Decarboxylierung: 3 Fragen, 3 Antworten

Decarboxylierung: 3 Fragen, 3 Antworten

Hast Du schon mal von dem Begriff Decarboxylierung gehört? Weißt Du, um was es sich dabei handelt? Wo sie wie verwendet wird? Warum sie stattfindet? Und was sie mit Cannabis zu tun hat? All das verrät Dir dieser Blogartikel.

Was ist Decarboxylierung?

Im Allgemeinen beschreibt Decarboxylierung einen chemischen Prozess, der durch die Entfernung einer Carboxylgruppe (-COOH) aus einem Molekül verursacht wird. Diese Reaktion wird häufig durch Erhitzen oder Rauchen ausgelöst.

Decarboxylierung kann auch durch Enzyme, Säuren oder Basen verursacht werden. Die Decarboxylierung von Molekülen kann zu einer Veränderung der physikalischen Eigenschaften des Moleküls führen und ist ein wichtiger Prozess in der Lebensmittelindustrie. Durch die Decarboxylierung werden Lebensmittel wie Käse, Wurst, Bier und Wein hergestellt.

Jenseits dessen wird dieses Verfahren in der Pharmaindustrie genutzt, um verschiedene Arzneimittel – u.a. mit Cannabis – herzustellen. Bei diesen findet eine Umwandlung des Decarboxylase-Enzymes Cannabidiol (CBD) in Tetrahydrocannabinol (THC) statt. Dies geschieht, wenn Cannabis erhitzt wird, was zur Freisetzung von THC aus den Blütenblättern führt. Da CBD nicht psychoaktiv ist, muss es decarboxyliert werden, bevor es als Arzneimittel eingesetzt werden kann. THC ist hingegen ein starkes Psychedelikum und wird daher für die meisten medizinischen Anwendungen verwendet.

Warum Decarboxylierung?

Wenn Cannabis erhitzt wird, werden die Carboxylgruppen von THC und CBD freigesetzt, wodurch sie stärker werden. Aus diesem Grund ist das Rauchen oder Verdampfen von Cannabis effektiver als der Verzehr.

Die Decarboxylierung macht Cannabis auch wirksamer, wenn es in Tinkturen und Ölen verwendet wird. Das liegt daran, dass bei der Herstellung dieser Extrakte das Pflanzenmaterial erhitzt wird, wodurch THC und CBD aktiviert werden.

Wenn Du Deine eigenen Cannabisextrakte herstellen möchtest, ist es wichtig, das Pflanzenmaterial zuerst zu decarboxylieren. Dadurch wird sichergestellt, dass Deine Tinkturen und Öle stark und wirksam sind.

Kann man sein Cannabis zuhause decarboxylieren?

Die Decarboxylierung kann mit Hitze erreicht werden, wobei die Cannabinoide durch Erhitzen auf eine bestimmte Temperatur aktiviert werden. Dies kann entweder durch das Rauchen oder das Kochen von Cannabis erreicht werden. Viele Leute bevorzugen es, ihr Cannabis zuhause zu decarboxylieren, da dies einfacher und kontrollierbarer ist.

Um Cannabis zu Hause zu decarboxylieren, muss zunächst das in kleine Stücke zerkleinerte Cannabis in einem mit Backpapier ausgelegten Backblech im Ofen bei rund 100°C bis 120°C bis zu einer Dreiviertelstunde erhitzt werden. Sobald es eine goldbraune Färbung angenommen hat, ist der Vorgang beendet. Nachdem das Cannabis dann aus dem Ofen genommen wurde, sollte es in einem Mörser zerkleinert werden, um die maximale Wirksamkeit zu erreichen. Damit ist die Decarboxylierung auch möglichst effektiv.

Beachte, dass zu viel Hitze die Cannabinoide zerstören kann. Deshalb ist es wichtig, die empfohlene Temperatur genau einzuhalten. Nachdem das Cannabis richtig decarboxyliert wurde, kann es dann zum Beispiel in Rezepten verwendet werden.

Wichtig: Privater Cannabis-Besitz und -Konsum ist in Deutschland noch nicht legalisiert worden. Deutschlands Bundestag hat sich im Oktober 2022 mit der Frage nach der Legalisierung von Cannabis auseinandergesetzt und sieht 2024 als Startjahr dafür an.

Auf einen Blick

Decarboxylierung ist ein wichtiger Prozess für die Umwandlung von Carboxylgruppen. Das macht den Vorgang wichtig in Bereichen wie der Lebensmittelchemie oder der Pharmaindustrie. Auch hinsichtlich der Cannabis-Weiterverarbeitung ist die Decarboxylierung nützlich, um die Wirkung und Effektivität zu steigern.

FAQ: Decarboxylierung

Wie lange muss man im Ofen decarboxylieren?

Bis zu rund 40 Minuten ist die Decarboxylierung im Ofen möglich. Hierbei ist eine Temperatur von 100 °C bis 120°C optimal.

Wie decarboxyliert man?

Daheim ist dies zum Beispiel über das Erhitzen im Ofen möglich. Dazu wird das zerkleinerte Cannabis auf einem Backblech bei 100 – 120 Grad bis zu 45 Minuten erhitzt.

Was bringt eine Decarboxylierung?

Durch diesen Prozess kann sich die Wirkung des Cannabis voll entfalten. Auch der Reinigung dient die Decarboxylierung, um zum Beispiel das Gras von Schimmel oder Ähnlichem zu befreien.

Quellen

Swen Scherer

Swen Scherer

Sven ist ein erfahrener Autor und Business-Experte im Bereich Cannabis. Seine umfangreiche Kenntnis des Cannabis-Marktes und seine jahrelange Erfahrung im Bereich des Cannabis-Anbaus machen ihn zu einem gefragten Experten in der Branche. Mit einem wachen Auge für die neuesten Trends und Entwicklungen im Bereich des Cannabis-Business gibt er wertvolle Ratschläge für Unternehmer und Investoren, die in diesem aufstrebenden Sektor Fuß fassen möchten. Neben seinem Fachwissen in der Welt des Cannabis ist Maximilian auch ein ausgezeichneter Schriftsteller, der es versteht, komplexe Themen leicht verständlich zu erklären. Seine Leidenschaft für das Schreiben und seine tiefe Begeisterung für den Cannabis-Bereich machen seine Artikel zu einer wahren Freude zu lesen.