Luft und Klima: die 2 wichtigsten Punkte

Luft und Klima: die 2 wichtigsten Punkte

Cannabis benötigt wie jede andere Pflanzen auch: Luft (Klima), Licht (Sonne), Erde und Wasser. Mit etwas Pflege und Hingabe bekommt man zum Dank saftige Blüten, die man als echtes Feuer bezeichnen könnte. Dazu müssen allerdings die einzelnen Faktoren ideal für die Pflanze sein. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit dem Thema Luft und Klima, der Belüftung von Kleingärten.

Luft und Klima Outdoor

Pflanzen Outdoor anzubauen hat wie alles Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, Pflanzen leben ursprünglich in der freien Natur, von daher fühlen sich die passenden Genetiken draußen auch sehr wohl. Zusätzlich ist frische Luft und ein wenig Wind im Freien eigentlich immer zu finden, aber das Problem, man kann auf die Luft oder den Wind keinen Einfluss nehmen. Dementsprechend ist die Pflanze was Luft und Klima betrifft, der Natur einfach ausgeliefert.

Was Outdoor growing abgesehen von der Obrigkeit zu einem heiklen Thema macht. Allerdings ist die Luft eher selten ein Problem, außer es gäbe heftige Stürme, hier ist vor allem der Regen zur falschen Zeit ein Punkt, der die Outdoor Ernte ins Wasser fallen lässt. Deswegen kommen wir gleich zu der Belüftung in Innenräumen, die aus verschiedenen Gründen eine wichtige Rolle für den Garten spielt.

Luft und Klima Indoor

Zum einen ist die Belüftung in einem Indoor-Kleingarten wichtig, um die Temperatur im Griff zu haben und zum anderen ist sie wichtig, um angenehme Düfte zu Filtern, damit die Nachbarn nichts von dem Hobby mitbekommen. Die meisten Gärten, die zu Hause gehegt und gepflegt werden, befinden sich in kleinen Abstellräumen oder in speziellen Growzelten, die es ermöglichen auf kleinem Raum unentdeckt Cannabis Pflanzen ein sicheres Örtchen zu gewähren.

Damit die Hitze, die von den Lampen abgesondert wird, den Pflanzen nicht zu Kopf steigt, ist es notwendig einen Ventilator zu installieren, der die warme Luft aus dem Raum befördert. Bei dem Ventilator, hat man verschiedene Arten zur Auswahl, wie beispielsweise Rohrventilatoren oder sogenannte Schneckenhauslüfter. Von jeder Art bekommt man bessere und schlechtere Modelle, die sich auch im Preis enorm unterscheiden, es lohnt sich ein wenig Recherche zu betreiben, um das passende Modell für den Garten zu finden.

Luft und Klima
Luft und Klima: Standventi für die Luftbewegung und AKF im Einsatz

Hier sollte vor allem auf die Leistung des Lüfters geachtet werden, die sich an der Raumgröße, der Lampe und ihrer Wattanzahl orientieren sollte. Die Leistung der Lüfter, wird in Kubikmeter Luft pro Stunde angegeben, ein 350er Lüfter kann im Optimalfall also 350 Kubikmeter Luft aus einem Raum befördern. Allerdings sorgen Knicke in den Luftschläuchen und der Aktivkohlefilter dafür, dass die Leistung meistens etwas reduziert ist. Dann ist es noch wichtig zu wissen, wieviel Kubikmeter Volumen ein Raum hat und was für eine Lampe benutzt wird.

In einem Quadratmeterzelt (1m x 1m x 2m) mit einer 150 Watt LED Lampe braucht man weniger Abluftleistung als mit einer 400 Watt Natriumdampflampe. Bei einer 400 Watt Lampe in einem Quadratmeterzelt sollte ein 300-400 Kubikmeterlüfter ausreichen. Das hängt aber auch davon ab, wie warm und belüftet es in dem Zimmer ist, in dem das Quadratmeterzelt steht. Deswegen ist es durchaus zu empfehlen einen Lüfter mit etwas mehr Leistung zu beschaffen und diesen bei Bedarf zu dimmen.

Luft und Klima im Sommer

Im Sommer braucht man beispielsweise eine stärkere Abluft, da es allgemein sehr warm ist und dann noch die Lampe brennt. Luft und Klima sind da schwerer zu handhaben, aufgrund dessen gibt es auch viele Gärtner*Innen, die im Sommer eine Pause machen und erst wieder ihr Zelt aufschlagen, wenn es etwas kühler geworden ist. Hier kann es helfen, die Abluft aus dem Zelt (Growraum), direkt aus der Wohnung zu leiten, wobei sich das oft gar nicht so einfach gestaltet.

Daher sollte man beachten, dass das Zelt im Idealfall in einem Raum steht, der über Fenster verfügt, um genug frische und kühle Luft in das Zimmer zu bekommen, die dann mithilfe von Unterdruck direkt in das Zelt gesaugt wird und dadurch das Zelt kühlt. Sollte man, aber in einer Abstellkammer anbauen, ist es wichtig die Abluft aus dem Raum zu leiten. Das geht über ein kleines Fenster oder einen kleinen Durchbruch in den Nebenraum, wobei letzteres nur von Profis gemacht werden sollte.

Beim Anbau in einem kleinen Zimmer ist zudem darauf zu achten, dass der Raum komplett lichtdicht ist und genug frische Luft in den Raum gelangt, falls der Unterdruck nicht ausreicht, kann notfalls mit einem kleinen Lüfter, der aktiv Zuluft in den Raum befördert, geholfen werden, damit es nicht zu heiß wird. Je nach Equipment kann man mit 2-7 Grad Unterschied zwischen der Raum(Umgebung)- und der Zelt(Growraum)- Temperatur rechnen.

Luft und Klima Indoor große Anlage
Luft und Klima: Anbau im Großen nur mit Luft/Klimakontrolle

Wenn in dem Zimmer eine Temperatur von 18 Grad herrscht, kann man von ca. 22-24 Grad im Growraum ausgehen. Daher empfiehlt es sich das Licht am Abend beziehungsweise in der Nacht laufen zu lassen, um die Temperatur im Zelt (Growraum) zu verbessern. Die Temperatur, die angesaugt wird, kann ruhig etwas kühler sein, da die Lampen – zumindest Natriumdampflampen – genug Wärme produzieren, um die Temperatur im Zelt angenehm zu halten.

Allgemein kann Cannabis Temperaturen bis 16 Grad (bei den Pflanzen) noch verkraften, bei geringeren Temperaturen, wird das Wachstum von der Pflanze langsamer, deswegen sollte man im Indoor bereich darauf achten, dass die Temperatur auch nachts 16 Grad nicht unterschreitet. Allerdings heißt das nicht, dass das die ideale Temperatur für die Pflanzen ist.

Luft und Klima: Die Temperatur und Co.

Die optimale Temperatur in einem Growraum ist abhängig von der Phase, in der sich die Pflanze befindet. Junge Pflanzen haben es gerne warm, aber nicht zu heiß und nicht zu kalt. Hier ist eine Temperatur zwischen 21 und 25 Grad perfekt. Wenn die Pflanzen größer werden, sind sie auch robuster und vertragen höhere und tiefere Temperaturen besser (20-28 Grad), das gilt aber nur für die vegetative Phase also bei 16-18 Stunden Licht täglich.

In der Blüte (12 Stunden Licht) sollte die Temperatur, wenn das Licht an ist 26 Grad am besten nicht überschreiten, da die Terpene, die die Pflanzen produzieren bei einer zu hohen Temperatur flüchtig werden. Das kann sich massiv auf die Qualität der Blüten auswirken, wobei das auch stark von der Genetik abhängt. Es gibt durchaus Strains, die mit höheren Temperaturen auch Indoor kaum Probleme haben. Aber trotzdem sollte man versuchen in der Blüte den Growraum nicht zu warm werden zu lassen (21-26 Grad).
Auch hier gilt, daß Luft und Klima wichtig sind für das Endergebnis.

Zur besseren Temperaturkontrolle empfiehlt sich ein Klimaregler für den Lüfter, der die Abluft in Abhängigkeit von der Temperatur steuert, dadurch saugt der Lüfter mehr Luft an, wenn es zu warm ist und weniger oder gar keine Luft, wenn die Temperatur optimal oder zu gering ist. Bei diesen Geräten ist unbedingt darauf zu achten, dass sie mit dem Lüfter kompatibel sind, da sonst Störgeräusche entstehen.

Neben der Temperatur ist auch die Luftfeuchtigkeit entscheidend für das Wohlbefinden der Pflanzen. Auch hier sind die Ansprüche der Pflanzen je nach Stadium verschieden. Im Wachstum können Pflanzen zwischen 50-60% Luftfeuchtigkeit vertragen. Man sollte darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu gering ist, wobei eine zu geringe Luftfeuchtigkeit nicht so schlimm ist wie zu hohe Temperaturen, aber wenn es im Growraum zu trocken ist, ist das auch für Schädlinge quasi eine Einladung.

Andersrum sollte die Luftfeuchtigkeit zu hoch sein können sich schädliche Pilze, wie Mehltau entwickeln. Wobei man in der Regel eher zu trockene Growräume als zu feuchte Growräume hat. Das kommt auch darauf an, wo sich das Zelt oder der Growraum befindet. Für beide Probleme kann theoretisch Abhilfe geschaffen werden. Zu feuchte Räume brauchen einen Luftentfeuchter und trockene Räume einen Luftbefeuchter, beide Gerätschaften sind durchaus bezahlbar und auch hier ist das Sortiment vielfältig. Wobei man nicht zwingend eines der beiden Gräte braucht, um Luft und Klima zu beherschen.

Luft und Klima kleiner Ventilator
kleine Ventilatoren für das Growzelt

Was allerdings in keinem Growraum fehlen sollte, ist ein normaler Ventilator, der die Luft innerhalb der Kammer in Bewegung hält. Dadurch werden die Pflanzen stark und robust. Zusätzlich ist die Luftzirkulation wichtig, damit die Pflanze dauerhaft gut atmen kann. Die Atmung der Pflanzen funktioniert, über Stomata, diese sind vom Prinzip ähnlich, wie unsere Nase. Über die Stomata nehmen Pflanzen CO² auf und geben Sauerstoff ab. Die Stomata befinden sich an der Blattunterseite der Pflanzen und sind winzig kleine Poren. Der Ventilator sorgt dafür, dass die Poren weitestgehend frei bleiben und die Pflanzen stabil werden. Mittlerweile gibt es auch schon Clipventilatoren für Growzelte, die relativ platzsparend sind, wobei auch handelsübliche Ventilatoren prima ihren Zweck erfüllen.

Gerüche vermeiden

Zu guter Letzt kommt, einer der wichtigsten Punkte, der bei der Belüftung von Growräumen eine Rolle spielt. Das Filtern der Luft, ist notwendig, um Gerüche zu filtern und kein Aufsehen zu erregen. Das funktioniert am besten mit einem Aktivkohlefilter (AKF), der an den Lüfter installiert wird. Der AKF wird so montiert, dass die Luft durch den Filter angesaugt und danach gereinigt aus dem Zelt geblasen wird. Dadurch ist die Luft nahezu geruchsfrei.

Auch hier sollte ein wenig Recherche betrieben werden, um den Richtigen zu finden. Hierbei ist wichtig, dass die Leistung des AKF, die auch in Kubikmeter pro Stunde angegeben wird, nicht die Leistung des Lüfters unterschreitet. Das heißt, wenn der Lüfter 500 Kubikmeter Leistung erbringt, sollte der AKF auch mindestens 500 Kubikmeter Leistung haben, noch besser sind 550 oder 600. Hier kann ein bisschen mehr sicher nicht schaden, denn wer will schon unnötig auf sich aufmerksam machen.

In diesem Sinne alles Gute!

Der Artikel „Luft und Klima“ wurde geschrieben von Der Budler im Mai 2020

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