ScroG (Screen of Green)

Anbaumethode: ScroG (Screen of Green)

Fast jeder Grower hat in seinem Werdegang schon mal den Begriff ScroG (Screen of Green) gehört und konnte damit erst mal nicht viel angefangen. Die Abkürzung bedeutet voll ausgeschrieben Screen of Green (Gitter/Fläche aus Grün). Dabei beschreibt dieses Wortspiel das äußere Erscheinungsbild der bepflanzten Fläche: Ein dichtes Blätterdach mit darüber thronenden Blütenmeer, die in ihrer schieren Masse eine einzigen grünen Teppich bilden.

Was ist ein ScroG (Screen of Green)

Ein Screen of Green oder auch ScroG ist, wie oben bereits erwähnt, eine Anbaumethode, bei der ein dichter grüner Pflanzenteppich anvisiert wird. Dazu werden mehrere Pflanzen dicht nebeneinander gestellt, und über ihnen ist ein Netz aufgebaut.

In dieses Netz werden, während der Wachstumsphase, nach und nach die Triebe hinein gefriemelt und herunter gebunden. Somit bleiben die Pflanzen auf einer Höhe und lassen sich durch das Netz über eine größere Fläche verteilen.

Durch HST (High-Stress-Training) wie Topping (Haupttrieb abschneiden) können die Pflanzen zusätzlich mehr in die Breite gegrowt werden und decken somit eine noch größere Fläche ab. Dadurch entsteht ein dichtes Blätterdach, in welchem das darunter befindliche Netz mit der Zeit verschwindet. Irgendwann kann man das Netz darunter nur noch erahnen und somit ist ein Screen of Green entstanden.

Für gewöhnlich wird diese Methode eher Indoor und mit mehreren Pflanzen betrieben. Einige Grow-Experten haben es allerdings auch schon geschafft, diese Methode bei einzelnen großen Pflanzen und Outdoor anzuwenden.

Wie setzt man einen ScroG (Screen of Green) um?

1. Anschaffung von Stecklingen oder Samen der gleichen Sorte, sowie eines Netzes (erhältlich in vielen Growshops und im Internet unter dem Namen “Ranknetz”)
2. Befestigung des Netzes in der Growbox oder einem Gestell in der gewünschten Höhe (bei Indica ca. 25 cm, bei Haze und Sativa 40-50 cm über den Töpfen). Darunter die Töpfe so aufstellen, dass jede Pflanze ca. 30x30cm Platz hat
3. Sobald die Pflanzen das Netz erreichen, muss man Fimmen/Toppen, die Triebe zu den Seiten biegen und ins Netz einarbeiten, um das horizontale Wachstum zu steigern
4. Wenn das Netz voll ist, kann die Beleuchtung auf Blüte umgestellt werden. Ab hier sollte man jeden Tag auf neue Triebe achten, die es ins Netz zu biegen gilt. Zusätzlich kann man vorsichtig(!) den unteren Teil der Pflanzen entlauben. Heißt man entfernt alle Minitriebe und Fächerblätter (sog. Lollipopping), denn die bekommen durch das Blätterdach sowieso kein Licht mehr.
   Ein Pro-Tipp: Die Fächerblätter, welche oberhalb des Netzes wachsen, kann man auch zur Hälfte abschneiden. So erzeugen sie noch weiterhin Energie und blocken weniger Licht ab.
5. Nun die Blüte wie gewohnt fortsetzen, beenden und viele dicke Blüten ernten

Vorteile von ScroG (Screen of Green)

Erhöhte Lichtaufnahme

Durch die erhöhte Aufnahme von Licht kann der Ertrag positiv beeinflusst werden. Das ist nur allzu verständlich, da die Fläche aus Pflanzenmaterial dicht und flächig verteilt ist, nimmt sie mehr Licht auf und erhöht so ihre Photosynthese-Aktivitäten.

Gleichmäßige Ernte

Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die homogene Beleuchtung und dem Pflanzentraining auch die Blütenbestände gleichmäßiger ausfallen. Insbesondere, wenn man die Pflanzen unterhalb des Netzes entlaubt, entstehen keine Popcorn-Buds mehr und die Pflanzen können all ihre Energie in die Blüten oberhalb des Netzes stecken.

Kontrolle über die Pflanzenhöhe

Insbesondere beim Anbau in einer Growbox kann es oft zu Höhenproblemen kommen. In seiner Blütephase streckt sich Cannabis noch einmal ordentlich aus, teilweise kommt ein Höhenzuwachs von 200 % Zustande.

Beim ScroG (Screen of Green) wird dieser ganz einfach mit dem Netz und dem Herunterbinden der Seitentriebe verhindert. Somit kann man bereits zu Beginn die optimale Höhe in seiner Growbox ausrechnen, damit auch der Abstand von Pflanzen zu Lampe stimmt.

Nachteile ScroG (Screen of Green)

Verletzungsgefahr der Pflanzen

Wenn man sehr ungeschickt ist, kann es leicht passieren, dass man beim Herunterbinden einen Seitentrieb verletzt oder gar abbricht. Die Pflanzen reagieren daraufhin mit einem Heilungsprozess der betroffenen Stelle und das wiederum zehrt stark an der Energie, die sie eigentlich ins Wachstum stecken sollten. Teilweise verfallen manche Pflanzen bei zu starken Verletzungen in einen Schockzustand und hören einfach auf zu wachsen.

Es erfordert also auch ein wenig Geschick und ruhige Hände, um diese Methode korrekt auszuüben.

Verlängerte Wachstumsphase

Wie oben bereits erwähnt, verlängert sich die Wachstumsphase durch das Herunterbinden und Toppen der Pflanze. Das alles bedeutet Stress für sie, woraufhin das Wachstum verlangsamt wird. Ein Grow wird somit zwischen 2 und 4 Wochen länger dauern.

Tägliche Kontrolle

Da eine Pflanze täglich weiterwächst, erzeugt sie auch ständig neue Seitentriebe oder verlängert die bestehenden. Daher muss auch täglich überprüft werden, ob ein weiterer Trieb das Netz berührt und eingeflochten werden kann.

Anschließend muss auch geprüft werden, ob das Blätterdach neu verteilt werden muss, um die Fläche wieder gleichmäßiger zu gestalten. Dabei muss aber auch darauf geachtet werden, dass sich die Pflanzen nicht zu sehr überwuchern, da sonst Schimmel entstehen könnte.

Nicht für Automatiksorten gedacht

Da Automatik Strains grundsätzlich schlecht auf Topping und andere Eingriffe in das Wachstum reagieren, ist eine ScroG-Methode nicht zu empfehlen. Hinzu kommt ihre Eigenschaft automatisch in die Blüte zu wechseln und dies könnte der Fall sein, noch bevor sie das Netz erreichen.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass die ScroG (Screen of Green) Methode sehr gut geeignet ist, wenn man den Platz in seiner Growbox maximal ausnutzen will. Outdoor ergibt diese Anbaumethode eher weniger Sinn.

Der ScroG ist eine gute Möglichkeit seinen Vorrat zu vergrößern, wenn man bspw. wie in Spanien nur eine gewisse Anzahl an Pflanzen züchten darf und keine Lust auf große Cannabisbäume hat. Jedoch muss man stets auf eine ausreichende Luftzirkulation und die korrekte Positionierung seiner Lampen achten, da der Ertrag sich sonst schnell reduziert.

Allgemein ist der Screen of Green sehr gut dafür geeignet, den Ertrag einer Growbox zu steigern. Jedoch sollte man nicht gleich seinen ersten Grow mit dieser Anbau-Variante starten. Sie bedarf viel Aufmerksamkeit und Erfahrung im Training der Pflanzen.

Es passiert schnell, dass man beim Screen of Green zu viel Schaden beim Einflechten der Triebe erzeugt, sodass die betroffenen Pflanzen schlechter wachsen und der ScroG Löcher bekommt.

Man tut also gut daran, sich an dieser Methode erst nach einigen erfolgreichen Grows zu versuchen, um seine Erträge zu maximieren.

Der Artikel ScroG (Screen of Green) von Mr. Haze Amaze wurde am XX

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