Cannabis und Musik

Cannabis und Musik

Die Beziehung zwischen Cannabis und Musik

Falls Sie es noch nicht bemerkt haben: Cannabis und Musik gehen Hand in Hand. Sei es beim Musik hören oder beim Musik machen. Aber ich bin mir sicher, die meisten von Ihnen wissen, dass Cannabis und Musik sehr gut zusammen passen. Was Sie aber vielleicht noch nicht wissen ist, dass es tatsächlich eine Wissenschaft gibt, die das untermauert.

In diesem Beitrag wollen wir etwas tiefer in die Beziehung zwischen Cannabis und Musik eintauchen, eine tiefe grundlegende Beziehung, die Generationen von Musikern beobachtet und genossen haben. Der Einfluss war enorm, auf die Menschen und auch auf Pflanzen.

Die Wissenschaft hinter Cannabis und Musik

Es gibt tatsächlich vier wissenschaftliche Aspekte zu und über Cannabis und Musik, die eine Rolle bei der Wahrnehmung von Musik spielen.

  • THC reduziert zum Beispiel den Blutfluss zu einem Teil des Gehirns (temporale Kortikalis), wo die sensorische Verarbeitung stattfindet.
  • Gleichzeitig erhöht es den Blutfluss zu dem Teil (orbitofrontaler Kortex), in dem Emotionen und Belohnungen gebildet werden.
  • Sie wirkt aber auch auf die Teile Ihres Gehirns, die mit Entscheidungsfindung und Motivation zu tun haben, weil sie die Aktivität im Striatum erhöht. Das steigert Ihr Verlangen, Musik zu hören, und macht es befriedigender.
  • Cannabis verwischt auch die Grenzen zwischen den Sinnen. Dies geschieht auf verschiedene Weise. Sei es das Sehen (okzipitale Hirnrinde), der Tastsinn (somatosensorisches System) oder der Geschmack (Geschmackswahrnehmung):
Cannabis und Musik
Cannabis und Musik: Ob zu Hause oder auf einem Konzert, high hört man mehr…

Diese vier Wirkungen von Cannabis auf den Menschen könnten der Grund dafür sein, dass Musik für sehr viele Konsumenten sich so viel intensiver und spürbarer anhört, auch unberechenbarer klingt und bei sehr vielen eine emotionale Reaktion auslösen kann.

Man darf dabei auch nicht vergessen, wie sehr und tief Musik überhaupt im Menschen verankert ist, Emotionen hervorruft, Erinnerungen weckt und einen manchmal schier ausflippen läßt, auch ganz ohne Drogen. Musik ist etwas, was die Menschen schon seit Urzeiten begleitet und gegeistert.

Cannabis verstärkt diese bekannten Wirkungen noch einmal und lässt gleichzeitig auch auf einer anderen „inneren“ Ebene einiges passieren. Cannabis veranlasst Sie dazu, all diese Sinne zu kombinieren, auch multisensorische Integration genannt.

Eine Studie aus dem Jahr 1976 fand heraus, dass der Cannabiskonsum nicht alleine dazu führt, dass Sie besser hören, sondern, dass er vielmehr Ihre Kognition verbessert. Das wiederum führt dazu, dass Sie die Musik effizienter und differenzierter verarbeiten können, Einzelheiten der Musik werden leichter erkannt, auch ein kompliziertes Musikstück erschließt sich einem Zuhörer leichter.

Cannabis und Musik
Cannabis und Musik: die Jazzer und Bluser haben auch schon vor 100 Jahren gerne gekifft

Cannabis und Musik: Der Jazz

Jetzt, da wir die wissenschaftlichen Aspekte dahinter kennen, erklärt sich auch, warum die Jazzmusik so sehr mit Cannabiskonsum assoziert wurde.
Auch komplizierte Grooves/Rhythmen sind unter Cannabis nachvollziebarer und spielbarer.

Louis Armstrong, ein großer Cannabisfreund und Kiffer sagte einmal, dass es gerade der Konsum von Marihuana war, der ihm und anderen Jazzern geholfen hat, die Zeit zwischen zwei Tönen mit weiteren Tönen zu füllen.
Cannabis und Jazz sind seit gut 100 Jahren ein Paar!

Es waren in der Tat schwarze Jazzmusiker, die in den 20er und 30er Jahren Cannabis in der westlichen weißen Öffentlichkeit bekannt machten. Während sie es kreativ einsetzten, wurde es auch vom Publikum in den Jazzclubs verwendet. Aber es waren nicht nur die Musiker und das Publikum, die dies aufgriffen.

Auch die Regierung nahm Notiz davon. Gerade war die Alkoholprohibition kläglich gescheitert, ihr „Chef“ Harry Anslinger wurde gleich Chef der neu gegründeten DEA, der Drug Enforment Agency (Anti-Drogen Behörde). So hatte er gleich etwas Neues, Cannabis oder auch Marihuana, dem er nach dem Alkoholverbot nachgehen konnte. Er wurde mit den Worten zitiert:

‚Sehr geehrter Agent So-und-so, bitte bereiten Sie alle Fälle in Ihrer Gerichtsbarkeit vor, in denen Musiker gegen die Marihuanagesetze verstossen haben. Wir werden an einem einzigen Tag eine große nationale Razzia zur Festnahme all dieser Personen durchführen. Ich werde Sie wissen lassen, an welchem Tag.‘

Indem die DEA die Cannabisprohibition durchsetzt, könnte sie gleichzeitig auch ihre rassistische Agenda durchsetzen.

Einer der berühmtesten und ersten Jazzmusiker, der mit Cannabis zu tun hatte, war Louis Armstrong. Er kaufte sein Cannabis von Mezz Mezzrow, der für die Versorgung der Jazzszene mit Cannabis so wichtig wurde, dass Mezz zum Slang für Cannabis wurde. In der Zwischenzeit nahm er den Spitznamen Muggles King an. „Muggles“ war auch ein Name für Marihuana in der Zeit.

Cannabis und Musik
Cannabis und Musik: Ob als Musiker oder Zuhörer, die Magie kommt rüber

Cannabis und Musik – Die 60er Jahre

Und dann kamen die sechziger Jahre und Cannabis wurde wirklich zum Mainstream. Die größten Bands zu dieser Zeit, von den Beatles bis zu den Doors, von Pink Floyd, Jimy Hendrix und Jefferson Airplane: alle nutzten die Pflanze gerne. Und sie rauchten Cannabis vom ganzen Herzen, genauso wie all ihre Fans, die ihre Musik hörten. Besonders auch, wenn sie alle bei Woodstock-ähnlichen Festivals zusammenkamen.

Mehr noch, Cannabis wurde als die von den Hippies konsumierte Droge Nummer eins assoziiert. Dies wurde ein weiterer Grund für die DEA, die Cannabisprohibition durchzusetzen. Präsident Nixons Chef für Innenpolitik, John Ehrlichman, gab dies später tatsächlich zu:

„Die Nixon-Kampagne 1968 und das Weiße Haus hatten zwei Feinde: die Antikriegs-Linke und die Schwarzen… Wir wussten, dass wir es nicht illegal machen konnten, entweder gegen den Krieg oder schwarz zu sein, aber indem wir die Öffentlichkeit dazu brachten, die Hippies mit Marihuana und die Schwarzen mit Heroin in Verbindung zu bringen, und dann beides stark kriminalisierten, konnten wir diese Gemeinschaften stören. „

„Wir könnten ihre Anführer verhaften, ihre Häuser plündern, ihre Versammlungen unterbrechen und sie Nacht für Nacht in den Abendnachrichten verunglimpfen. Wussten wir, dass wir über die Drogen gelogen haben? Natürlich wussten wir es.“

Cannabis und Musik: Der Reggae

Aber es ist ganz besonders die Reggaemusik, die am meisten mit Cannabis in Verbindung gebracht wird, einer Musik, die in den frühen ´70er Jahren auf Jamaika ihren Ursprung hat. Cannabis wurde seit den 1850er Jahren auf Jamaika konsumiert, da es aus Indien dorthin gebracht wurde, wo Cannabis eine große Rolle in der Kultur und den Religionen spielte.

Auch die Rastafari Religion hat ihren Ursprung auf Jamaika, aber schon lange vor der Entstehung von Reggae aus Ska und Two-Tone Musik. In ihrem Mittelpunkt steht der Konsum von Cannabis als heilige Pflanze. Reggae, Rasta und Ganja sind eine enge Verbindung eingegangen, es ist natürlich kein Muss!

Die Reggae-Musiker sangen nicht nur über den Alltag und ihr Leben, sie sangen auch über politische Ereignisse und natürlich über Cannabis und die Legalisierung von Cannabis.

Cannabis und Musik
Cannabis und Musik passen perfekt zusammen

Zu den berühmtesten Reggae-Musikern und Lobpreisträgern des Cannabiskonsums gehörten neben Bob Marley, Lee Scratch Perry auch Peter Tosh, mit seiner Hymne „Legalise It“.

Cannabis und Musik: Der Hip-Hop

In den 70er Jahren wurde Hip-Hop, auch bekannt als Rap-Musik, zuerst in der Bronx, New York City, erfunden. Aber es dauerte bis 1988, als Hip-Hop wirklich in den Mainstream einstieg und Texte über Cannabis durch Dr. Dre, Ice Cube, Run D.M.C. und die Beastie Boys die Ohren der Hörer erreichten.

Das war meist augenzwinkernd, weshalb Cypress Hill’s selbstbetiteltes Album von 1991 mit einem Cannabisblatt auf dem Cover so ein Wendepunkt war. Wir alle kennen Snoop Dogg und seine Wertschätzung und Liebe für Cannabis. Und dann folgte 1992 Dr. Dre’s The Chronic. Der Rest ist Geschichte.

Anders als beim Reggae oder Rock ist Cannabis im Hip-Hop vor allem auch ein Mittel zur Selbstbereicherung. Es wird geprotzt und angegeben, was für ein dicker Dealer man ist und wieviel man raucht, von Bewusstseinserweiterung ist da nicht die Rede….

Cannabis und Musik – seit Ewigkeiten eine gute Verbindung

Natürlich kann und wird man wohl in jeder Musikrichtung und auch Zeitalter Musiker und Zuhörer finden, die sich mit Cannabis entspannt haben und der Musik geöffnet haben. Jazz, Reggae, Psychedelic und Hip-Hop sind nicht die einzigen Musikstyle, wo gekifft wird.

Egal, ob es traditionelle arabische Musik ist, afrikanische traditionelle Musik, auf allen Kontinenten zu jeder Zeit wurde Cannabis von Musikfreunden benutzt. Man denke auch an die Rembetika Musik aus Griechenland in den 1920.

Die Musik der Einwanderer aus Kleinasien war voller Lobgesang auf Haschisch und dem Rausch, eine Musiktradition, die noch aus dem vorherigen Jahrhundert aus dem Nahen Osten stammt. Persien, Indien, Afghanistan, die Sufis und die Haschischkultur des Orients, alle hatten Spaß am Rauschen und haben das auch in ihrer Musik wieder gespiegelt.


Die Wirkung von Musik auf Cannabispflanzen

Es war nicht nur die Musik, die vom Cannabis beeinflusst wurde. Auch andersherum. Auch Cannabispflanzen werden von der Musik beeinflusst. Am relevantesten sind die Studien, die in den sechziger Jahren von Dr. T. C. Singh, Leiter der Botanik an der Universität Annamalai in Indien, veröffentlicht wurden.

Er fand nicht nur heraus, dass Geigenmusik am besten zur Keimung beiträgt, sondern auch, dass klassische Musik im Allgemeinen die Wachstumsrate verbessert.

Der Artikel „Cannabis und Musik“ ist am 10. November 2020 erschienen.

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Angelika Koch

Angelika Koch

Angelika ist eine passionierte Autorin und Expertin auf dem Gebiet des Cannabis-Lifestyles. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Branche hat sie sich nicht nur ein umfassendes Wissen über den Anbau und die Verwendung von Cannabis angeeignet, sondern auch über die politischen und rechtlichen Aspekte, die damit einhergehen. Ihre Art zu schreiben ist gekennzeichnet durch ihren unverwechselbaren, freundlichen Stil, der sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. In ihren Artikeln vermittelt sie nicht nur praktische Tipps zum Anbau von Cannabis, sondern auch spannende Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten, wie man Cannabis in den Alltag integrieren kann.