Schweiz startet Cannabis-Modelversuch
Die Schweiz startet im Mai einen Cannabis-Modelversuch mit 5000 Bürgern
Was diverse Medien in den letzten Tagen und Wochen schon gemutmast haben, ist nun Wirklichkeit geworden.
5000 Schweizer dürfen legal kiffen, denn die Schweiz wird als erstes Land in Europa endlich einen Schritt nach vorne wagen, und ab dem 1. Mai 2021 einen Cannabis-Modelversuch mit einer legalen Abgabe von Cannabis an Erwachsenen ausprobieren.
Am 31. März 2021 war es soweit, der schweizer Bundesrat hat in seiner Sitzung die Verordnung über ein Cannabis-Modelversuch zur kontrollierten Abgabe von nicht-medizinischem Cannabis verabschiedet. Damit ist der Weg für den Verkauf von legalem Marihuana geebnet worden.
Der schweizer Cannabis-Modelversuch: Die Regeln
Teilnehmen an dem Cannabis-Modelversuch können natürlich nur schweizer Bürger ab einem Alter von mindestens 18 Jahren. Sie müssen auch vorher schon Cannabis konsumiert haben, dürfen also keine „Neueinsteiger“ sein. Wichtig ist es auch das die Probanden einer lückenlosen Überwachung ihres Konsums und Ihrer Gesundheit zustimmen, den es geht ja beim Cannabis-Modelversuch darum belastbare Daten und Fakten zu sammeln, ob und in welcher Art Cannabis Konsum Schaden erzeugen kann.
So könne die Produktion vom Saatgut bis zum Vertrieb streng kontrolliert und der Schwarzmarkt umgangen werden. Das Personal in den Abgabestellen soll zudem darauf sensibilisiert werden, die «Kunden» für die Risiken des Cannabis-Konsums zu sensibilisieren, so heisst es in einem entsprechenden Communiqué des Bundes. Natürlich ist es den Teilnehmern an dem Cannabis-Modelversuch auch nicht gestattet Cannabis in der Öffentlichkeit zu konsumieren.
„Diese Studien werden es ermöglichen, in einem wissenschaftlichen Rahmen die Auswirkungen auf die Gesundheit der Anwender und auf die Konsumgewohnheiten zu bewerten und zu dokumentieren. Aber auch, um die Auswirkungen auf den lokalen Markt für illegale Drogen sowie auf den Jugendschutz und die öffentliche Sicherheit zu messen“, so der Bundesrat in seiner Stellungnahme zum geplanten Cannabis-Modelversuch.
Konkret werden die 5.000 Schweizer, die sich für den schweizer Cannabis-Modelversuch bewerben, Cannabis mit einem maximalen THC-Gehalt von 20%, also 5% über dem Durchschnitt, kaufen können. Es „muss hohe Qualitätsanforderungen erfüllen und aus ökologischem Anbau stammen“. Jeden Monat können sie maximal 10 Gramm reines THC konsumieren, d.h. 50 Gramm Blüten mit 20% THC. Von einem Cannabis-Eigenanbau ist aber leider nicht die Rede in dem Modelversuch.
Der schweizer Cannabis-Modelversuch soll für die Probanden kein Spaß sein. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG), das Äquivalent zum Gesundheitsministerium, wird den Verbraucher sehr genau im Auge behalten. „Die Lizenznehmer müssen das BAG jährlich über die erworbenen, gelieferten und gelagerten Produktmengen informieren, aber auch die Ergebnisse in einem Forschungsbericht festhalten“, heißt es im vollständigen Bericht. Bei Nichteinhaltung der Vorgaben kann einem Teilnehmer jederzeit die Teilnahme entzogen werden.
Der Zweck der Studie ist es, die Teilnehmer auf wissenschaftliche Weise zu verfolgen. Ziel ist es, „die Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Konsumenten, ihre Leistungsfähigkeit, das mit dem Konsum verbundene Verhalten, die Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit (Fehlzeiten), die Familie und das soziale Umfeld der Konsumenten“ zu beobachten.
In der Schweizerischen Eidgenossenschaft wurde vor einigen Wochen der Zugang zu therapeutischem Cannabis erleichtert. Hanf ist ebenfalls zugelassen und auf 1% THC begrenzt, im Vergleich zu 0,2% in Frankreich. Cannabis für den Freizeitgebrauch bleibt verboten. Aber die Regierung räumt ein, dass „trotz dieses Verbots der Konsum hoch ist, der Schwarzmarkt floriert und die Sicherheit der Verbraucher nicht gewährleistet ist. Die Parlamentarier haben deshalb ein Gesetz verabschiedet, um „andere Wege der Regulierung zu finden“.
Der Artikel „Schweiz startet Cannabis-Modelversuch“ ist am 10. April 2021 erschienen.
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