Zeitgemäße Drogenpolitik – Freigabe vs. Null-Toleranz!
Die Politik in Bezug auf die Cannabis-Legalisierung scheint in zwei Lager gespalten. Die eine Seite möchte den Hanf freigeben. Schmerzpatienten könnten aufatmen, Polizei und die Justiz wären weniger überlastet. Auf der anderen Seite wird teilweise noch eine Null-Toleranz Drogenpolitik durchgeführt. Dieses Konzept hat in den vergangenen Jahren nicht gefruchtet und konnte bestehende Probleme nicht lösen.
Milliardär Thiel investiert in Cannabis!
Peter Thiel ist im Silicon-Valley wohl bekannt. Jetzt hat er, neben der Technik-Industrie, ein weiteres Feld entdeckt, welches für Investitionen lohnt. Mit über 2 Milliarden Dollar hat sich sein Founders Fund bei Private-Equity beteiligt. Diese Holding beschäftigt sich mit Cannabis-Geschäften. Wie hoch die Einlage aus dem Fund ist, wurde nicht bekannt. Die Rede ist von mehreren Millionen Dollar.
Das Privateers Portfolie ist aus drei Startups zusammengesetzt, die von der amerikanischen Legalisierung von Cannabis profitieren wollen. Selbst Experten gehen davon aus, dass das Geschäft mit Marihuana in den kommenden Jahren weiter anwachsen wird.
Thiel hat sich unter anderem durch seine frühen Einstiege bei Facebook und PayPal einen guten Namen für Geschäfte gemacht. Weitere Informationen gibt es bei der Wirtschaftswoche.
Warum Cannabis für Schmerzpatienten verfügbar sein sollte
Von vielen Seiten wird eine Legalisierung gefordert. Tatsächlich würden insbesondere Schmerzpatienten von einer Freigabe profitieren. Andere Schmerzmittel wirken häufig nicht so effektiv wie Cannabis. Wer keine Erlaubnis erhält, der bekommt häufig Probleme mit der Polizei und den Gerichten.
In der Schweiz leidet die 46-jährige Marie-Claude Massandy-Kaech an Multipler Sklerose. Gegen die Muskelkrämpfe nahm sie Cannabis, ohne Freigabe. Sie wurde von der Polizei erwischt. Mit der Droge waren die Schmerzen wie weggeblasen. Andere Medikamente halfen bei weitem nicht so wirksam.
In den Verdacht der Polizei geriet die Frau, weil sie vom Kauf zum Anbau übergegangen war. Der Richter hat jedoch nur eine symbolische Geldstrafe verhängt, wie auch das Magazin 20min berichtet. Die Krankheit wurde bei den 100 Franken berücksichtigt.
Cannabis Legalisierung in Deutschland?
Die Grünen wollen einen Hamburger Stadtteil als Modellprojekt für die Freigabe von Cannabis nutzen. Zustimmung gibt es von Seiten der Linken und der FDP. Die SPD fürchtet Kiffer-Tourismus aus der ganzen Bundesrepublik. Bei dem eingebrachten Antrag wurde auch erläutert, dass die „Reduzierung des Konsums durch die Prohibition“ fehlgeschlagen sei. Die Debatte über den Antrag findet am 04. Februar statt, wie das Abendblatt berichtet.
In Berlin werden bei der Drogenpolitik derzeit andere Töne angeschlagen. Der Innensenator Henkel möchte eine Null-Toleranz Drogenpolitik für den Görlitzer Park durchsetzen. Wieso diese Maßnahme scheitern wird und woran dies unter anderem liegt, wird vom Tagesspiegel ausführlich und sehr anschaulich beleuchtet.
2-jährige Cannabis Konsumentin in Australien
Die Überschrift legt ein verantwortungsloses Verhalten der Eltern nahe. Tatsächlich hat der Vater seinem Kind Cannabis-Öl ins Essen tun wollen. Dies ist im Krankenhaus aufgefallen. Zum Hintergrund: Seine Tochter hat Krebs und leidet Schmerzen. Er wollte ihr nur helfen. Jetzt droht dem Vater eine Gefängnisstrafe.
Eine Online-Petition mit mehr als 155.000 Unterschriften soll den Regierungschef in Queensland dazu bringen, sich für den Familienvater einzusetzen. Die Grünen aus Australien sehen hier eine Chance die Meinung bezüglich der Freigabe von Marihuana zu diskutieren.
Schattenseiten der Legalisierung?
Der Stern hat ein Interview mit dem Suchtmediziner Rainer Thomasius geführt. Er stellt seine Gründe dar, warum er gegen eine Liberalisierung der Cannabis-Politik eintritt. Dabei werden Defizite in der Intelligenz von jungen Erwachsenen angeführt. Zudem glaubt er, dass Erfahrungswerte und Studien teilweise missachtet werden.
Thomasius zieht auch eine Parallele zum Tabak. Hier wurden mit dem Rauchverbot an Schulen, dem Nichtraucherschutzgesetz und das Abgabeverbot an Minderjährige gezielte Eingriffe im Gesetz vorgenommen, welche die Einstiegsquoten junger Jugendlicher halbiert haben.
Bildquelle: Flickr/Modern Scribe Photography