CBD hilft bei übermäßigem Cannabiskonsum
Wer aufhören möchte, aber nicht kann, erhält mit CBD einen Steigbügel
Cannabiskonsum gilt in der Regel als nicht sonderlich süchtig machend. Vergleicht man das Suchtpotenzial mit Alkohol oder Tabak, bekommt Marihuana in diesem Bereich eine weitaus bessere Note. Dennoch gibt es Menschen, die zu häufig und zu viel auf das auch als natürliche Arznei verwendete Rauschmittel zurückgreifen, man spricht von übermäßigem Cannabiskonsum, obwohl sie eigentlich gerne davon wieder etwas mehr Abstand nehmen würden.
Hat man sich jedoch an eine gewisse Dosis über einen längeren Zeitraum gewöhnt, kann es unter Umständen schwer fallen, die eigenen Verhaltensweisen schlagartig zu ändern. Nun hat eine Studie aus England in klinischen Untersuchungen herausgefunden, dass möglicherweise der nicht berauschend wirkende Cannabisinhaltsstoff Cannabidiol (CBD) diesen Personen dabei helfen kann, sich das Kiffen bei übermäßigem Cannabiskonsum wieder abzugewöhnen.
CBD hilft bei übermäßigem Cannabiskonsum und könnte als Steigbügel in eine freiere Entscheidungsgewalt verstanden werden.
Die Untersuchung – wie die Wirkung von CBD auf Cannabiskonsum überprüft wurde
Forscher des University College of London haben mit 82 Personen – die nach eigenen Aussagen gerne ihren übermäßigem Cannabiskonsum eindämmen würden, aber dies bislang nicht schafften – eine 12 Wochen andauernde Untersuchung durchgeführt.
Alle Teilnehmer erhielten während dieses Zeitraums entweder hohe Dosen Cannabidiol oder eine Placebo-Arznei, um zu überprüfen, welche Wirkung das CBD tatsächlich auf das Verhalten der Cannabiskonsumenten hat. Das Hauptziel der Untersuchung bestand darin, die wirksamste Dosis von Cannabidiol zur Reduzierung des Cannabiskonsums zu ermitteln.
Dazu verwendeten die Forscher ein adaptives Bayes’sches Dosisfindungsdesign, um wirksame oder unwirksame Dosen in der Zwischen- und Endanalysephase schon im Vorhinein identifizieren zu können.
Alle Teilnehmer, die die Kriterien für eine Cannabiskonsumstörungen nach DSM-5 erfüllten (Diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen), wurden in der ersten Phase der Studie nach dem Zufallsprinzip einer vierwöchigen Behandlung mit drei verschiedenen Dosen oralen Cannabidiols (200 mg, 400 mg oder 800) zugeordnet, oder aber mit einer passendem Placebo-Arznei während Abbruchversuchen unter Verwendung einer doppelblinden Block-Randomisierungssequenz versorgt.
Für die zweite Phase der Studie wurden neuen Teilnehmern nach dem Zufallsprinzip Placebo- oder CBD-Dosen zugewiesen, die zuvor in der Zwischenanalyse als wirksam eingestuft werden konnten.
Überprüft wurde die Wirksamkeit unter anderem anhand der sinkenden 11-Nor-9-Carboxy-δ-9-Tetrahydrocannabinol (THC-COOH) Kreatinin-Verhältnisse im Urin sowie den vergehenden Tagen, an denen der Konsum von Cannabis eingestellt worden war.
Das Ergebnis – wann Cannabidiol gegen erhöhten Cannabiskonsum hilft
Dabei wurde herausgefunden, dass tägliche Dosen von 400 mg CBD die Anzahl der Cannabis-Zigaretten verringerten, die die Probanden zuvor pro Woche noch rauchten. Dosen von 800 mg CBD waren im Vergleich zu Placebo mit weniger signifikanten Veränderungen der Ergebnisse verbunden, während Dosen von 200 mg CBD sich als nicht genügend wirksam herausstellten.
Als Ergebnis wird von den Forschern aus der ersten randomisierten klinischen Studie mit Cannabidiol bei Cannabiskonsumstörungen daher festgehalten, dass Cannabidiol 400 mg und 800 mg bei der Reduzierung des Cannabiskonsums sicherer und wirksamer als Placebo-Arzneimittel wirken.
Fazit – was CBD zu einer therapeutischen Suchtbekämpfung beitragen kann
Cannabidiol scheint offensichtlich einen positiven Effekt auf das Suchtverhalten insgesamt zu haben, da schon in früheren Untersuchungen herausgefunden werden konnte, dass der Wirkstoff selbst bei Tabak- oder Heroinsucht das Verlangen nach den jeweiligen Substanzen verringern kann.
Eine in der Zeitschrift Substance Abuse: Research and Treatment veröffentlichte Literaturübersicht kam daher bereist zu dem Schluss, dass CBD direkte Auswirkungen auf das Suchtverhalten zu haben scheint. Dass der aus Cannabis gewonnene Wirkstoff aber sogar gegen einen übermäßigen Konsum der eigenen Pflanzengattung hilft, wurde in der hier beschriebenen Untersuchung jedoch erstmals wissenschaftlich festgestellt.
Das Potenzial von Cannabidiol vollständig zu erforschen, sollte alleine aus diesem Grund eine neue Priorität darstellen, auch wenn wenig aufgeklärte Menschen aus der Politik derzeit der Substanz lieber ungerechtfertigterweise weiterhin den Krieg ansagen.
Lesen Sie dazu auch den Artikel „CBD bei Alkohol und Kokainabhängigkeit“
Der Artikel „CBD hilft bei übermäßigem Cannabiskonsum“ von MZE ist am 17. August 2020 bei uns veröffentlicht worden.
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Bilder: Pixabay / Tampe-Media