Kanada: Die weltweit größte Marihuana-Plantage steht hier
Mit dem 1. Juli 2018 legt Kanada los. Ab dann gilt der Anbau und Vertrieb von Cannabis als völlig legal. Besser gesagt der Konsum darf ohne strafrechtliche Konsequenzen erfolgen. Viele Unternehmen bereiten sich jetzt schon darauf vor. Sie wollen pünktlich zum Start die erste erfolgreiche Ernte einfahren. Auch der Staat sieht einige Anlagen vor, um an diesem Milliardenmarkt zu partizipieren.
Die weltweit größte Cannabis-Plantage
Sie steht in Langley nah Vancouver. An der kanadischen Pazifikküste sieht man eine Hochsicherheitsanlage. Nicht etwas für Inhaftierte, wenngleich die hohen Metallgitterzäune mit Stacheldraht es vermuten lassen. Jeder Winkel wird von Kameras überwacht, die Polizei kontrolliert mehrmals täglich die Umgebung. Fotografieren oder gar Filmaufnahmen sind hier gänzlich verboten. Wer hier hinein will, der muss strengste Kontrollen bestehen.
So sieht es vor den Toren der aktuell größten Cannabis-Plantage der Welt aus. Hinter den Mauern stehen 350.000 Marihuana-Pflanzen, verteilt auf 100.000 Quadratmetern. Sie werden von monströsen Lampen und Wärmestrahlern versorgt. Den Strom dafür gewinnt die Anlage aus Wasserkraft.
Das späte Frühjahr gilt als Termin für die erste große Ernte. Bis zum 1. Juli bleibt noch Zeit um die Verarbeitung anzustoßen. Wenn Mitarbeiter und Pflanzen ihren „Flow“ gefunden haben, sind hier jährlich 40 Tonnen zu ernten, so die Prognose. Trotz dieser immensen Menge ist klar, dass die Produktion in Langley nicht einmal für Kanada selbst ausreicht.
Weshalb diese Plantage nur als Prototyp für eine noch größere Anlage dient, welche es noch zu bauen gilt.
Staatlich vs. privat produziert
Schon jetzt beginnt der Wettbewerb. Von staatlicher Seite heißt es, dass man ohne schädliche Pflanzenschutzmittel arbeitet. Ein Schuss vor den Bug der privaten Produzenten. Ebenso achte man penibel auf die Einhaltung des THC-Gehalts, damit sich niemand übermäßig berauschen kann.
Auch hier steckt die Firma Canopy Growth dahinter, von der wir letzte Woche schon berichteten. Ihre Aktien explodieren an der Börse, weil der Hasch-Konsum nun endlich in legalen Bahnen verläuft.
Wie viel Cannabis in Kanada tatsächlich benötigt wird, dafür bedient man sich eines Tricks. Im Herbst, also wenige Monate nach der Legalisierung, wird man die Abwässer überprüfen. Die 20 größten Städte und Bezirke des Landes sollen mit den Rückständen des THCs im Wasser helfen. Durch sie ließe sich eine Hochrechnung anstellen, welche auf den tatsächlichen Bedarf schließt.