den Stamm gebunden werden. Das Besprühen mit Wasser sollte zudem ausgesetzt werden, da ansonsten eine Schimmelbildung einsetzen kann.
Sind die Trichome zum größten Teil milchig weiß oder bernsteinfarbig verfärbt, so haben die Blüten der Hanfpflanze ihre Reife erreicht. Die Blüten benötigen für diesen Prozess maximal 12 Wochen, können aber auch schon nach der Hälfte der Zeit reif sein. Dies ist erneut von der Hanfsorte und den Bedingungen des Anbaus abhängig.
Bereits ab einem Verfärbungsgrad von über der Hälfte der Trichome kann mit der Ernte begonnen werden.
Eine Luftfeuchtigkeit von maximal 40 Prozent ist anzustreben, damit die Pflanzen nicht erkranken. Dünger braucht nun nicht mehr eingesetzt zu werden und die Pflanzen begnügen sich mit einfachem Gießen. So sollte in den letzten 10 Tagen vor der Ernte verfahren werden, um die Nährstoffe aus der Hanfpflanze auszuspülen.
Tipp: Manche Grower nehmen den Hanfpflanzen die letzten zwei Tage vor der Ernte das Licht. Dies soll die Reifung optimieren und den Geschmack verbessern. Häufig wird in dieser letzten Phase sogar auf das Gießen verzichtet, um die Trocknung einzuleiten.
In dieser Phase hat sich Dein Grow-Projekt sicherlich schon eingependelt. Langsam wird es spannend! Wenn Du die Blütephase gut überstanden hast, dabei das Geschlecht der Pflanzen bestimmt und die Männchen aussortiert hast, neigt sich Dein Grow-Projekt dem Ende zu und es geht nun an die Trocknung und Verarbeitung Deiner Ernte.
Der Artikel wurde 2014 geschrieben und wird aktuell überarbeitet.
Bildnachweis: Pixabay, Tampe-Media