Was ist CBD und wie steht es um die Legalisierung?
Das Wort „Cannabidiol“ nimmt kaum einer in den Mund, aber als „CBD“ ist es bestens bekannt. Denn diese Substanz gewinnt zunehmend mehr Interesse. Nachdem Kanada und Teile der USA den Anbau von medizinischem Cannabis legalisiert haben, erwacht so langsam auch Europa.
Zahlreiche Studien belegen, dass CBD viele gesundheitliche Vorteile bietet. Manche Ergebnisse müssen noch durch Wiederholung bekräftigt werden, andere gelten bereits als gesichert.
In diesem Ratgeber klären wir was CBD ist, wie es wirkt und was man zur Legalisierung wissen sollte.
Was bedeutet das Kürzel CBD?
Cannabidiol (CBD) beschreibt man in der Forschung als „psychoaktives Cannavinoid“. Es wird aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen. Sein Vorkommen existiert überwiegend als Säure (CBD-Carbonsäure).
CBD reagiert mit den Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2. Daraus ergeben sich einige Vorteile. So wissen wir heute bereits, dass entsprechende Produkte angstlösend, entkrampfend und entzündungshemmend wirken.
Wie wirkt CBD – Cannabidiol?
Der genaue Wirkungsmechanismus von Cannabidiol ist muss noch vollständig entschlüsselt werden. In manchen Fällen schlägt der erhoffte Nutzen ins Gegenteil um. Die auf dem heutigen Markt verfügbaren CBD-Produkte beschränken sich daher nur auf das was wirklich erwiesen ist.
Medizinisches Cannabis kommt heute bei multipler Sklerose zum Einsatz und dient dort als Spasmolytikum. Bei chronischen Entzündungen besteht die Chance auf Linderung. Kinder mit bestimmter Epilepsie erhalten eine ausgesuchte Arznei, um die Zahl der Anfälle zu reduzieren.
Für viele Mittel steht die medizinische Zulassung noch aus. Doch die Forschungen sind sehr vielversprechend.
Welche CBD-Produkte sind beliebt?
Ein weiterer Vorteil von Cannabidiol ist, dass diese Substanz keine berauschende Wirkung besitzt. Es handelt sich um normalen Hanf oder speziell gezüchtete CBD-reiche Hanfpflanzen, welcher keinen Rauschzustand auslösen können.
Unter diesem Gesichtspunkt sind heute schon diverse CBD-Produkte legal erhältlich. Wer keinen Shop in seiner Nähe hat, bestellt online.
Erhältlich sind unter anderem folgende Produkte:
- CBD-Öl richtet sich an alle die Cannabidiol nicht rauchen wollen. Stattdessen wird das Öl pur oder mit etwas Flüssigkeit getrunken. Neben dem natürlichen, leicht nussigen Geschmack, gibt es das CBD-Öl auch mit fruchtiger Note. Wichtig sind hierbei Herkunft, Herstellungsweise und Konzentration.
- CBD-Blüten eignen sich zum Rauchen. Durch die Aufnahme über die Lunge, gelangt er Wirkstoff direkt in den Blutkreislauf. In Erfahrungsberichten ist zu lesen, dass eine solche Einnahme beruhigend wirkt. Es besteht zudem die Chance auf eine verbesserte Konzentration.
- Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann Hanf auch in Lebensmitteln verwenden. Fertige Produkte sind bspw. Cannabidiol-Honig und Sirup sowie Hanf-Muffins.
Legalisierung im deutschsprachigen Raum
Während die Forschung sicherstellt, dass die Verwendung von medizinischem CBD sicher ist, muss die Politik mit der Legalisierung voranschreiten. Im deutschsprachigen Raum erweisen sich die Gesetzgeber als sehr konservativ. Doch steter Tropfen höhlt den Stein. So gibt es bereits kleine Erfolge zu verzeichnen.
Deutschland
Im Berliner Raum erhielten vor einigen Wochen mehrere Firmen eine Lizenz für den Anbau. Das hier produzierte Cannabis dient rein medizinischen Zwecken. Es gibt zudem einige Feldversuche bei denen Bauern vom traditionellen Anbau zur Hanfernte wechseln.
Doch grundsätzlich zeigt sich die deutsche Regierung noch wenig aufgeschlossen für die Cannabis-Legalisierung. Während die Linke und FDP mit ihren Vorstößen bislang scheiterten, bleiben CDU und SPD bei ihrer konservativen Haltung. Sie sehen noch keinen Nutzen darin, die Gesetze zum Hanfanbau zu lockern.
Schweiz
Anfang 2018 erklärte sich der Schweizer Bundesrat dazu berät, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Aber auch dort herrscht große Uneinigkeit zwischen den Parteien. Jedoch ist der Verkauf und Erwerb von CBD-Produkten mit niedrigem THC-Gehalt (unter 1 Prozent) erlaubt.
Wer in der Schweiz Cannabis anbauen möchte, muss dafür eine Reihe von Auflagen erfüllen.
Mehrere Ämter haben dafür ein Merkblatt ausgearbeitet, welches die wesentlichen Bedingungen zusammenfasst.
Wer privat anbauen möchte, muss ebenfalls auf einen THC-Gehalt von unter einem Prozent achten. Auch im Ausland erworbene Produkte unterliegen dieser Bestimmung. Andernfalls macht man sich strafbar. Medizinische Cannabis-Präparate aus dem internationalen Handel bleiben vorerst verboten.
Vorsicht beim Autofahren: In der Schweiz gilt für Betäubungsmittel die sogenannte „Nulltoleranz“. Weil auch legales Cannabis ein wenig THC enthält, ist das Autofahren nach dem Konsum untersagt.
Österreich
Unsere Nachbarn in Österreich zeigen sich recht offen, wenn es um die Verwendung von Hanf geht. Immer mehr „Hanfshops“ öffnen ihre Türen. Während es beim Verkauf unter bestimmten Bedingungen sehr locker zugeht, greift beim Erwerb und Besitz ein weitreichendes Verbot.
Gewerbetreibende benötigen eine Berechtigung.
Hanfprodukte lassen sich auch in Apotheken beziehen und wissenschaftliche Institute nutzen Cannabidiol zu Forschungszwecken.
Insgesamt gilt in Österreich noch keine ganz klare Gesetzeslage. So darf man nicht blühende Pflanzen problemlos züchten. Allerdings darf der Anbau nicht zur Gewinnung von Suchtmitteln dienen.
Unmissverständlich ist hingegen die Rechtsprechung bei den Bußgeldern und Haftstrafen. Der Besitz von Cannabis kann mit bis zu 360 Tagessätzen bestraft werden. Wer größere Mengen vertreibt, dem drohen maximal 5 Jahre in Haft.
Fazit: Deutschsprachige Gesetzgeber sind sich der steigenden Beliebtheit von Cannabis-Produkten bewusst. Daher sollte sich in naher Zukunft noch einiges zum Positiven ändern.