Cannabispflanze düngen – Ein Überblick

Cannabispflanze düngen – Ein Überblick

Cannabispflanzen zu düngen ist wichtig. Denn, wer Pflanzen kultiviert, der muss sich auch um eine ausreichende Nährstoffversorgung dieser kümmern. Im Falle unserer Cannabispflanze ist das nicht nur für ein gesundes und rasches Wachstum wichtig, es beeinflusst auch in hohem Maße Qualität und Geschmack unseres Ernteprodukts. Pflanzt Du Deine Cannabispflanze also einfach nur ins Substrat und gießt fortan nur noch, fehlt ihr am Ende etwas und sie wird unter Garantie hinter ihrem Potenzial bleiben.

Muss ich eine Cannabispflanze düngen?

Cannabis ist eine Pflanze wie viele andere auch. Damit sie gedeiht und wächst – und das möglichst gesund – benötigt sie vier Komponenten:

Während die ersten drei Dinge uns im Grunde kein Kopfzerbrechen bereiten sollten – auch wenn die richtige Menge Wasser und Sonnenlicht (oder künstliches Pendant) natürlich wichtig sind – kann es mit den richtigen Nährstoffen schnell kompliziert werden. Das muss es aber gar nicht.

Nährstoffe sind prinzipiell auch in Deinem Substrat enthalten. Jedenfalls wenn wir davon ausgehen, dass hier natürliche Erde zum Einsatz kommt. Allerdings reichen diese Nährstoffe nicht zwingend, um die adäquate Versorgung der Pflanze zu gewährleisten – und das vor allem über einen längeren Zeitraum. Die einzig logische Antwort hierfür heißt: Cannabispflanze düngen.

In diesem Artikel wollen wir uns nun mit dem Düngen beschäftigen. Wenn Du einen allgemeinen Einblick in den Anbau von Cannabis suchst, findest Du ihn hier.

Organisches versus mineralisches Düngen

Wenn es nun an die Dünger geht, stehst Du an derselben Frage wie bei anderen Gewächsen auch: Organisch oder mineralisch? Denn diese beiden Varianten unterscheiden sich relativ grundlegend und bringen jeweils einige Vor- und einige Nachtteile. Es lässt sich nicht pauschal sagen, welche besser geeignet ist, um Deine Cannabispflanze zu düngen, aber hier ist ein kurzer Überblick:

Organische Dünger für Cannabispflanzen

Organische Dünger sind rein natürliche Stoffe, wie sie in der Natur vorkommen. Damit Deine Pflanzen an die Nährstoffe kommen, müssen diese dabei zunächst von Mikroorganismen zersetzt werden. Das ist harmloser als es vielleicht klingt und verbessert langfristig auch die Bodenqualität an sich. Wenn es Dir wichtig ist, alles möglich natürlich und biologisch zu halten, solltest Du zu einem organischen Dünger greifen.

Der organische Dünger wird weiterhin auch als einsteigerfreundlicher als die mineralische Variante beschrieben. Er braucht jedoch längere Zeit, bis sich die Wirkung bei der Pflanze entfalten kann.
Du bist mit organischem Dünger also nicht in der Lage, sehr spontan auf mögliche Mangelerscheinungen zu reagieren, die Du beispielsweise an der Blattfarbe und anderen Indikatoren erkennen kannst.

Mineralische Dünger für Cannabispflanzen

Mineralische Dünger hingegen sind künstlich hergestellte Mittel. Ihr großer Vorteil (oder auch Nachteil) liegt darin, dass sie unmittelbar wirken.

Sehr fortgeschrittene Anbauer von Cannabis setzen häufig auf mineralische Dünger, da sie mit diesen noch mehr Kontrolle über die Pflanze haben, was für Puristen sicherlich interessanter ist als für andere.

Mit mineralischen Düngern kann es jedoch auch passieren, dass man seine Pflanze „überdüngt“, was mit organischem Dünger schwerer möglich ist. Mit mineralischem Dünger musst Du beispielsweise immer den PH Wert im Auge behalten und manuell nach korrigieren.

Geht es Dir also nur darum, vielleicht Deine erste Pflanze mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, empfehlen wir den Griff zu einem organischen Dünger.

Welche Dünger sollte ich für die Cannabispflanze nutzen?

Gerade als Einsteiger solltest Du zu einem organischen Dünger greifen. Verwende ihn so, wie der Hersteller es auf der Packungsbeilage oder der Rückseite der Verpackung beschreibt. Oder informiere Dich im Shop, bei welchem Du Deine Samen bezogen hast, welche Düngergaben zu Deiner Sorte empfohlen werden.

In welchen Phasen sollte ich die Cannabispflanze wie viel düngen?

Die Cannabispflanze durchläuft in ihrem Lebenszyklus – wie auch andere Pflanzen – verschiedene (Wachstums-)Phasen. Auch der Nährstoffbedarf variiert innerhalb dieser verschiedenen Phasen und sollte dementsprechend daran angepasst vonstattengehen.

Da verschiedene Sorten auch immens variierende Pflanzengrößen erreichen, solltest Du außerdem beachten, dass damit auch die Menge an benötigten Nährstoffen variiert.

Sogenannte „Autoflowering Seeds“, auch „Automatics“, haben beispielsweise meist eine sehr geringe Wuchshöhe und benötigen daher weniger Nährstoffe. Mehr zu Autoflowering und anderen Samen- bzw. Pflanzentypen findest Du hier.

Die besseren unter den Shops zum Samenkauf bieten relativ detaillierte Informationen zur Aufzucht der individuellen Sorten, welche angeboten werden. Du machst nie etwas verkehrt, wenn Du Dich an diese hältst, denn die Hersteller kennen ihre Sorten genau. Dort findest Du auch Informationen und Empfehlungen zu speziellen Düngemitteln und dem Bedarf, den genau Deine Sorte haben wird.

Sollte ich meine Cannabispflanze nach dem Düngen „spülen“?

Viele erfahrene Anbauer von Cannabis setzen auf das sogenannte „Spülen“ oder „Ausspülen“ der Cannabis Pflanzen ein paar Wochen vor der Ernte.

Das meint einen Vorgang, bei dem man durch regelmäßiges Gießen mit viel frischem Wasser (ohne Zugabe von etwaigem Düngemittel) das Substrat von Nährstoffen befreit. Damit es dabei nicht zu Staunässe kommt, lässt man das Wasser unten kontrolliert direkt ablaufen, was mit verschiedenen Töpfen verschieden gut funktioniert.

Oft kommt es beim Anbau zu einer Überversorgung mit bestimmten Nährstoffen. Das kann der Pflanze schaden und vor allem auch Geschmack, Geruch und Konsistenz des fertigen Endprodukts beeinträchtigen.

Wenn man die Pflanze nun ausspült, ist sie quasi gezwungen, zunächst die Nährstoffe aufzubrauchen, welche sich noch in der Pflanze befinden. Einer Überversorgung, welche sich häufig über den sog. Nährstoffbrand bemerkbar macht, kann so also entgegen gewirkt werden.

Auch können einige Bestandteile unseres Düngers am Ende bei zu hoher Dosierung einen bleibenden Geschmack im Endprodukt hinterlassen. Um das zu verhindern, solltest Du mit dem Ausspülen etwa zwei Wochen vor der Ernte beginnen und auf jeden weiteren Dünger verzichten. Ab diesem Zeitpunkt erwartest Du von der Pflanze schließlich ohnehin kein weiteres Wachstum.

Wenn Du Dich über die genaue Gesetzeslage in Deutschland informieren möchtest, findest Du hier den aktuellen Gesetzestext des Betäubungsmittelgesetzes, welches alle Legalitätsfragen rund um Cannabis regelt.

FAQ zum Düngen von Cannabispflanzen

Muss eine Cannabispflanze gedüngt werden?

Ja, auch Cannabis benötigt wie andere Gewächse eine Vielzahl an Nährstoffen, die über einen längeren Zeitraum nicht ausschließlich über das Substrat aufgenommen werden können.

Sollte ich lieber organischen oder mineralischen Dünger für meine Cannabispflanze nehmen?

Das lässt sich nicht pauschal sagen, jedoch ist der mineralische in der Anwendung komplizierter und der organische Dünger daher eher für Einsteiger geeignet.

Kann ich Cannabis „überdüngen“?

Ja, besonders mit mineralischem Dünger solltest Du vorsichtig sein und wissen, was Du tust. Bei organischem Düngemittel passiert dies nicht so einfach.

Kann ich Überdüngung entgegenwirken?

Durch gezieltes Ausspülen oder Spülen der Pflanze kann einer Nährstoffüberversorgung entgegen gewirkt werden.

Quellen

Swen Scherer

Swen Scherer

Sven ist ein erfahrener Autor und Business-Experte im Bereich Cannabis. Seine umfangreiche Kenntnis des Cannabis-Marktes und seine jahrelange Erfahrung im Bereich des Cannabis-Anbaus machen ihn zu einem gefragten Experten in der Branche. Mit einem wachen Auge für die neuesten Trends und Entwicklungen im Bereich des Cannabis-Business gibt er wertvolle Ratschläge für Unternehmer und Investoren, die in diesem aufstrebenden Sektor Fuß fassen möchten. Neben seinem Fachwissen in der Welt des Cannabis ist Maximilian auch ein ausgezeichneter Schriftsteller, der es versteht, komplexe Themen leicht verständlich zu erklären. Seine Leidenschaft für das Schreiben und seine tiefe Begeisterung für den Cannabis-Bereich machen seine Artikel zu einer wahren Freude zu lesen.