Der Cannabis Schwarzmarkt in Kanada

Der Cannabis Schwarzmarkt in Kanada

Der Cannabis Schwarzmarkt in Kanada existiert noch immer

Im Oktober 2018 hat der kanadische Premier-Minister Trudeau sein Wahlversprechen gehalten, und in Kanada den Zugang zu Cannabis legalisiert. Ein Grund zum Feiern für viele Kanadier und der Start für den Aufstieg einer riesigen Cannabis-Industrie mit Anbauern, Verkaufsstellen, Lieferanten, und allem was dazu gehört. Aber was ist aus dem Cannabis Schwarzmarkt in Kanada geworden?

Cannabis Schwarzmarkt in Kanada

Der Cannabis Schwarzmarkt in Kanada macht heute, im Herbst 2021 immer noch einen großen Teil des Gesamtmarktes aus. Die Zahlen für den offiziellen Verkauf steigen zwar stetig nach oben, wir haben im August darüber berichtet, daß die Umsätze im Juni 2021 bei 318,7 Millionen Dollar lagen, was eine Steigerung um 1,7% zum Vormonat Mai waren, und sogar sagenhafte 58% mehr als noch im Vorjahresmonat, also Juni 2020.

Laut Statistics Canada liegen die aktuellen offiziellen Cannabis-Umsätze in Kanada für 2021 bei ca. 4 Milliarden Can-$.
Aber der Cannabis Schwarzmarkt in Kanada existiert nach wie vor, und hat nach unterschiedlichen Schätzungen noch immer einen Marktanteil von 65-85%. Wenn die Legalisierung auch erst drei Jahre her ist und sich vieles noch nicht richtig eingespielt hat, sind das trotzdem recht hohe Zahlen für den Cannabis Schwarzmarkt in Kanada, die überaschen können.

Der Cannabis Schwarzmarkt in Kanada floriert wegen der hohen Preise des offiziellen Markts

Aber es gibt einen Grund dafür, warum der Cannabis Schwarzmarkt in Kanada immer noch etwa 65-85% des gesamten Cannabisumsatz ausmacht, und das ist zum Ersten – der Preis, und anscheinend auch die Auswahl, so wird zumindestens von Käufern berichtet, die sich dort regelmäßig am Cannabis Schwarzmarkt in Kanada mit Cannabis eindecken.

Als Cannabis noch illegal war, gehörte es zu den billigsten Drogen, die es auf dem Planeten gab. Natürlich gab es zu Zeiten der Illegalität nicht die ausgefeilten Anbauprozesse und Methoden, wie wir sie heute auf dem legalen Markt haben, aber noch viel ausschlaggebender sind all die strengen Vorschriften, die die Kosten für den Verbraucher in die Höhe treiben.

Seit Cannabis offiziell legalisiert wurde, ist der Preis pro Gramm in Kanada gestiegen. Obwohl dieser Trend sicher nicht mehr allzu lange anhalten wird, haben doch alle Produzenten zuviel Kapazitäten und Mengen für 2-3 Jahre am Lager vorproduziert, was schon alleine für eine Reduzierung des Preises sorgen sollte. Aber vor allem auch die hoffentlich bald anstehende Legalisierung in den USA sollte für ein deutlich größeres Angebot und mehr Konkurrenz bei den Preisen sorgen.

Cannabis Schwarzmarkt in Kanada

Einige mögen einwenden: „..die Produktionskosten, die Vorschriften, die Qualität – all das spielt eine Rolle für den Preis“, und ich bin ganz Ihrer Meinung – natürlich tut es das! Die erhöhten Kosten haben jedoch nichts mit der Pflanze selbst zu tun, sondern vielmehr mit den neuen Vorschriften, die den Preis in die Höhe treiben. Da es zum Beispiel nicht mehr möglich ist, Outdoor, also im Freien, anzubauen, sind die Unternehmen gezwungen, in Innenräumen, also Indoor, anzubauen, was hohe Stromkosten für Licht und Luft bedeutet, und damit höhere Preise für die Produkte.

Der Indoor-Anbau erzeugt große CO2 Mengen und hohe Produktionskosten. Sicher, man bekommt fantastisches Gras – aber in einem Gewächshaus könnte man die gleichen Ergebnisse erzielen wie beim Indoor-Anbau (wenn nicht sogar besser) und gleichzeitig die Betriebskosten drastisch senken, vor allem bei der Klimakontrolle und der Beleuchtung.

Aber alles, was ich hier erwähne, bezieht sich auf die „unbeweglichen“ Dinge. Mit unbeweglich meine ich die Dinge, die Cannabis-Unternehmen selbst nicht ändern können, ob sie wollen oder nicht. Wenn zum Beispiel ein bestimmter Staat Vorschriften hat, die vorgeben, dass alle Cannabispflanzen vor dem Verkauf getestet werden müssen – das ist etwas, das ein legales Unternehmen nicht umgehen kann, und das Kosten verursacht.

Legales Weed ist einfach teurer!

Aufgrund all der vorgenannten Probleme muss der durchschnittliche Konsument akzeptieren, dass legales Gras einfach teurer ist, als Weed das auf dem Cannabis Schwarzmarkt in Kanada angeboten und gekauft wird. Das ist auch in Ordnung – viele Konsumenten haben kein Problem damit, 15-20% mehr für ihr Gras zu bezahlen, wenn sie wissen, dass sie dafür qualitativ hochwertiges und leicht zugängliches Gras, sowie eine gute Auswahl bekommen können.

Das Problem ist eher das durchschnittliche Einkommen (ca. 2100 can. $) der Bürger in Kanada, dort verdient der normale Bürger auch nicht soviel Geld, das er es verprassen kann. Die Masse der Menschen und auch der Cannabis-Konsumenten verdient durchschnittlich.

Cannabis Schwarzmarkt in Kanada

Wer soviel (oder sowenig) verdient, wohnt fast immer auch zur Miete und muß einen großen Teil des Lohn schon mal dafür ausgeben, im Schnitt sind das in Kanada 45 – 55% des Einkommens. Wenn man sich jedoch genauer ansieht, wie viele Menschen nur den Mindestlohn erhalten, so kann man verstehen, das es eine große Anzahl von Kanadiern gibt, die gerne Cannabis rauchen, aber auf den Cannabis Schwarzmarkt in Kanada angewiesen sind.

Warum ist es wichtig, die Situation von 38 Millionen Kanadiern zu verstehen? Der Grund, warum ich diesen Artikel schreibe, ist, dass ich die Diskrepanz zwischen den Cannabis-Unternehmen und einem bedeutenden Teil der kanadischen Bevölkerung aufzeigen möchte. Diese „normalen Bürger“ machen einen Großteil der Cannabiskonsumenten aus. In der Tat gehören dieser Bevölkerungsgruppe einige der stärksten Konsumenten an.

Und wenn man mit 1500 bis 2000 Dollar im Monat auskommen muss und die Lebenshaltungskosten hoch sind, ist ein 20-Dollar-Joint nicht billig! Dennoch sieht man häufig Apotheken und Firmen, die versuchen, „Premium-Cannabis“ anzupreisen, indem sie Joints und Blunts für 100 Dollar pro Stück verkaufen. Sogar der Preis für Premium-Pre-Rolls oder Raw Cones kann schnell in die Höhe schießen.

Sicher, diese Apotheken und Unternehmen verdienen Geld, und ja, es gibt Leute, die bereit sind, dafür Geld auszugeben. Aber diese Unternehmen entfernen sich auch immer mehr von einem großen Teil der Verbraucher und Konsumenten, was auch ein Grund dafür ist, das der Cannabis Schwarzmarkt in Kanada noch existiert. Warum sollte man 160 Dollar pro Unze ausgeben, wenn 90 Dollar pro Unze ausreichen würden?

Was kanadische Cannabis-Unternehmen tun sollten, um das Spiel zu gewinnen!

Man kann zukünftigen Investoren die in den kanadischen Markt einsteigen wollen mit einer Dispensary, also einer Verkaufsstelle, nur raten, eine Preis und Angebotspolitik zu betreiben, die sich an dem Durchschnitts-Kanadier orientiert. In diesen „Blue Collar Dispensaries“ versuchst man nicht, teures Premium-Gras zu verkaufen, das jeder auf Instagram anpreist, sondern eher „gutes Gras“, das auch seine Job erledigt.

Cannabis Schwarzmarkt in Kanada
Outdoor Anbau macht Gras billiger

Wer wird der „Aldi“ des Weeds sein?

Derzeit gibt es keine einzige Marke, die sich auf eine der größten Verbrauchergruppen im Cannabisbereich eingestellt hat. Das erste Unternehmen, das die Kunst des preiswerten und dennoch guten Weeds beherrscht, wird das Marihuana-Spiel gewinnen, einfach aufgrund der schieren Menge an Konsumenten innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe.

Wenn dies nicht geschieht, werden die einfachen Kiffer weiterhin auf der Straße kaufen, denn wenn es darum geht, das Gesetz zu brechen und für Lebensmittel zu bezahlen, ist es weitaus kostengünstiger, das Gesetz zu brechen… wenn man nicht erwischt wird.

Der Artikel „Der Cannabis Schwarzmarkt in Kanada“ ist am 27. November 2021 erschienen.

Angelika Koch

Angelika Koch

Angelika ist eine passionierte Autorin und Expertin auf dem Gebiet des Cannabis-Lifestyles. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Branche hat sie sich nicht nur ein umfassendes Wissen über den Anbau und die Verwendung von Cannabis angeeignet, sondern auch über die politischen und rechtlichen Aspekte, die damit einhergehen. Ihre Art zu schreiben ist gekennzeichnet durch ihren unverwechselbaren, freundlichen Stil, der sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. In ihren Artikeln vermittelt sie nicht nur praktische Tipps zum Anbau von Cannabis, sondern auch spannende Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten, wie man Cannabis in den Alltag integrieren kann.