Nord-Mazedonien will 2021 Cannabis legalisieren
Premierminister Zaev für legales Cannabis
Nord-Mazedonien könnte das erste Balkanland werden, das den Freizeitkonsum von Marihuana erlaubt, sagte Premierminister Zoran Zaev am Freitag und fügte hinzu, dass seine Regierung Amsterdam als Beispiel ansehe.
Die Regierung in Nord-Mazedonien erwägt, den Freizeitkonsum von Marihuana in Cafés und Gaststätten in der Hauptstadt Skopje und an anderen touristischen Brennpunkten wie der Seestadt Ohrid zuzulassen, sagte Premierminister Zoran Zajew.
„Die Idee ist, den Konsum von Marihuana in Cafés, sowohl in bestehenden als auch in neuen, und in touristischen Orten, einschließlich Skopje, zu erlauben, wenn sie bestimmte Standards bezüglich Belüftung, Herkunftsnachweis des Marihuanas und so weiter einhalten“, sagte Zoran Zajew gegenüber der Deutschen Welle.
Er fügte hinzu, dass die Regierung eine strenge Regulierung in diesem Bereich vorsieht, wobei er Amsterdam in den Niederlanden als Beispiel nannte.
Der Premierminister sagte, dies sei Teil des geplanten Maßnahmenpakets der Regierung zur Stimulierung der Wirtschaft, die von der COVID-Gesundheitskrise hart getroffen wurde.
Zaev, der in den vergangenen zwei Jahren eine öffentliche Debatte über dieses Thema versprochen hatte, warnte davor, dass seine sozialdemokratische Regierung noch keine endgültige Entscheidung getroffen habe und bestand darauf, dass er zum Rückzug bereit sei, wenn die Mehrheit im Land Nein zu dieser Idee sage.
Nord-Mazedonien lässt seit 2016, als die, von der VMRO-DPMNE geführte, rechte Regierung an der Macht war, den Verkauf von Marihuana zur medizinischen Verwendung in Apotheken zu.
Seitdem haben legale Marihuanaproduzenten ihre Arbeit aufgenommen und dies inmitten der Kritik einiger Marihuana-freundlicher NGOs, dass das Gesetz so gestaltet wurde, dass es Kleinunternehmern den Einstieg ins Geschäft verbietet und nur größere Investoren davon profitieren.
Cannabis in Nord-Mazedonien noch nicht komplett legalisiert
Justizminister Bojan Maricic sagte am Donnerstag, es sei gut, dass nun eine öffentliche Debatte über die vollständige Entkriminalisierung beginne, in der Experten und der NGO-Sektor ihre Meinungen austauschen sollten.
„Eine Qualitätsregulierung in diesem Bereich kann dem Land mehrere Vorteile bringen, wie zum Beispiel die Regulierung des Marihuanahandels, die Eindämmung der Kriminalität und natürlich wirtschaftliche Vorteile, vor allem im Tourismus- und Gastgewerbe“, sagte Maric.
Anderswo in der Region hat Kroatien Anfang dieses Jahres ein Gesetz über die vollständige Legalisierung von Cannabis für medizinische und Freizeitzwecke entworfen. Der Entwurf befindet sich derzeit in der Phase der öffentlichen Debatte.
Der Artikel „Nord-Mazedonien will Cannabis legalisieren“ ist am 1. Dezember 2020 erschienen
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