Cannabis-Überangebot schadet Bilanzen
Kanada gilt als großer Pionier in der Produktion von legalem Cannabis. Doch obwohl Cannabis-Produkte weiterhin extrem gefragt sind, scheint sich ein Cannabis-Überangebot einzustellen. So lassen es zumindest neueste Daten aus Nordamerika vermuten. Stimmt dies tatsächlich, müssten Firmen und Händler ihre Margen senken, um weiterhin gute Verkäufe zu erzielen.
Die Folgen des Cannabis-Überangebot
Gerade für die oft beanstandeten Lieferengpässe, sind diese Neuigkeiten sehr positiv. Doch der Hype um Cannabis zeigt erste Grenzen auf. Über die kanadische Regierung wurden aktuelle Zahlen bekannt. Im August konnten die dort ansässigen Cannabis-Unternehmen rund 13.000 Kilogramm verkaufen. Allerdings produzieren die Firmen erheblich mehr. Zum selben Zeitpunkt waren fast 330.000 Kilogramm eingelagert.
Auch einige US-Bundesstaaten haben den Weg für legales Marihuana frei gemacht. Hier deuten die Daten daraufhin, dass noch weitaus größere Mengen in den Lagern auf ihren Verkauf warten. Ein solches Überangebot muss zwangsweise zur Senkung der Preise führen. Helfen würde da nur, wenn mehr Länder das medizinische Cannabis genehmigen. Außerdem bräuchte es mehr Abnehmer für jene Sorten mit niedrigem THC-Gehalt.
Cannabis-Aktionäre in Sorge
Abgesehen von den produzierenden Unternehmen selbst, müssen sich Aktionäre um ihre Gewinne sorgen. Alles deutet auf sinkende Margen und Gewinne hin. Scheinbar haben sich zu viele Firmen mit großem Elan auf diesen neuen Markt gestürzt. Ohne eine Reduzierung des Anbaus oder erheblich mehr Konsumenten, lässt sich dieser Umstand kaum lösen.
Canopy Growth, einer der größten kanadischen Hersteller, glaubt an einen nur vorübergehenden Effekt. Im letzten Quartal fiel der Verlust des Unternehmens größer aus als erwartet. Abgesehen von der medizinischen Nutzung, könnte Hanf einen Boom in der Lebensmittelindustrie erfahren. Erste Getränke, Schokoladen, Stollen und andere Produkte befinden sich bereits in der Testphase.
Sollten aus den bislang limitierten Editionen richtige Dauerbrenner entstehen, würde dies für mehr Nachfrage sorgen.
Der Artikel „Cannabis-Überangebot“ wurde im November 2019 geschrieben.