Die Keimung von Cannabissamen
Alle Infos zur Keimung von Cannabissamen
Ein Grow beginnt logischerweise damit einen Samen einzupflanzen, damit daraus eine Pflanze wird. Doch wie genau sollte man beim Einsetzen des Samens vorgehen und was passiert überhaupt bei der Keimung von Cannabissamen?
Um die letzte Frage direkt zu klären, ist die Keimung von Cannabissamen hier kurz skizziert:
- Ein Samen, der in der Erde steckt, nimmt Feuchtigkeit aus seiner Umgebung auf und durch die Wärme des Frühlings wird ihm signalisiert, dass er mit dem Wachstum beginnen kann
- Er bildet eine erste Wurzel (Pfahlwurzel) und hebt mit dieser den Samen durch die Erdoberfläche nach draußen
- Dort entfaltet der so entstandene Keimling seine Keimblätter und wirft die Schale des Samens ab. Das Wachstum der Pflanze beginnt.
Was benötigt man zur Keimung von Cannabissamen?
Um die optimalen Startbedingungen für einen Samen zu erfüllen, muss man also auf drei Dinge Acht geben:
Wärme
Die optimale Temperatur zur Keimung von Cannabissamen liegt zwischen 20 und 25°C. Auch wenn in einer Sortenbeschreibung steht, dass sie in kälteren Regionen gedeiht, so sollte dennoch die oben genannte Temperatur zum Keimen gegeben sein. Mit einer Heizmatte unter den Töpfen kann die Temperatur positiv beeinflusst werden.
Feuchtigkeit
Man muss darauf achten, dass die Erde wirklich nur feucht und niemals nass ist. Ist das Substrat, in dem der Samen steckt zu feucht, kann es schnell zu Staunässe und Schimmel kommen. Daher sollte man zum feucht halten am besten eine Sprühflasche nutzen.
Erde
Bei der Keimung von Cannabissamen sollte man ein nährstoffarmes Substrat verwenden, da Keimlinge sehr empfindlich auf Dünger und zu starke Ansammlungen von Nährstoffen reagieren.
Es kann vorkommen, dass die ersten feinen Wurzeln daran verenden und die Pflanze ihr Wachstum einstellt. Die handelsüblichen Aussaat-Erden, die man im Garten-Center für wenig Geld bekommt, sind daher relativ gut geeignet. Diese Art von Erde ist sehr locker und enthält kaum Nährstoffe.
Wie geht man beim Keimen vor?
Das normale Vorgehen bei der Keimung von Cannabissamen ist es, den Samen direkt in die Erde zu stecken. Man füllt einen Anzuchttopf mit nährstoffarmer Erde, bohrt ein ca. 1 bis 2 cm tiefen Loch mit einem Bleistift und steckt den Samen mit der spitzen Seite nach oben hinein.
Man bedeckt das Loch vorsichtig mit ein wenig Erde, besprüht das Ganze mit Wasser, bis es feucht ist und dann heißt es warten. Jeden Tag sollte die Oberfläche rund um den Samen einmal mit der Sprühflasche befeuchtet werden, es sei denn die Erde ist noch feucht.
Die Ausrichtung des Samens mit der Spitze nach oben ist sehr wichtig, da die Wurzel aus der Spitze heraus und dann u-förmig nach unten wachsen wird. Somit generiert sie die Hebelwirkung, um den Samen nach oben aus dem Erdreich zu drücken.
In vielen Foren liest man immer wieder das Wort “Vorkeimen” in Verbindung mit besseren Keimungsergebnissen. Doch das ist nicht ganz korrekt, denn gesunde Samen von namhaften Seedbanken benötigten keine Vorbehandlung.
Was ist Vorkeimen und wird es überhaupt benötigt?
Bei der Vorkeimung geht es hauptsächlich darum, dem Samen zusätzliches Wasser hinzuzufügen. Das geschieht über die Wasserglas- oder Taschentuch-Methode.
Vorkeimung: Wasserglas-Methode
Bei der Wasserglas-Methode werden die Samen in ein Glas mit Wasser gelegt. Dort bleiben sie so lange, bis sie auf den Boden des Glases sinken. Daran erkennt man, dass sich die Samen voller Wasser gesaugt haben. Anschließend werden die Samen direkt in die Erde eingesetzt.
Vorkeimung: Taschentuch-Methode
Bei der Taschentuch-Methode werden die Samen zwischen zwei feuchte Taschentücher gelegt und diese zwischen zwei Teller. Somit simuliert man die feuchte Erde und die Dunkelheit darunter. Man wartet so lange bis die Samen die erste Wurzel gebildet haben und setzt sie dann vorsichtig mit der Wurzel nach unten in die Erde ein.
Vorkeimung: Kaffeefilter-Methode
Diese Methode wendet Dr. Green immer an zur Keimung von Cannabissamen, weil Sie nach seinen Worten immer funktioniert. Man nimmt einen normalen Kaffeefilter, macht Ihn nass und legt die Samen in den Filter, der wird dann in eine klare Plastiktüte gesteckt und beides an einem hellen warmen Platz (Growbox) aufgehängt. Nach ein bis zwei Tagen sind die Wurzeln in der Regel draussen.
Notwendigkeit
Ein gesunder Samen enthält genug Flüssigkeit, um in feuchter Erde keimen zu können. Wenn diese gesunden Samen zu viel Wasser im Wasserglas aufgenommen haben, erhöht sich das Schimmelrisiko. Und wenn die Wurzel in das Taschentuch wächst, kann es passieren, dass man sie beim Herausholen abreißt. Daher ist bei gutem Saatgut vom Vorkeimen abzuraten.
Anders ist es allerdings, wenn es sich um alte oder schlecht gelagerte Seeds handelt. Diese sind meist schon etwas vertrocknet und können von zusätzlicher Wasserzufuhr profitieren. Sollte man sich also bei der Herkunft oder Lagerung des Samens nicht sicher sein oder einen typischen „Baggy-Seed“ besitzen, so kann sich das Vorkeimen positiv auf die Keimrate auswirken.
Sollte man in Anzuchttöpfen keimen?
Grundsätzlich ist die Keimung von Cannabissamen in Anzuchttöpfen bei normalen Strains empfehlenswert. Wenn man diese direkt in den Endtopf einpflanzt, passiert es häufig, dass man leichtsinnig bewässert, weil die große Fläche schnell austrocknet.
Somit riskiert man Staunässe und Schimmel. Zu empfehlen sind auch Anzuchttöpfe, die zersetzbar sind. Man kann sie vor dem Umtopfen einweichen, teilweise ablösen oder direkt mit einpflanzen, da die Wurzeln einfach hindurchwachsen können.
Anders verhält es sich aber bei Automatik-Sorten. Da diese einen nahtlosen Übergang von Wachstum zu Blüte unabhängig vom Licht haben, empfiehlt es sich, Automatik-Sorten direkt in den Endtopf einzupflanzen. Hinzu kommt, dass Automatik-Sorten Umtopf-Stress gar nicht gut vertragen und teilweise mit einem Wachstumsstopp reagieren.
No-Gos bei der Keimung
- Luftfeuchtigkeit auf 100%:
Dieser Mythos hält sich leider schon lange in den Foren: “Für eine gute Keimung sollte man eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit haben.” Diese Empfehlung ist nur auf Stecklinge anzuwenden, jedoch nicht bei der Keimung mit Samen. Es droht extremer Schimmel!
- Gewächshaus mit Deckel
Auch wenn es für einige logisch erscheinen mag, dass man seine Samen zur Keimung in ein Minigewächshaus mit Deckel stellt, ist es nicht zu empfehlen. In diesen Gewächshäusern herrscht bei geschlossenem Deckel keine Luftzirkulation. Durch die fehlende Luftverwirbelung und die Temperatur entsteht sehr schnell Schimmel an den frisch schlüpfenden Keimlingen.
- Quelltorf Jiffys
Auch wenn es in vielen Anleitungen noch immer drin steht, sind die handelsüblichen Quelltorf-Jiffys aus dem Baumarkt nicht zu empfehlen. Sie haben einen schlechten pH-Wert, der sich negativ auf den Start des Samens auswirken kann. Zudem sind die meisten nur schlecht zerreißbar und gleichzeitig zu dicht, als dass die Wurzeln ohne viel Aufwand hindurchwachsen können.
- Zu viel Wasser
Egal ob mit oder ohne Vorkeimung: Zu viel Wasser ist der größte Feind von Keimlingen. Als Samen sowie als frisch gewachsenes Pflänzchen sind sie extrem anfällig für Schimmel. Teilweise dauert es nur einen halben Tag bis ein Pilz einen Keimling befallen und seinen Stiel zu durchfaulen gebracht hat.
Der Artikel „Die Keimung von Cannabissamen“ ist am 26. Oktober 2020 erschienen.
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