Schmerzlinderung durch Cannabis – Möglichkeiten der Behandlung

Cannabis, auch Marihuana oder Hanf genannt, hat in den letzten Jahren vor allem im medizinischen Bereich in der Schmerztherapie besondere Aufmerksamkeit erhalten. Die Diskussionen über die Legalisierung der Pflanze hat Auftrieb gewonnen und auch das medizinische Interesse wächst kontinuierlich. Wir wollen Dir daher die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten von Cannabis näherbringen und Dir verraten, wie Cannabis vor allem zur Schmerzlinderung beitragen kann.

Cannabinoide und ihre schmerzlindernde Wirkung

Cannabis enthält an sich über 100 verschiedene Verbindungen, dazu zählen auch die Cannabinoide. Die wohl bekanntesten sind THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). THC verursacht dabei das „high“ Gefühl, für das Marihuana eigentlich bekannt ist. Besitzt also psychoaktive Eigenschaften. CBD dagegen hat diesen psychoaktiven Effekt nicht, kann aber zur therapeutischen Wirkung eingesetzt werden.

Die Forschung konnte zeigen, dass Cannabinoide eine bedeutende Rolle beim Thema Schmerzlinderung spielen können, da die Verbindungen mit dem System des Körpers, das für die Regulation von Schmerzen interagieren kann. Somit lassen sich Schmerzen und auch Entzündungen lindern. Es gibt mittlerweile einige verschiedene Cannabis Strains.

Verschiedene Behandlungsformen

Cannabis kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise eingenommen werden. Die gängigsten Varianten möchten wir Dir einmal vorstellen. Zunächst kann Cannabis geraucht oder verdampft werden. Dies ist die Methode, bei der die Wirkung der Pflanze am schnellsten zu spüren ist. Die Cannabinoide gelangen direkt in den Blutkreislauf und die Wirkung setzt daher sofort ein.

Außerdem gibt es auch Öle oder Tinkturen. Diese enthalten Cannabis meist in sehr konzentrierter Form und werden einfach unter die Zunge getropft. In der Regel wird diese Art zu langanhaltenden Schmerzlinderung genutzt.

Auch eine topische Anwendung in Form von Salben, Cremes oder Lotionen ist möglich. Diese sind mit Cannabinoiden angereichert und können direkt auf die schmerzenden Stellen aufgetragen werden. Hiermit lässt sich eine sehr gezielte Schmerzlinderung schaffen.

Außerdem gibt es Cannabis auch in Form von Kapseln. Diese werden einfach wie eine Tablette eingenommen und zeugen in der Regel von einer langanhaltenden Wirkung. Allerdings dauert es etwas länger, bis der Wirkstoff wirklich vom Körper verarbeitet wird, daher kann es mehr Zeit in Anspruch nehmen, bis die gewünschte Wirkung einsetzt.

Chronische und akute Schmerzen

Unter chronischen Schmerzen versteht man Schmerzen, die lange oder dauerhaft vorhanden sind. Menschen, die unter Arthritis, Fibromyalgie, neuropathischen Schmerzen oder Krebs leiden, haben oft auch chronische Schmerzen. Der Alltag der Betroffenen wird von diesen Schmerzen stark geprägt und kann sehr einschränkend wirken. Eine gute Strategie zum Management der Schmerzen ist daher von großer Bedeutung. Cannabis hat sich in solchen Fällen als eine vielversprechende Lösung herausgestellt und kann Menschen mit chronischen Schmerzen wieder ein Stück mehr Lebensqualität schenken.

Akute Schmerzen treten im Gegensatz zu chronischen Schmerzen oft kurzfristig, aber sehr stark auf. Auslöser dafür sind oft Verletzungen, chirurgische Eingriffe oder weitere traumatische Ereignisse. Die Schmerzlinderung ist auch in diesen Fällen sehr wichtig, um die Betroffenen von den quälenden Schmerzen zu befreien. Oftmals werden in solchen Fällen Opioide zur Schmerztherapie eingesetzt, aber auch hier kann Cannabis sein Potenzial entfalten und zur Schmerzlinderung beitragen.

Wichtig ist, dass eine Schmerztherapie mit Cannabis immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen muss, da die genaue Dosierung und auch die Form der Verabreichung gut im Vorfeld abgewogen werden müssen.  Entscheidend ist dabei auch die individuelle Verträglichkeit, das Auftreten von Nebenwirkungen und die mögliche Wechselwirkung mit anderen Medikamenten.

Nebenwirkungen

Wie so vieles besitzt auch Cannabis einige Nebenwirkungen, die allerdings von Person zu Person sehr unterschiedlich sein können. Wir möchten daher über die häufigsten Nebenwirkungen aufklären.

Eine Nebenwirkung, die sehr häufig auftritt, ist Schwindel. Betroffene Personen fühlen sich etwas benommen und desorientiert. Besonders beim ersten Kontakt mit Cannabis oder einer zu hohen Dosierung tritt Schwindel oftmals auf. Menschen, die dieses Schwindelgefühl spüren, sollten dann kann Auto fahren oder weitere Verkehrsmittel nutzen, die sie selbstständig bedienen müssen, da dies sehr gefährlich für alle werden kann.

Einige Menschen, die Cannabis zur Schmerzlinderung einnehmen, verspüren auch eine allgemeine Müdigkeit oder Schläfrigkeit. Bei anderen Schmerzmitteln tritt diese Nebenwirkung allerdings auch des Öfteren auf.

Die Einnahme von Cannabis hemmt außerdem die Speicheldrüsen, daher kann es auch häufig zu Mundtrockenheit, auch Xerostomie genannt, kommen. Dieses Gefühl kann für betroffene sehr unangenehm sein. Hilfreich ist, immer etwas zu trinken oder zu lutschen dabeizuhaben, um das trockene Gefühl im Mund loswerden zu können.

Des Weiteren kann die Einnahme von Cannabis auch den Herzschlag erhöhen und den Blutdruck senken. Für Menschen, die unter Herz-Kreislauf-Problemen leiden oder einen hohen Blutdruck haben, könnte dies problematisch werden. Daher sollte in diesem Fall die Einnahme von Cannabis genau mit dem Arzt abgesprochen werden.

Vielversprechendes Potenzial

Cannabis kann also als weitere Option in der Schmerztherapie angeboten werden. Besonders bei chronischen oder akuten Schmerzen kann hier Abhilfe geschaffen werden. Durch die verschiedenen Formen der Einnahme gibt es vielfältige Möglichkeiten Schmerzen zu behandeln und herkömmliche Schmerzmittel zu ergänzen oder ganz zu ersetzen. Für die Behandlung ist allerdings immer eine ärztliche Aufsicht nötig. Die Forschung ist zu diesem Thema mit Sicherheit noch nicht am Ende, sodass in Zukunft wohl noch weitere therapeutische Eigenschaften von Cannabis bekannt werden dürften. 

Angelika Koch

Angelika Koch

Angelika ist eine passionierte Autorin und Expertin auf dem Gebiet des Cannabis-Lifestyles. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Branche hat sie sich nicht nur ein umfassendes Wissen über den Anbau und die Verwendung von Cannabis angeeignet, sondern auch über die politischen und rechtlichen Aspekte, die damit einhergehen. Ihre Art zu schreiben ist gekennzeichnet durch ihren unverwechselbaren, freundlichen Stil, der sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. In ihren Artikeln vermittelt sie nicht nur praktische Tipps zum Anbau von Cannabis, sondern auch spannende Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten, wie man Cannabis in den Alltag integrieren kann.