Hanf-Anbau: Bundesregierung plant keine Erleichterungen
Dem konservativen Deutschland fällt es schwer sich von gewissen Vorurteilen zu lösen. Nutzhanf ist ein gutes Beispiel dafür. Diese Pflanze wird immer wieder mit ihrer berauschenden Wirkung in Verdacht gebracht. Deshalb sieht die Bundesregierung auch keine Lockerung beim Anbau von Nutzhanf vor.
Anfrage der Linken schafft Klarheit
Einerseits erhielten einige Firmen kürzlich den Zuschlag für die Produktion von medizinischem Cannabis auf deutschem Boden. Andererseits kann Nutzhanf sein negatives Image unter Politikern nicht abschütteln.
Die Fraktion „Die Linke“ stellte dies in Frage und wollte wissen, ob es nicht an der Zeit wäre die Rahmenbedingungen zu lockern. Seitens der Bundesregierung wurde eine Liste mit vielen Vorteilen von Nutzhanf zurückgeschickt. Auch lobte man die Effizient der Kontrollen. Doch beim Anbau und Vertrieb von Hanf sieht man keinen Handlungsbedarf.
Dabei haben zahlreiche Forschungen bereits bestätigt, wie vielseitig die Pflanze dem Menschen dienen könnte. Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, zeigte sich mit der Antwort nicht zufrieden:
„Das ist ein absurdes Entwicklungshemmnis, erst Recht angesichts des deutlich wachsenden Interessen bei Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie beim verarbeitenden Gewerbe und im Handel an der großen Vielfalt von Nutzhanfprodukten. Nutzhanf hat nichts mit der Erzeugung bewusstseinsverändernder Rauschmittel zu tun!“
Neubewertung des Nutzhanfs gefordert
Beim Betäubungsmittelgesetz (BtMG) sieht die Sprecherin zu hohe Hürden. Wer Hanf anbauen möchte, sieht sich zunächst mit einem enormen bürokratischen Aufwand konfrontiert.
„Die Regierung behindert aus rein ideologischen Gründen die Entstehung von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen sowie die Verwendung einer ökologisch wertvollen Feldfrucht“, fügte Florian Rister hinzu. Er agiert als stellvertretender Geschäftsführer vom Deutschen Hanfverband.
1996 gab es einen kleinen Durchbruch, als der Bundestag das generelle Hanfverbot aufhob. Seitdem darf er als Nutzpflanze angebaut werden. Allerdings haben sich die strengen Auflagen seitdem kaum verändert. Obwohl die wissenschaftliche Grundlage zu Hanf heute eine ganz andere ist.
Bei der Verarbeitung kann die gesamte Pflanze verwendet werden. Sie hinterlässt keine Überrest, welche einer Entsorgung bedürfen. Außerdem wächst sie auch unter härteren Bedingungen. Was weniger Wasserverbrauch zur Folge hat. Seinen natürlichen Pflanzenschutz liefert das Gewächs auch gleich mit.