Steinwolle als Anbau-Medium

Steinwolle als Anbau-Medium

Was ist Steinwolle und warum benutzt die Industrie Steinwolle?

In unserem Artikel über die verschiedenen Anbaumedien, wie Erde, Kokos, oder Blähton, die man für einen Indoor-Grow benutzen kann, sind wir auch auf Steinwolle eingegangen. Steinwolle ist der Liebling der Cannabis-Industrie, sie benutzt überwiegend Steinwolle bei der Produktion von Cannabis. Aus welchem Grund ist die Steinwolle (engl. Rockwool) so beliebt, was sind die Vorteile und was sind die Nachteile?

Was ist Steinwolle überhaupt?

Die Steinwolle, wie wir sie heute kennen, ist ein industrielles Produkt, das aus Feldspat, Dolomit, Basalt oder auch aus Recyclingmaterial hergestellt wird. Außerdem werden Pflanzenharze zur Bindung und Mineralöl zur Staubbindung benötigt. Die gesamte Herstellung ist sehr Energie aufwendig. Bei Temperaturen von 1200 bis 1600 Grad wird das Material eingeschmolzen und mit Hilfe eines Zieh-Blas- oder Zieh-Schleuder-Verfahren zu langen Fasern verarbeitet, die dann wieder zu Matten verarbeitet werden.

Viele kennen die Steinwolle als Baumaterial zur Schall- und Wärmedämmung beim Bau von Krankenhäusern, Stadien und Häusern. Und seit vielen Jahren wird die Steinwolle auch im professionellen Gartenbau eingesetzt, weil diese die vielen positiven Eigenschaften der Steinwolle für den Anbau von Pflanzen aller Art nutzen, sowie den niedrigen Preis als kommerziellen Vorteil.

Die Steinwolle im Gartenbau und der Cannabiszucht

Steinwolle

Steinwolle ist ein sehr gutes Medium für den Anbau von Pflanzen aller Art, und natürlich auch von Cannabis. Kein Wunder, ist diese doch bekannt dafür, das sie sehr gut entwässert, anders als Erde, und so Staunäße und alle Folgen von zu viel Feuchtigkeit verhindert, wie die Stammfäule, schimmelige Erde, Schimmelbefall der Pflanze/Blüten etc…

Gleichzeitig ist sie auch sehr luftig, was ebendfalls positiv für die Pflanzen ist, da gute Belüftung Schimmel verhindert, und die Wurzeln in Steinwolle gleichzeitig gut bewässert, aber auch gut belüftet sind, eine ideale Kombination. Diese beiden Eigenschaften machen die Steinwolle zum idealen Growmedium für die Hydrokultur, wo aufgrund des vielen Wassers schnell Schimmel entstehen könnte.

Nicht unerwähnt sollte noch erwähnt werden, das die Mineralwolle auch die Vermehrung von Krankheitserregern generell verhindert, und das Keimen von Samen besonders fördert. Sie ist also ein Material, das gut entwässert und die Entwicklung der Pflanzenwurzeln unterstützt. Da es nicht aus organischen Material besteht, kann es auch nicht von Pilzen und Schimmel zersetzt werden und kann länger eingesetzt werden.

Desweiteren enthält sie auch keine Schwermetalle, d. h. Metalle, die Chrom und Blei enthalten, die für Pflanzen giftig sind. Diese Schwermetalle führen auch zu gelben Blättern, weil sie die Photosynthese verhindern und die Pflanzen abtöten.

Warum Steinwolle für den Cannabisanbau verwendet wird

Steinwolle

Die Würfel sind steril und anorganisch, was bedeutet, dass sie sauber und einsatzbereit beim Züchter ankommen. Außerdem schützt sie die Wurzeln Ihrer Pflanzen vor Schäden durch Mikroben. Obwohl die Steinwolle länger braucht, um sich zu zersetzen, können Gärtner gebrauchte Blöcke zerkleinern und fein auf den Komposthaufen werfen. Mit der Zeit wird das Basaltgestein in den Kompost sickern und dem Boden einen zusätzlichen Nährwert verleihen.

Steinwoll-Würfel bieten Ihren Cannabis-Samen während der Keimung ein ideales Zuhause. Wenn Sie die Würfel ausreichend wässern, finden Ihre Samen dort genau die richtige Umgebung vor, die für eine produktive Keimung erforderlich sind. Zu diesen wichtigen Faktoren gehören Feuchtigkeit, Wärme und Dunkelheit.

Mit Würfeln aus Steinwolle ist es einfach, Cannabis-Setzlinge umzupflanzen wenn diese soweit sind, oder ein neues Zuhause brauchen. Im Gegensatz zu anderen Umpflanzverfahren müssen Sie das ursprüngliche Anzuchtsubstrat nicht aufbrechen, so dass kein Schaden an den Wurzeln entsteht.


Wie benutzt man Steinwolle?

Jetzt haben Sie schon einiges über die Steinwolle gehört, einschließlich der Vorteile, aber wie arbeitet man damit, wie ist die Praxis? Vor der ersten Nutzung gibt es ein paar Dinge zu beachten. Bevor Du die Samen in die Würfel gibst, solltest Du den pH-Wert der Würfel so einstellen, dass sie weniger alkalisch sind. Auf diese Weise können die Nährstoffe besser in die Würfel einbringen und Ihren Sämlingen einen besseren Start ins Leben ermöglichen.

Hier ist eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung der benötigten Dinge:

  • pH-Testgerät oder Teststreifen
  • organische Nährstoffe
  • pH-Senker
  • Rhizobakterien (optional)
  • Mykorrhizakultur (optional)
Die Gebrauchsanweisung:

Füllen Sie eine flache Schale mit Wasser und testen Sie den pH-Wert. Geben Sie dann Ihren pH-Senker hinzu, bis das Messgerät einen pH-Wert von 5,5 anzeigt. Weichen Sie die Blöcke in der Lösung ein und lassen Sie sie 24 Stunden lang darin ruhen. Beobachten Sie den pH-Wert des Wassers regelmäßig, und halten Sie ihn beim genannten Wert.

Steinwolle

Füllen Sie nach 24 Stunden eine weitere Schale mit bis zu 1 Liter Wasser und geben Sie Ihre organische Nährlösung, sowie Bakterien und Pilze in die Schale. Weichen Sie die Blöcke darin weitere zwei Stunden lang ein. Jetzt sollten die Würfel den richtigen pH-Wert, sowie genug Nährstoffe und Pilze haben, die den Wurzeln in der Zukunft helfen werden zu gedeihen.

Die Steinwoll-Würfel erleichtern natürlich auch die Keimung von Stecklingen. Sie müssen diese dann nur noch von der Mutterpflanze abschneiden, und in ein Bewurzelungsmittel tauchen.denn Sie müssen nur noch die Mutterpflanze abschneiden und die abgeschnittene Pflanze durch Eintauchen in das Bewurzelungsgel ernähren. Stechen Sie ein Loch in den Würfel, möglichst bis zum Boden, in das Sie dann vorsichtig den Steckling einführen.

Die besten Tipps für die Verwendung von Steinwolle

Um das Beste aus der Steinwolle herauszuholen, sollten Sie diese Tipps beachten:

– Quetschen Sie die Würfel nicht wie einen Schwamm

Manche Züchter drücken die Würfel wie einen Schwamm aus, um überschüssiges Wasser loszuwerden, was aber falsch ist. Die Würfel entleeren sich von selbst, ohne dass man sie zusammendrückt. Durch das Zusammendrücken werden der Würfel und das Wurzelsystem der Pflanze stark beschädigt. Denken Sie daran, dass die Cannabispflanze im Keimlingsstadium noch sehr empfindlich ist.

– Gib ihnen Raum zum Wachsen

Vermeide es zu viele Pflanzen auf zu engen Raum zu stellen

– Während der Sämlingsphase nicht zu viel Wasser geben

Steinwolle entwässert schnell, und viele Züchter haben den Eindruck, dass sie zu wenig Wasser haben, aber die Würfel sind meist gut feucht. Wenn Sie ausreichend gießen, brauchen Sie nichts weiter zu tun, damit die Pflanze gut gedeiht.

Die Nachteile der Steinwolle

Steinwolle

Viele Grower, gerade solche die im privaten Rahmen für den Eigenverbrauch anbauen, oder solche die einen reinen Bio-Anbau betreiben lehnen Steinwolle ab. Das hat verschiedene Gründe, z.B. die industrielle Produktion des Mediums, wo man Erde doch ohne großen Aufwand bekommen und gewinnen kann. Aber auch der sehr hohe Energieverbrauch ist generell ein negativer Faktor und heute nicht mehr zeitgemäß.

Einen schlechten Ruf hat die Steinwolle auch deshalb bekommen, weil fast alle Menschen bei Berührung mit der Haut auf sie allergisch reagieren. Es geht von Hautrötungen bis zum starken Juckreiz, die feinen Fäden gehen in die Haut und reizen oder entzünden diese.

Noch schlimmer ist der Ruf bis in die 80er Jahre hinein gewesen, stand Steinwolle doch nicht ganz zu unrecht im Verdacht bei Menschen Krebs auszulösen, wenn die feinen Fäden beim verarbeiten eingeatmet wurden. Dies ist heute wohl nicht mehr der Fall, nachdem die Produktionsweise und Mittel angepasst wurden.

Fazit

Man kann verstehen das die kommerziellen Anbauer von Cannabis sich aufgrund der vielen genannten Vorteile für einen Anbau mit Steinwolle entscheiden. Für diese geht es um Masse und Marge, da greift man auf solche Medien zurück.

Als Privater, der für sich selber anbaut, oder als Firma die besonders viel Wert auf Qualität und Bio-Qualiät legt, kommt meiner Meinung nach nur gute Erde in Frage, wie zum Beispiel Kanamu Pacha, die einzige Erde die offiziell für den medizinischen Anbau von Cannabis zugelassen wurde!

Der Artikel „Steinwolle als Anbau-Medium“ ist am 24. November 2021 erschienen.

Bilder: Tampe-Media,

Angelika Koch

Angelika Koch

Angelika ist eine passionierte Autorin und Expertin auf dem Gebiet des Cannabis-Lifestyles. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Branche hat sie sich nicht nur ein umfassendes Wissen über den Anbau und die Verwendung von Cannabis angeeignet, sondern auch über die politischen und rechtlichen Aspekte, die damit einhergehen. Ihre Art zu schreiben ist gekennzeichnet durch ihren unverwechselbaren, freundlichen Stil, der sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. In ihren Artikeln vermittelt sie nicht nur praktische Tipps zum Anbau von Cannabis, sondern auch spannende Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten, wie man Cannabis in den Alltag integrieren kann.