Altamar über die Zukunft von Cannabis

Altamar über die Zukunft von Cannabis

Warum 2021 wichtig für die Zukunft von Cannabis ist

2021 könnte ein wichtiges und entscheidenes Jahr für die Zukunft von Cannabis und Ihrer schnell wachsenden Industrie werden. Die öffentliche Unterstützung für eine Legalisierung von Cannabis weltweit wächst weiter, was bedeutet das aber für die Regulierung der verschiedenen Segmente der Cannabisbranche – Medizin, Freizeit, Nutzhanf und CBD-Wellnessmärkte?

In der neuesten Podcast-Episode von Altamar diskutieren die Altamar-Moderatoren Peter Schechter und Muni Jensen mit Benjamin-Alexandre Jeanroy über die Zukunft von Cannabis und der Cannabisindustrie. Jeanroy ist CEO von Augur Associates, einer in Paris ansässigen Beratungsfirma, die sich ganz auf die nachhaltige Cannabisindustrie konzentriert, und Mitbegründer von Echo Citoyen, einer Denkfabrik, die sich mit der Reform der Drogenpolitik in Frankreich beschäftigt. Zuvor war er als Berater für das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung tätig.

Zunkunf von Cannabis
Zunkunf von Cannabis – Nutzhanf auf dem Feld

Die Zukunft von Cannabis – Ein schnell wachsendes Geschäft?

Die schnell wachsende Cannabisindustrie wird in den nächsten 10 Jahren schätzungsweise 300 Milliarden Dollar Umsatz erreichen und die zahlreichen Aktiengesellschaften ziehen seit 2016 immer mehr Investoren aus der ganzen Welt an. Im Jahr 2021 haben wir mit Kanada, Uruguay und Mexiko schon 3 Länder in denen Cannabis komplett legal ist, in 34 US-Bundesstaaten ist es auch in div. Formen legalisiert, und viele Länder wie Israel, Luxemburg, Makedonien, Ägypten etc. wollen 2021 nachziehen.

Und auch die öffentliche Unterstützung ist da. „Heute lebt 1 von 3 Amerikanern in einem Staat, in dem Freizeit-Cannabis legal ist, und 66% der Amerikaner unterstützen die Legalisierung. Eine aktuelle Pew-Studie zeigt, dass sogar eine größere Mehrheit der Millennials, der Generation X und der Babyboomer sagen, dass der Gebrauch von Marihuana legal sein sollte“, sagt Peter Schechter von Altamar. Wird die Zukunft von Cannabis also rosig aussehen?

Frankreich hat kürzlich eine medizinische Studie gestartet, die möglicherweise den Weg für eine medizinische Legalisierung in naher Zukunft ebnet. Und im März soll der Oberste Gerichtshof von Mexiko über die Legalisierung des Freizeitkonsums abstimmen. Die „Legalisierung“ von Cannabis bringt jedoch viele Fragen mit sich. Wird die zunehmende Legalisierung die Ausbreitung krimineller Organisationen fördern oder behindern? Wird das Stereotyp von Cannabis als „Einstiegsdroge“ seine weltweite Akzeptanz blockieren, oder werden die Steuereinnahmen aus seiner Rentabilität die Regierungen dazu verleiten, die Legalisierungspläne für Cannabis trotz der politischen Polarisierung voranzutreiben?

Die Zukunft von Cannabis – wohin führt der Weg

Jeanroy identifiziert vier Märkte innerhalb der Cannabisindustrie, jeder mit seinem eigenen verschlungenen Weg zur Entkriminalisierung und Entpenalisierung.

Zunkunf von Cannabis
Zunkunf von Cannabis – medizinisches Cannabis

Während die Cannabismärkte immer mehr zum Mainstream werden, steht jeder Markt vor anderen Hindernissen. „Der Markt für Industriehanf, der CBD-Wellness-Markt, der sich vor allem in Europa entwickelt, der Markt für medizinisches Cannabis und der Markt für den Freizeitgebrauch für Erwachsene sind alle miteinander verflochten. In Bezug auf die Regulierung sind sie jedoch ziemlich segmentiert. Wegen der unterschiedlichen Vorschriften in jedem Land ist die Entwicklung dieser Märkte sehr unterschiedlich, je nachdem, wo man hinschaut“, bemerkt Jeanroy.

Ein Land, das sich von anderen globalen Mächten als Pionier in der Cannabisindustrie abhebt, ist Kanada. „Kanada ist im Moment in einer führenden Position, weil sie auch den Zugang zu einigen Finanzdienstleistungen haben… während sie in anderen Ländern nicht die gleichen finanziellen Wachstumsmöglichkeiten haben.

Zum Beispiel sind die in den USA ansässigen Unternehmen auf ihre jeweiligen Bundesstaaten beschränkt, sie können nicht in den gesamten Vereinigten Staaten operieren, und so haben sie es schwer, mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten und in andere Länder zu exportieren.“ US-Cannabis Firmen können keine Banken oder Kreditkarten benutzen, d.h. auch das alle Kunden Cash bezahlen müssen, das Geld in Massen im Geschäft liegt (Überfälle), und es nicht bei Banken eingezahlt werden kann.

Die Zukunft von Cannabis – Die Situation in Europa

Die Legalisierung von Cannabis variiert drastisch in der Welt. In Kanada und Uruguay sind sowohl der medizinische als auch der Freizeitkonsum von Cannabis legal, während in Deutschland und Ecuador beispielsweise nur der medizinische Cannabiskonsum legal ist.

In Frankreich wird der medizinische Cannabiskonsum in klinischen Studien erprobt, während in anderen europäischen Ländern jede Form des Cannabiskonsums illegal bleibt. Jeanroy rät, dass ein menschlicherer Ansatz bei der Regulierung notwendig ist, um die Cannabisindustrie international voranzubringen.

Zunkunf von Cannabis
Zunkunf von Cannabis – der Freizeitkonsum

„Ich sehe oft Menschen, die Cannabis zunächst negativ gegenüberstehen um dann Ihre Meinung zu ändern, wenn zum Beispiel einer ihrer Eltern nach dem Konsum von Cannabis eine Linderung einer Krankheit erfährt. Dies ist der wichtigste Aspekt der Debatte – zu vermenschlichen und anderen zu zeigen, dass verschiedene Arten von Menschen Cannabis aus verschiedenen Gründen konsumieren.“

„Frankreich macht in mehreren Cannabismärkten gleichzeitig Fortschritte. Wir sind dabei, die Regulierung für CBD-Wellness abzuschließen, und wir haben ein Pilotprogramm für medizinischen Cannabiskonsum gestartet, das in zwei Jahren etwa 3.000 Patienten haben wird. Ich denke, dass wir im nächsten Jahr oder so eine vollständige Regulierung für medizinisches Cannabis in Frankreich sehen werden. Wenn wir Frankreich ‚freischalten‘, wird das Auswirkungen auf die gesamte Europäische Union haben“, erklärt Jeanroy.

Die europäischen Länder bemühen sich um eine Regulierung und reagieren damit auf den Druck, die Beschränkungen zu lockern und einen Absatzmarkt für ein profitables Geschäft zu schaffen. In den nächsten fünf Jahren könnte Cannabis eine dramatische Änderung der Vorschriften und eine Ausweitung auf den globalen Markt erleben. Wie Jeanroy, ein leitender Berater des medizinischen Cannabisversuchs der französischen Regierung, sagt: „Cannabis ist kein Konsumgut wie jedes andere. Es hat eine soziale Auswirkung und eine Geschichte, die man nicht ergründen kann, wenn man nicht in diesen Markt aktiv ist.“

Der Artikel „Altamar über die Zukunft von Cannabis“ ist am 18. März 2021 erschienen

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Angelika Koch

Angelika Koch

Angelika ist eine passionierte Autorin und Expertin auf dem Gebiet des Cannabis-Lifestyles. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Branche hat sie sich nicht nur ein umfassendes Wissen über den Anbau und die Verwendung von Cannabis angeeignet, sondern auch über die politischen und rechtlichen Aspekte, die damit einhergehen. Ihre Art zu schreiben ist gekennzeichnet durch ihren unverwechselbaren, freundlichen Stil, der sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. In ihren Artikeln vermittelt sie nicht nur praktische Tipps zum Anbau von Cannabis, sondern auch spannende Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten, wie man Cannabis in den Alltag integrieren kann.