Hanf im All

Hanf im All

Hanf im All? Obwohl Hanf heutzutage noch vielerorts fälschlicherweise verteufelt wird, hat es die Hanfpflanze doch bis ins Weltall geschafft. Im Rahmen wissenschaftlicher Projekte hat man Proben der Hanfpflanze in den Orbit geschossen und untersucht. Die Forschung steht noch am Anfang. Was noch passieren kann, ist nicht abzusehen.

Hanf im All: Space Tango

Wenn ein Unternehmen oder eine Institution Missionen bzw. Untersuchungen in der Schwerelosigkeit durchführen will, fungiert die Internationale Raumstation (ISS) als Plattform für Innovation. So kooperierte Space Tango, ein Startup-Unternehmen aus dem amerikanischen Kentucky, mit der ISS, indem sie winzig kleine Labore schafften, in welchen Experimente mit Hanf im All durchgeführt werden können.

Auf der ISS gibt es nur unfassbar wenig Raum, Space Tango hat darum sogenannte Cube Labs Module entwickelt, welche teilweise komplett automatisch im Weltraum Experimente durchführen können. Zahlreiche Tests konnten dank Space Tango bereits mit Hanf im All durchgeführt werden, ihren Anfang nahmen die Missionen 2017.

Interessanterweise interessiert sich das Unternehmen Space Tango auch dafür, wie die Schwerelosigkeit die Kultivierung der Cannabispflanze beeinträchtigt. In Zusammenarbeit mit Atalo Holdings (sie stellen Untersuchungsmaterial bzw. Hanfgene zur Verfügung) und Anavii Market (Verkäufer von CBD-Produkten) untersucht Space Tango, wie die Schwerelosigkeit dabei helfen kann, Cannabispflanzen mit Fokus auf medizinische Bestandteile hochzuziehen.

Hanf im All: Teile von Hanfpflanzen werden auf der ISS untersucht

Was ist ihre Mission?

Die beiden ambitionierten Gründer und Führer von Space Tango namens Twyman Clements und Kris Kimel gründeten das Unternehmen 2014. Im Gespräch mit Techcrunch gibt Kimel preis, dass sie noch herausfinden wollen, wo geschäftliches Potenzial steckt. Primär sollen Anwendungszwecke für den Gebrauch auf Erden gefunden werden.

Ungewöhnlich für solche ambitionierten und jungen Unternehmen wie Space Tango ist, dass sie bereits mit bestehendem Einkommen ihre Forschung finanzieren. In Zukunft will das Unternehmen darauf setzen, Projekte mit anderen Unternehmen zu starten und die Profite aufzuteilen, um an mehr Kooperationen zu gelangen. Der Meinung Kimels nach, hat jede neue physikalische Entdeckung hervorragende Folgen für die Menschen gehabt, nicht zu sprechen von dem Zuwachs an Wissen, der entstand. Durch den Anbau der Pflanzen in der Schwerelosigkeit erhofft er sich neue Durchbrüche im Gesundheitswesen, der allgemeinen Aufzucht von Pflanzen und vielleicht auch im Bereich der Technologie. Möglich sind derartige Untersuchungen erst durch den US Farm Bill, welcher 2014 verabschiedet wurde.

Wieso im Weltall?

Unter Stress berufen sich Pflanzen auf genetische Reservoire, um bestimmte Stoffe zu produzieren, welche ihnen die Anpassung und das Überleben gestatten. Darum will man sich anschauen, wie Pflanzen in der Schwerelosigkeit reagieren, weil der Stress der Gravitation wegfällt. Erhofft werden neue Einblicke, inwiefern Pflanzen auf diese Veränderungen reagieren und sich anpassen, sodass Verwendungszwecke auf Erden gefunden werden können.

Weitere Experimente

Hanf im All: das Cube Lab

Eine weitere Untersuchung, die die Reaktion von Gras in der Schwerelosigkeit untersucht, stammt von Front Range Biosciences, einem Unternehmen aus Colorado. Gewebe der Hanfpflanze sowie von Kaffee schickt dieses Unternehmen auf die ISS. Die Proben wurden für 31 Tage in einem temperierten Inkubator untergebracht.

Dieses Experiment „Hanf im All“, war das erste seiner Art, darum ließen sich die Folgen kaum überschauen. Wie beim Projekt von Space Tango sollte auch hier untersucht werden, wie Hanf im All auf Stress reagieren. Des Weiteren haben die Wissenschaftler von Front Range Biosciences kleine Aspekte der Umwelt von den Proben verändert, beispielsweise hat man die pH-Level angepasst oder Hormone beigefügt. Hiermit will man herausbekommen, wie die Pflanzen auf bestimmten Stress in der Schwerelosigkeit reagieren.

Das Unternehmen hofft zu erfahren, welche Gene sich ein- und welche sich ausschalten, um eine entsprechende Reaktion zu bewerkstelligen. Hiermit will man versuchen, die Pflanzen selbst zu manipulieren, damit sie für eigene Zwecke besser angepasst werden können.

Möglich sind auch Mutationen direkt an der Pflanze. Sehr wahrscheinlich sind diese zwar nicht, feine Unterschiede können jedoch auftreten und das Untersuchen dieser lohnt sich.

NASA: Bitte nicht high!

Selbstverständlich muss jeder Astronaut hoch hinaus, möglichst high sollten sie aber nicht auf Missionen gehen. Jeder kann sich freuen: Gras im Weltall hat noch keiner geraucht! Ein Problem wäre beispielsweise, dass das Anzünden eines Joints schnell die komplette ISS in die Luft jagen würde, weil das Feuerzeug die mit Sauerstoff angereicherte Luft explodieren lässt.

Hanf im All: Es geht um Forschung, nicht ums high sein…

Ansonsten empfiehlt es sich auch nicht, high auf einer hochmodernen Raumstation herumzustolzieren. Kleinste Fehler könnten direkt den eigenen Tod zur Folge haben – vielleicht sogar der ganzen Mannschaft. In einem Interview sagt der amerikanische Wissenschaftler Neil DeGrasse Tyson, dass einen viele Sachen im Weltraum umbringen können. Wer high werden will, sollte sich in einer Kammer einschließen und den Rausch ausleben. Ziemlich witzig könnte ein solcher Trip auf der Raumstation schon werden…

Die NASA sieht diesen Spaß jedenfalls nicht, Präsident Ronald Reagan verabschiedete während seiner Amtszeit ein Gesetz, damit diese Institution komplett drogenfrei bleibt. Vor der Anstellung werden mehrmals Drogentests durchgeführt, als Beschäftigter wird man in unregelmäßigen Abständen zufällig getestet.

Fazit

Die Folgen, die Schwerelosigkeit auf die Cannabispflanze haben kann, sind allemal interessant und die Untersuchung wird sich hoffentlich lohnen. Neuartige medizinische Produkte oder auch einfach ganz neue und köstliche Strains könnten entstehen, die Zukunft wird die Möglichkeiten ans Licht bringen müssen. Eine Antwort auf die Frage, wie es ist, high durch die Schwerelosigkeit zu schweben, lässt jedenfalls ein bisschen auf sich warten.

Der Artikel „Hanf im All“ von Henrik ist am 2 Juli 2020 erschienen.

Bilder: 1+4 Pixabay, 2 www.cannabisbusinesstimes.com, 3 upward.iss-casis.org

Angelika Koch

Angelika Koch

Angelika ist eine passionierte Autorin und Expertin auf dem Gebiet des Cannabis-Lifestyles. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Branche hat sie sich nicht nur ein umfassendes Wissen über den Anbau und die Verwendung von Cannabis angeeignet, sondern auch über die politischen und rechtlichen Aspekte, die damit einhergehen. Ihre Art zu schreiben ist gekennzeichnet durch ihren unverwechselbaren, freundlichen Stil, der sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. In ihren Artikeln vermittelt sie nicht nur praktische Tipps zum Anbau von Cannabis, sondern auch spannende Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten, wie man Cannabis in den Alltag integrieren kann.