Alle wichtigen Infos rund um medizinisches Marihuana

Alle wichtigen Infos rund um medizinisches Marihuana

Das Wichtigste in Kürze

Kannst Du CBD-Tropfen in einer Apotheke kaufen?

Das ist möglich. CBD-Öl gehört zu den wenigen Produkten, die man käuflich erwerben kann.

Bezahlt die Krankenkasse CBD?

Unter strikter Reglementierung und Genehmigung kann die Krankenkasse für die Kosten von medizinischem Cannabis aufkommen.

Gibt es rezeptfreie Cannabis-Produkte in Deutschland?

CBD-Öl mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,2 Prozent ist in Deutschland rezeptfrei und legal erhältlich. Alles andere nicht. Mehr zu medizinischem Marihuana hier.

Medizinisches Marihuana ist ein Thema, das in den letzten Jahren vermehrt diskutiert wurde. Warum nutzt man medizinisches Marihuana eigentlich? Welche Vorteile bringt es mit sich? Was bewirkt es? Einen Überblick zu diesem Thema haben wir Dir im Folgenden zusammengefasst.

Vorwort: Grundlegende Begriffe

Was gibt es Wichtiges an Begrifflichkeiten zum Thema medizinisches Marihuana zu wissen?

Das Wort „Cannabis“ hat seinen Ursprung im Lateinischen und stammt vom griechischen Wort „κάνναβις“ (kánnabis) ab, das sich auf die Pflanze Cannabis sativa bezieht. Das Wort „Cannabis“ wird heute verwendet, um sich auf die verschiedenen Arten von Hanfpflanzen zu beziehen, die sowohl zur Herstellung von medizinischen Produkten als auch zur Freizeitnutzung verwendet werden.

CBD steht für Cannabidiol, eine der vielen Verbindungen, die in der Cannabispflanze vorkommen. CBD ist nicht psychoaktiv und verursacht keine „high“ oder euphorischen Effekte. Es wird oft zur Behandlung von verschiedenen Gesundheitsproblemen eingesetzt, wie z.B. Schmerzen, Entzündungen, Angstzuständen, Epilepsie und Schlafstörungen.

THC steht für Tetrahydrocannabinol, eine psychoaktive Verbindung, die ebenfalls in der Cannabispflanze vorkommt. THC ist die Hauptursache für die euphorischen oder „high“-Effekte, die mit dem Rauchen oder Konsum von Cannabis verbunden sind. Es hat auch medizinische Anwendungen, wie z.B. zur Behandlung von Übelkeit, Schmerzen und Appetitlosigkeit.

Während CBD und THC aus der gleichen Pflanze stammen, haben sie unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper und das Gehirn: CBD ist nicht psychoaktiv und hat keine negativen Auswirkungen auf die kognitive Funktion oder das Gedächtnis, während THC psychoaktiv ist und kurzfristige Auswirkungen auf das Gedächtnis und die kognitive Funktion haben kann.

Was ist medizinisches Marihuana?

Medizinisches Marihuana ist eine Form von Cannabis, die zur Behandlung von verschiedenen medizinischen Bedingungen verwendet wird.

Im Gegensatz zu anderen Cannabissorten, die man zu Freizeitzwecken konsumiert, kann medizinisches Marihuana unter ärztlicher Aufsicht und nach Verschreibung eingenommen werden.

Varianten

Produkte, die medizinischen Cannabis beinhalten, können in verschiedenen Formen eingenommen werden. Je nachdem, welche Beschwerden behandelt werden sollen und welche Vorlieben der Patient hat.

Medizinischen Cannabis gibt es in vielen Formen und Variationen

Eine Möglichkeit ist das Rauchen von getrockneten Cannabisblüten. Dies ist eine der am schnellsten wirkenden Formen, da das THC direkt in die Lunge gelangt und schnell in den Blutkreislauf aufgenommen wird.

Achtung: Allerdings ist das Rauchen aufgrund der schädlichen Auswirkungen auf die Lunge nicht die empfehlenswerteste.

Eine alternative Methode ist die Inhalation von medizinischem Cannabis in Form von Dampf. Hierbei werden die Blüten in einem speziellen Vaporizer erhitzt, wodurch ein Dampf entsteht, der inhaliert werden kann.

Hinweis: Diese Methode ist schonender für die Lunge als das Rauchen und kann auch eine schnellere Wirkung erzielen als andere Formen der Anwendung.

Eine weitere Möglichkeit ist die Einnahme von medizinischem Marihuana in Form von Ölen, Kapseln oder Tropfen. Hierbei wird das THC in einer trägerhaltigen Flüssigkeit aufgelöst. Die Wirkung tritt langsamer ein als bei der Inhalation, hält aber auch länger an.

Medizinisches Marihuana kann auch äußerlich angewendet werden, zum Beispiel in Form von Salben, die auf die Haut aufgetragen werden. Dies kann bei entzündlichen Hauterkrankungen oder Schmerzen in bestimmten Körperregionen helfen.

Hinweis: Letztendlich hängt die Wahl der Form der Anwendung von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Es ist wichtig, dass Patienten sich von ihrem Arzt beraten lassen und die richtige Dosierung und Form der Anwendung wählen, um eine effektive Behandlung zu gewährleisten.

Exkurs: CBD in der Apotheke

Schon gewusst?

Du kannst CBD-Tropfen oder medizinisches Cannabisöl in der Apotheke kaufen. CBD (Cannabidiol) ist ein legaler Bestandteil von Hanf und wird in verschiedenen Formen, einschließlich Tropfen, als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Viele Apotheken haben CBD-Produkte in ihrem Sortiment, und es ist oft ratsam, sich von einem Apotheker beraten zu lassen, um das beste Produkt für Deine Bedürfnisse zu finden.

Einsatzgebiete

Bei welchen Krankheiten kann man CBD einsetzen?

Bei welchen Krankheiten kann man CBD einsetzen? Medizinisches Marihuana wird häufig:

  • zur Linderung von Schmerzen
  • zur Verbesserung des Appetits
  • zur Gewichtszunahme
  • zur Reduktion von Übelkeit und Erbrechen
  • zur Verbesserung der Schlafqualität und
  • zur Linderung von Muskelkrämpfen eingesetzt.

In der Medizin kann man Cannabis auch als mögliches Mittel zur Behandlung von Epilepsie, chronischen Schmerzen, Angststörungen und sogar als adjuvante Therapie bei der Behandlung von Krebs untersucht.

In einigen Fällen kann medizinisches Marihuana sogar dazu beitragen, die Dosis von Opioid-Schmerzmitteln zu reduzieren und damit das Risiko von Opioid-Abhängigkeit und -Überdosierung zu verringern.

Nutzung und Gebrauch

Medizinisches Marihuana kann auf verschiedene Weise eingenommen werden, darunter:

  • oral in Form von Kapseln oder medizinischem Cannabisöl.
  • inhalativ mittels Vaporisatoren oder Zigaretten.
  • durch Sublingualzufuhr in Form von Tropfen oder Sprays.

Die Wirksamkeit und der Nutzen von medizinischem Cannabis hängen von der Art der Verabreichung, der Dosis und der individuellen Reaktion des Patienten ab.

Welche Vorteile bietet es?

  • Schmerzlinderung: Marihuana wird häufig als Schmerzmittel verwendet und kann besonders effektiv bei der Linderung von chronischen Schmerzen sein. Einige Studien haben gezeigt, dass Marihuana die Schmerzintensität reduzieren und die Schmerztoleranz erhöhen kann.
  • Verbesserung von Appetit und Gewichtszunahme: Marihuana kann den Appetit anregen und dazu beitragen, dass Menschen, die unter einem verminderten Appetit leiden, mehr essen und an Gewicht zunehmen. Dies kann insbesondere für Menschen mit HIV/AIDS, Krebs oder anderen Erkrankungen von Vorteil sein.
  • Reduktion von Übelkeit und Erbrechen: Marihuana kann auch dazu beitragen, Übelkeit und Erbrechen zu reduzieren, was insbesondere für Menschen von Vorteil sein kann, die eine Chemotherapie machen oder andere Medikamente einnehmen, die Übelkeit verursachen.
  • Verbesserung der Schlafqualität: Marihuana kann auch dazu beitragen, die Schlafqualität zu verbessern und das Einschlafen zu erleichtern. Menschen mit Schlafstörungen oder anderen Schlafproblemen kann das helfen.
  • Linderung von Muskelkrämpfen: Marihuana wird auch häufig zur Linderung von Muskelkrämpfen und -spasmen eingesetzt, insbesondere bei Menschen mit Multipler Sklerose oder anderen neurologischen Erkrankungen.

Welche Risiken oder Nebenwirkungen sind möglich?

Bei welchen Krankheiten kann man CBD einsetzen? Das weißt Du nun.

Aber wie bei jeder Medikation gibt es auch bei der Verwendung von medizinischem Marihuana mögliche Risiken und Nebenwirkungen, vor allem dann, wenn man überdosiert. Die vorteilhafte Wirkung von Marihuana kann sich so zum Teil völlig umkehren.

Zu den Folgeerscheinungen gehören unter anderem:

  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Verwirrung
  • Angstzustände
  • Halluzinationen
  • psychische Erkrankungen wie Schizophrenie u.ä.

Weiterhin kann die Einnahme von Marihuana das Risiko von Verkehrs- und Arbeitsunfällen erhöhen, wenn man unter dem dauerhaften Einfluss der Pflanze steht.

Tipp: Daher ist es wichtig, dass Patienten, die medizinisches Cannabis verwenden, sich der möglichen Risiken und Nebenwirkungen bewusst sind und sich bei ihrem Arzt oder einem anderen medizinischen Fachmann über Risiken und das Zusammenspiel mit weiteren Medikamenten informieren.

Regulation in Deutschland

In Deutschland ist der Konsum von Cannabis, einschließlich Marihuana, generell illegal und wird als Straftatbestand geahndet. Der private Konsum, Handel und Besitz von Cannabis soll 2024 vollständig legalisiert werden.

Aber: Es gibt Ausnahmen für den medizinischen Gebrauch von Cannabis.

Seit März 2017 gibt es in Deutschland eine gesetzliche Regelung für den medizinischen Gebrauch von Cannabis. Diese ermöglicht es Ärzten, Marihuana als Medikament zu verschreiben, wenn andere Behandlungen nicht erfolgreich waren oder nicht vertragen werden.

Allerdings muss der Einsatz von Cannabis als Medikament von einem Arzt beantragt und von der Krankenkasse genehmigt werden. Der medizinische Gebrauch von Cannabis ist in Deutschland also legal, aber stark reguliert.

Cannabis auf Rezept: Ist das möglich?

Rezeptfrei?

Ist Cannabis auf Rezept zu kaufen in Deutschland möglich? Rezeptfreie Cannabisprodukte sind in Deutschland derzeit weder verfügbar noch legal – mit einer Ausnahme: CBD-Öl.

Im Allgemeinen gilt: Cannabisprodukte, die THC enthalten, sind in Deutschland grundsätzlich illegal und können nur in Ausnahmefällen verschrieben werden.

Aber: In Deutschland ist nur CBD-Öl mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,2% legal erhältlich, die als Nahrungsergänzungsmittel oder Kosmetika verkauft werden können.

Exkurs: Epilepsie, chronische Schmerzen und Co.

Epilepsie

Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die durch wiederkehrende Anfälle gekennzeichnet ist. Ein epileptischer Anfall tritt auf, wenn das Gehirn abnormal feuert und es zu einer kurzzeitigen Störung der normalen Gehirnfunktion kommt. Die Art und Schwere der Anfälle kann von Person zu Person sehr unterschiedlich sein.

Epilepsie kann in jedem Alter auftreten und wird durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst, wie z.B. Hirnverletzungen, Gehirntumore, Schlaganfälle, genetische Faktoren oder Hirnentzündungen. In vielen Fällen ist die Ursache der Epilepsie jedoch unbekannt.

Chronische Schmerzen

Chronische Schmerzen sind ein häufiges Problem, das viele Menschen betrifft. Sie können eine Vielzahl von Ursachen haben und in verschiedenen Bereichen des Körpers auftreten, darunter Kopf, Rücken, Gelenke und Muskeln.

Schon gewusst? Chronische Schmerzen werden in der Regel als Schmerzen definiert, die länger als drei Monate andauern.

Zu den möglichen Ursachen gehören u.a. Verletzungen, Erkrankungen, Nervenschäden und wiederholte Belastung.

Einige häufige Erkrankungen, die chronische Schmerzen verursachen können, sind Arthritis, Fibromyalgie, Migräne, Krebs und Rückenschmerzen. Chronische Schmerzen können auch Auswirkungen auf die Lebensqualität haben und zu Angstzuständen, Depressionen, Schlafstörungen und sozialer Isolation führen.

Angststörungen

Angststörungen sind eine Art von psychischen Störungen, die durch anhaltende, extreme Angst und Sorge gekennzeichnet sind. Sie können das tägliche Leben beeinträchtigen und dazu führen, dass Betroffene ihre normalen Aktivitäten einschränken oder vermeiden.

Es gibt verschiedene Arten von Angststörungen, darunter Generalisierte Angststörung, Panikstörung, soziale Angststörung und spezifische Phobien. Jede dieser Störungen hat ihre eigenen Symptome und Merkmale, aber alle verursachen Angst und Unruhe, die das tägliche Leben beeinträchtigen können.

Einige der häufigsten Symptome von Angststörungen sind Herzklopfen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Übelkeit und Schwindel. Betroffene können auch Gedanken und Sorgen haben, die sich auf ihre Ängste konzentrieren und ihr tägliches Leben beeinträchtigen können.

Was ist eine adjuvante Therapie?

Eine adjuvante Therapie ist eine zusätzliche Behandlung, die nach einer Hauptbehandlung durchgeführt wird, um das Ergebnis der Hauptbehandlung zu verbessern oder das Risiko eines erneuten Auftretens der Erkrankung zu verringern.

Auf einen Blick

In der Medizin wird Cannabis häufig angewendet

Medizinisches Marihuana kann eine wertvolle Ergänzung zur Behandlung von bestimmten medizinischen Bedingungen sein und hat das Potenzial, Schmerzen und andere Symptome zu lindern.

Hierbei wichtig ist, dass Patienten sich der möglichen Risiken und Nebenwirkungen bewusst sind und sich Informationen einholen, zum Beispiel bei ihrem Arzt. Deshalb verwendet man vor allem in der Medizin Cannabis.

Legal ist Cannabis für den Privatgebrauch nicht; einzig die medizinische Verwendung stellt hierbei eine Ausnahme dar. In diesem Fall wird der Einsatz von medizinischem Marihuana reguliert und kontrolliert.

FAQ zum Thema: Medizinisches Marihuana

Wer bekommt medizinisches Marihuanas?

Marihuana, das man ärztlich verschreibt, erhalten in der Regel Personen mit schweren Erkrankungen, zum Beispiel bei Multipler Sklerose.

Was kostet 1 Gramm medizinisches Marihuanas?

Wenn du medizinisches Marihuana kaufst, kann das sich das preislich nach Verarbeitungsart unterscheiden: unverarbeitet kostet es bis zu 15 Euro, verarbeitet können sich die Kosten doppeln.

Bei welchen Krankheiten hilft CBD?

Unter anderem kann es helfen bei der Linderung von Symptomen einer Chemotherapie, bei Muskelkrämpfen/Multipler Sklerose, bei chronischen Schmerzen und bei dem Verlust von Gewicht (zum Beispiel bei AIDS).

Quellen

Swen Scherer

Swen Scherer

Sven ist ein erfahrener Autor und Business-Experte im Bereich Cannabis. Seine umfangreiche Kenntnis des Cannabis-Marktes und seine jahrelange Erfahrung im Bereich des Cannabis-Anbaus machen ihn zu einem gefragten Experten in der Branche. Mit einem wachen Auge für die neuesten Trends und Entwicklungen im Bereich des Cannabis-Business gibt er wertvolle Ratschläge für Unternehmer und Investoren, die in diesem aufstrebenden Sektor Fuß fassen möchten. Neben seinem Fachwissen in der Welt des Cannabis ist Maximilian auch ein ausgezeichneter Schriftsteller, der es versteht, komplexe Themen leicht verständlich zu erklären. Seine Leidenschaft für das Schreiben und seine tiefe Begeisterung für den Cannabis-Bereich machen seine Artikel zu einer wahren Freude zu lesen.