Heimat Hanf Zigaretten stehen vor dem Konkurs

Es brennt bei dem CBD-Zigaretten Hersteller

Update 21. September 2020

Wie aus den schweizer Medien heute zu entnehmen war, hat sich Koch & Gsell, der Hersteller der Heimat Hanf Zigaretten, mit seinen Gläubigern einigen können. So verzichtet ein Teil wohl auf Schulden und gewähren eine längere Zeit der Rückzahlung. Klar ist das die AG in den nächsten Jahren sauberer arbeiten muss und keine Dividenden zahlen wird, um Geld für den Schuldenabbau zu haben.

Originalmeldung

Überrascht haben wir heute die zahlreichen Meldungen Schweizer Medienhäuser gelesen, die über eine bevorstehende Pleite und Konkurs des Schweizer CBD-Hanfzigaretten Pioniers „Heimat“ berichten. Laut den Berichten findet schon am 18. September die entscheidende Gerichtsverhandlung statt.

Der Schweizer Unternehmer Roger Koch (45) steht dabei massiv in der Kritik. Er stellt seit 2015 mit seiner Firma Koch & Gsell in Steinach SG, die bekannten Heimat Hanf Zigaretten her, die schweizweit in den Kiosken, Tabakgeschäften und Supermärkten angboten wird. Er gehört mit zu den Pionieren in der Schweiz, die den Konsum von CBD-Hanf propagiert haben.

Wie die verschiednen Tageszeitungen heute melden, haben sich bei Koch & Gsell, dem Hersteller der Heimat Hanf Zigaretten Schulden in Höhe von mehreren Millionen schweizer Franken angehäuft.

Heimat Hanf Zigaretten hoch verschuldet

Die Eidgenössische Zollverwaltung fordert über sechs Millionen, die Steuerverwaltung 510’000 Franken. Mehrere Hanfbauern verlangen ebenfalls einige Millionen Franken und ein Maschinenlieferant will mindestens 500’000 Franken.

Bei einem ehemaligen Angestellten und einem externen Projektmanager hat Heimat Hanf Zigaretten ebenfalls Schulden von mehreren zehntausend Franken. Wie konnte es dazu kommen, fragen sich nun viele Aussenstehende? Die Firma steht seit Jahren im Rampenlicht und hatte es geschafft das Thema Hanf und CBD in die Magazine und ins TV zu bringen.

Mitte 2017 hatte das Steinacher Unternehmen die erste Heimat Hanf Zigaretten aus CBD-haltigem Hanf auf den Markt gebracht. Die Innovation katapultierte die Marke Heimat Hanf Zigaretten in die Regale der Großverteiler und weckte weltweit Interesse. «CNN und RTL waren da.»

Heimat Hanf Zigaretten – die Probleme

Erste Investoren klopften an. Doch Koch lehnte ab. «Viele wollten die Technologie übernehmen und die Produktion in der Schweiz schließen», sagt er. «Das wollten wir auf keinen Fall.» Sein Entschluss stand fest, dass man es erst einmal alleine probiert.

2016 verkaufte man noch 2000 Packungen der Heimat Hanf Zigaretten in der Woche. Das steigerte sich dann bis Ende 2019 auf knapp 15.000 Packungen der CBD-haltigen Heimat Hanf Zigaretten. Verkauft wurden die CBD-Zigaretten bis nach Luxenburg, das als erstes europäisches Land den Verkauf erlaubte.

Das die Firma Heimat Hanf Zigaretten von Anfang an nicht profitabel ist, bestätigt Roger Koch schon in einem Interview 2019, und erklärt dass mit sehr hohen Anfangsinvestitionen und langen und teuren Experimenten mit den CBD-Blüten und deren Verarbeitung.

Eine Maschine mit dem Namen „Black Box“ übernimmt den Job die harzigen CBD-Blüten zu verbröseln und so überhaupt erst eine Mischung mit Tabak möglich zu machen. Bis die soweit eingestellt und justiert war, sollen alleine für 1 Mio. Franken Hanf verbraucht worden sein…..

Viel Geld ist auch wohl in das Marketing der Firma geflossen, um ein schnelles Wachstum zu erreichen hat man sich vieler Kanäle bedient, bis hin zum Sponsoring von Musik-Festivals. Die Heimat Hanf Zigaretten haben gerade bei einem jungen Publikum hohe Akzeptanz.

Wie geht es nun weiter ?

Laut Aussage von Roger Koch ist die Firma nun ab Januar 2020 aber „über’n Berg“, und arbeitet profitabel. Auch sollen schon 2,5 Mio. Franken an die schweizer Steuerbehörden geflossen sein, wie der Unternehmer betont.

Im September letztes Jahr verhängte das Kreisgericht Rohrschach SG die Nachlassstundung. Seither verliefen die Verhandlungen von Heimat mit den Gläubigern über einen Schuldenschnitt. Roger Koch zeigt sich recht zuversichtlich, dass es die Heimat Hanf Zigaretten auch noch in den nächsten Jahren zu kaufen geben wird.

Einige Gläubiger haben einem Vergleich zugestimmt, während andere diesen ablehnen und auf ihre kompletten Forderungen bestehen. Parallel arbeitet Koch auch daran, neue Investoren für die Heimat Hanf Zigaretten Marke zu finden und dann ganz schnell mit dem neuen Geld auch die alten Schulden zu begleichen. Es gibt aktuell wohl schon Gespräche mit ausländischen Investoren über eine Beteiligung.

Anfangs gab es auch wohl den Versuch die Firma schnell wieder zu verkaufen und mit dem Geld die Schulden zu bedienen und auch noch etwas zu verdienen. Doch trotz dreier Anläufe ist es nicht zu einem endgültigen Verkauf der Marke Heimat Hanf Zigaretten gekommen. Pläne die Firma in Kanada an die Börse zu bringen sind auch schnell gescheitert.

Der 18. September ist also der Schicksalstag für die Heimat Hanf Zigaretten. Dann findet die nächste Gerichtsverhandlung statt. Und dann wird auch klar sein, ob die Firma Koch & Gsell in den Konkurs geschickt wird oder mit einem Schuldenschnitt davonkommt.

Eine Abzahlung von 75 Prozent der offenen Forderungen steht zur Diskussion. Bis zur Begleichung aller Schulden sollen kein Gewinn und keine Dividende fließen. «Mit der Abzahlungsvariante können wir die Arbeitsplätze erhalten und weiterarbeiten», sagt Koch.

Die Sache ist also noch lange nicht ausgestanden. Es droht auch noch ein Strafverfahren gegen Koch von Seiten der ablehnenden Gläubiger, die gerne geklärt haben möchten, wieso bei den angefallenden Umsätzen es nicht reichte die Forderungen zu bedienen.

Wir bleiben für Euch an Ball und werden weiter berichten

Der Artikel „Heimat Hanf Zigaretten stehen vor dem Konkurs“ ist am 7. September 2020 erschienen.

Angelika Koch

Angelika Koch

Angelika ist eine passionierte Autorin und Expertin auf dem Gebiet des Cannabis-Lifestyles. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Branche hat sie sich nicht nur ein umfassendes Wissen über den Anbau und die Verwendung von Cannabis angeeignet, sondern auch über die politischen und rechtlichen Aspekte, die damit einhergehen. Ihre Art zu schreiben ist gekennzeichnet durch ihren unverwechselbaren, freundlichen Stil, der sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. In ihren Artikeln vermittelt sie nicht nur praktische Tipps zum Anbau von Cannabis, sondern auch spannende Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten, wie man Cannabis in den Alltag integrieren kann.