Polydrug Lacing – Gefährlicher Trend in den USA

Polydrug Lacing – Gefährlicher Trend in den USA

Polydrug Lacing – Mit Drogen gestrecktes Cannabis

Stell dir vor, du kommst auf eine Party. Du lernst ein paar Leute kennen, lachst ein bisschen und auf einmal bietet dir jemand einen Joint an. Was als nette Geste gemeint ist, kann aber ganz schnell nach hinten losgehen, wenn du nicht weißt, was in dem Lütten ist.

Auch wenn Polydrug Lacing für Dealer meistens keinen wirtschaftlichen Sinn macht, sind manche Menschen experimentierfreudiger. Aus den USA erreicht uns die Meldung von einem nicht mehr ganz neuen Trend, Polydrug Lacing, Cannabis auch mit anderen Drogen zu strecken. Und da das nicht so leicht ist, passiert das gerne in einem vorgedrehten Joint.

Deshalb ist nachfragen hier besser als nichts sagen. Begriffe wie „fry“, „wet“, „illy“, „sherm“, „water-water“, „dust(ed)“, „super weed“ und „grecodine“ sind nicht einfach nur Slang Wörter dafür, dass dein Bud sehr guter Qualität hat, sie sind Hinweise für Polydrug Lacing. Wet bedeutet zum Beispiel meistens, dass das Cannabis in Formaldehyd oder Phencyclidin getunkt wurde (oder beides).

Es gibt zwei Wege, wie Cannabis mit anderen Drogen versetzt werden kann: Entweder wird das Streckmittel in den Joint hineingedreht (wie Kokain oder Meth) oder das Weed wird mit etwas ummantelt (wie bei Heroin oder Formaldehyd).

Wie gesagt, ein Dealer würde dir so etwas meistens nicht verkaufen, aber wenn du von einer komischen Person einen Joint angeboten bekommst, geh lieber auf Nummer sicher, dass es kein gestrecktes Cannabis ist.

Als nächstes gehen wir die unterschiedlichen Kategorien von Drogen durch, welche am meisten in polydrug-gestrecktem Cannabis zu finden sind. Diese sind Stimulanzien (Aufputschmittel), Opioide und Halluzinogene. Jede hat seine eigenen Gefahren und kann mitunter zu einem schnellen Tod führen.

Darauf folgt eine kurze Liste, wie du dich verhalten solltest, falls du Polydrug Lacing-Cannabis geraucht hast.

Stimulanzien die für Polydrug Lacing benutzt werden

Stimulanzen steigern das Gefühl an Freude und Euphorie, welches man durch Cannabis erhält. Kokain und Meth gehören zum Beispiel dazu. Sie enthalten aber auch „Downer“, welche einen entspannt und lethargisch machen.

Die meisten Leute, welches so etwas zu sich nehmen, denken, dass das Tief des Cannabis, einen wieder runterholt, wenn man zu high durch eines dieser Streckmittel ist. Leider führt das aber eher zu Halluzinationen, Wahnvorstellungen oder einer Überdosis, als dass es zum Runterkommen beiträgt.

Kokain

Polydrug Lacing
Polydrug Lacing: Kokain

Mit Kokain gestrecktes Cannabis, wird als Joint auch oft Primo genannt. Ein Primo wirkt sich gleichzeitig auf Lunge, Herz und Gehirn aus. Falls du einen Primo geraucht hast, wirst du wahrscheinlich eine schlaflose Nacht und einen Mangel an Fokus haben.

Der Joint wird ein Taubheitsgefühl auf deinen Lippen hinterlassen (etwas, was nicht einmal das stärkste Weed ohne Streckmittel tun würde) welches sich durch den Rest deines Körpers ziehen und zur Paranoia führen kann. Verspannte Muskeln und eine erhöhte Herzfrequenz, welches durch verengte Blutgefäße verursacht wird, können zu fatalen Folgen führen: Schlaganfall, Herzinfarkt oder sogar Herzstillstand. Falls du weiße Streusel in deinem Weed siehst oder bemerkst, wie jemand es in den Joint streut, halt lieber Abstand.

Metamphetamin

Polydrug Lacing
Polydrug Lacing: Meth

Meth ist einer dieser Fälle, wo es kaum Sinn macht es mit Cannabis zu mischen, ohne dem Käufer davon zu erzählen. Meth ist teurer als Weed und führt damit zu einem Verlust auf der Seite des Dealers. Trotzdem ist Meth extrem stark und sehr süchtig machend. Schon ein einziges Mal Meth rauchen, kann zu dauerhaften Gehirnschäden führen, sowie das Risiko für Schlaganfälle und Herzattacken erhöhen. Mit Meth gestrecktes Cannabis kann man dadurch erkennen, dass das Gras weißes Puder oder blau-weiße Krystalle enthält. Ein brennender Joint riecht außerdem anders.

Opiate

Pulverförmige Opioide werden manchmal auf Marihuana gestreut, um durch eine Pfeife oder in einem Joint geraucht zu werden. Die Verwendung von Opioiden als Streckmittel kann sehr gefährlich sein: 47.600 Todesfälle durch Überdosierung im Jahr 2017, waren mit Opioiden verbunden.

Fentanyl

Ein starkes synthetisches Opioid, welches eine ähnliche Wirkung wie Morphin hat, jedoch 50- bis 100-mal stärker ist. Was eine kleine Dosierung schon tödlich machen kann. Dieses Medikament wird üblicherweise mit Heroin und / oder Kokain gemischt und ist eines der synthetischen Opioide, die für einen großen Prozentsatz von Überdosierungen in den USA verantwortlich ist. Da Fentanyl ein Liquid ist, kann man mit Fentanyl gestrecktes Cannabis meistens erst erkennen wenn es schon zu spät ist.

Heroin

Polydrug Lacing: Heroin

Mit Heroin gestrecktes Cannabis wird meistens A-Bomb genannt. Heroin ist ein gelb-braunes Puder welches nach Gummi oder Essig riecht. Leute kombinieren Cannabis und Heroin meistens, um die Stärke des Heroins zu verringern. Die beruhigende Wirkung von Cannabis bekämpft das Heroinhoch, sodass mit Heroin gestrecktes Cannabis, zu Lethargie und extremer Entspannung führt.

Starke Symptome sind die schwere Atmung und langsame Herzfrequenz, sowie unerträgliche Verwirrung und Orientierungslosigkeit. Die höchste Gefahr liegt hier aber wieder bei der Überdosierung. Denn wenn man anfängt zu vergessen, dass man schon etwas geraucht hat und es dann immer wieder tut, liegt man schnell im Krankenhaus.

Halluzinogene

Halluzinogene sind psychotrope Substanzen und führen meist zu einer veränderten Wahrnehmung der Realität.

Ketamine

Polydrug Lacing
Polydrug Lacing: Ketamin

Als Ketamin zu einer der beliebtesten Clubdrogen wurde, fand es seinen Weg auch in eine Menge Joints. Ketamin wird hauptsächlich als Anästhetikum in der Medizin verwendet. Es ist ein weißes Puder welches (in Kombination mit Cannabis) zu Dehydrierung, Überhitzung und Verwirrung führt. Mit Ketamin gestrecktes Cannabis kann zu starken Halluzinationen und Wahnvorstellungen führen.

Phencyclidin (PCP)

Polydrug Lacing: PCP

Mit PCP gestrecktes Cannabis nennt man oft Zoom, aber auch Beschreibungen wie dusted, wet, fry und superweed werden hier benutzt. Meistens wird PCP in Kombination mit Cannabis genommen, um die psychoaktiven Effekte von PCP zu verstärken. Durch das Rauchen fühlt man sich von der Realität und seiner Umgebung losgelöst. Dies führt meistens zu aggressivem Verhalten mit starken Halluzinationen, Wahnvorstellungen und sogar Anfällen, wobei starke neurologische Schäden entstehen können.

Lysergsäurediethylamid (LSD)

Mit LSD gestrecktes Cannabis, nennt man meistens einen Rainbow Joint. Das Lacen mit LSD funktioniert anders als bei anderen Drogen. LSD verbrennt, wenn es in die Nähe von Hitze kommt und ohne irgendwelche Effekte auszulösen. Deshalb wird das Mundende des Joints in LSD getunkt, damit sich der Stoff im Mund verbreiten kann, während man raucht. LSD führt zu starken halluzinogenen Effekten und in Kombination mit Cannabis, kann bis zu 12 Stunden anhalten. Sehr oft kann dies aber auch zu Paranoia und Angstgefühlen führen, was einen Horror-Trip auslösen kann.

Dimethyltriptamine (DMT)

Polydrug Lacing: DMT

DMT ist ein sehr starkes Halluzinogen und wird häufig mit Cannabis gemischt, um seine psychedelischen Eigenschaften zu verstärken. Viele Benutzer haben aber gesagt, dass sie das Bewusstsein verlieren und Nahtoderfahrungen machen, wenn sie mit DMT gestrecktes Cannabis einnehmen. Das Erkennungsmerkmal des Streckmittels: Es riecht extrem übel, wenn man es anzündet.

Weitere Streckmittel für Polydrug Lacing

Synthetisches Cannabis

Eine Vielzahl von Kräutermischungen, welche künstliche Cannabinoid-Chemikalien enthalten, werden auch öfters als Streckmittel benutzt. Diese binden sich zwar an die gleichen Rezeptoren wie Cannabis, aber sind oft viel stärker und gefährlicher. Es wird oft als „natürliche“, „sichere“ legale Alternative zu Marihuana vermarktet, aber es ist sehr viel schlimmer.

Da sich die Inhaltsstoffe immer wieder ändern, damit das synthetische Graß legal bleibt, entstehen sehr oft Mischungen, welche zu extremen Gehirnschäden führen können. Rechtlich wurde diese Praxis inzwischen unterbunden, was allerdings nicht viel an ihrer Verfügbarkeit geändert hat. Mit synthetischen Kräutermischungen gestrecktes Cannabis, wird häufig verkauft, um eine bessere Qualität vorzutäuschen, damit man es besser verkaufen kann.

Professionelle Banden nehmen auch billiges Nutzhanf/CBD-Blüten und versetzten diese mit synthetischen Cannabinoiden, etwas Terpene dazu und schon wird es als Gorilla Glue, Dos Si Dos oder GSC vermarket.

Auch wenn der Geruch oft schwer zu unterscheiden ist, kannst du erkennen das Cannabis synthetisch ist, wenn du einen erhöhten Puls, Halluzinationen, Verwirrtheit, extreme Paranoia und/oder das Gefühl zu erbrechen spürst.

Rohypnol

Tragischerweise können auch Roofies als Streckmittel benutzt werden. Das starke Beruhigungsmittel kann zu Bewusstlosigkeit und Gedächtnisverlust führen. Die Wirkung dieses Streckmittels tritt 20 bis 30 Minuten nach der Einnahme ein und wird meistens zur Vergewaltigung benutzt. Wenn du eine starke Schläfrigkeit oder Benommenheit bemerkst, als wenn du betrunken wärst, ruf am besten so schnell wie möglich um Hilfe.

Anzeichen dass du gestrecktes Cannabis geraucht hast

• Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder andere Anzeichen einer Krankheit.

• Ein Gefühl von „rollender“ Euphorie. Ein Glücksgefühl ist bei Cannabis ganz normal, aber wenn das Gefühl überhand nimmt, ist das meistens ein Anzeichen für gestrecktes Cannabis.

• Extreme Halluzinationen, Wahnvorstellungen und andere psychotische Effekte.

• Erhöhte Herzfrequenz oder erhöhter Blutdruck.

• Extreme Nervosität oder Energie, sowie Desorienteritheit und extreme Unkoordiniertheit.

• Angstzustände, extreme Paranoia, Wut und generelle Gefühle von Aggressionen.

• Schlaflosigkeit.

• Längere Kopfschmerzen und Gefühle von Lethargie, Erschöpfung und Müdigkeit.

Dieser traurige Trend ist grundsätzlich nicht ganz neu, auch früher hat es immer Mal wieder Leute gegeben, die das für sich selber gemacht haben, weil Sie daran Spaß hatten. Aber das Polydrug Lacing zu einem richtigen Trend wird, einem Party/Clubtrend ist neu.

Für uns ist das auch ein deutliches Zeichen für eine Legalisierung und einen kontrollierten Markt. Nur der kann verhindern, dass die Drogenmafia solche Mischungen auf den Markt wirft oder synthetische Cannabinoide im großen Stiel einsetzt.

Der Artikel „Polydrug Lacing – Gefährlicher Trend in den USA“ ist am 6. November 2020 erschienen.

Angelika Koch

Angelika Koch

Angelika ist eine passionierte Autorin und Expertin auf dem Gebiet des Cannabis-Lifestyles. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Branche hat sie sich nicht nur ein umfassendes Wissen über den Anbau und die Verwendung von Cannabis angeeignet, sondern auch über die politischen und rechtlichen Aspekte, die damit einhergehen. Ihre Art zu schreiben ist gekennzeichnet durch ihren unverwechselbaren, freundlichen Stil, der sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. In ihren Artikeln vermittelt sie nicht nur praktische Tipps zum Anbau von Cannabis, sondern auch spannende Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten, wie man Cannabis in den Alltag integrieren kann.