Kommt Cannabis als Teil der modernen Medizin infrage?

Kommt Cannabis als Teil der modernen Medizin infrage?

Cannabis hat in den vergangenen Jahren als Heilmittel immer mehr Aufmerksamkeit erlangt. Die Pflanze wird zur Linderung von Schmerzen bei Schlafstörungen und vielen anderen Beschwerden eingesetzt. Doch wie ist der aktuelle Stand und der medizinische Konsum mit Risiken verbunden?

Der aktuelle Stand des Cannabiskonsums in der modernen Medizin

Nun, Cannabis ist eine Substanz, die in den vergangenen Jahren immer mehr Beachtung in unserer Welt gefunden hat. Verbraucher werden seither vermehrt mit Begriffen wie THC, Cannabissamen, CBD oder Blüten im Freundeskreis oder sogar in den Medien konfrontiert. Deutschland hat erstmals am 10.03.2017 die Türen für medizinische Zwecke geöffnet und erlaubt schwer kranken Patienten unter Aufsicht eines Mediziners den Konsum von verschreibungspflichtigen Cannabis.

Forschungen haben gezeigt, dass der Konsum eine Vielzahl von medizinischen Anwendungen haben kann – von der Linderung von Schmerzen und Entzündungen bis hin zur Unterstützung bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen. Auch konnten positive Auswirkungen der Pflanze auf Autoimmunerkrankungen wie Multiples Sklerose festgestellt werden, denn die in der Blüte befindlichen Stoffe konnten nachweislich typische MS Symptome lindern und den Betroffenen ein stückweit Lebensqualität zurückgeben.

Ebenfalls konnte eine israelische Studie, veröffentlicht im Jahr 2018, nachweisen, dass der Konsum vielerlei Symptome bei Krebserkrankungen lindern kann. Hierzu wurden im Zeitraum von 2015 bis 2017 circa 3.000 Patienten mit dem Wirkstoff behandelt. Die Ergebnisse zeigten eine Verbesserung der folgenden Symptome:

  • Schmerzen
  • Übelkeit
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit

Cannabis ist Illegal! Das kommt mir nicht ins Haus

Problematisch ist die Geschichte nur, da viele Personen Cannabisprodukte mit dem Begriff „Illegal“ in Verbindung bringen und sich deshalb eventuell gar nicht damit behandeln lassen möchten. Ein Aspekt, der gerade auf die ältere Generation zutreffen mag. Dabei sind diese Produkte heutzutage in vielen Ländern wie den Niederlanden, Uruguay, Georgien, Kanada und weiteren legalisiert und es gibt immer mehr Möglichkeiten für Patienten, sie in ihre Behandlung zu integrieren. Abgesehen davon setzt sich auch die Bundesrepublik Deutschland ausgiebig mit der Legalisierung auseinander, sodass ein entsprechendes Gesetz schon zum Jahr 2024 durchgeboxt werden könnte.

Dennoch steht außer Frage, dass viele Ärzte in Cannabis eine vielversprechende Alternative zu den herkömmlichen Medikamenten sehen. Hierbei gilt jedoch anzumerken, dass der Konsum nicht für alle Menschen gleich geeignet ist. Genauso wie jeder Krankheitsverlauf ist auch jeder Patient unterschiedlich, daher sollte man dieses Thema unter Berücksichtigung der Krankheitsgeschichte stets mit seinem Arzt besprechen, um herauszufinden, ob Cannabiskonsum für einen sinnvoll ist. Bei positiver Feststellung wird dieser den Patienten sorgfältig untersuchen und die richtige Dosierung und Art der Verabreichung empfehlen. Es ist wichtig, dass der Patient während des gesamten Prozesses eng mit dem Arzt zusammenarbeitet und alle Anweisungen genau befolgt.

Welche Risiken gibt es bei der Einnahme unter ärztlicher Aufsicht?

Dies ist besonders wichtig, da Cannabis einige Wechselwirkungen mit bestimmten anderen Medikamenten und Erkrankungen haben kann. Hierbei sollten sich Betroffene auch ausgiebig mit den typischen Nebenwirkungen des Konsums auseinandersetzen. Zu den häufigsten gehören:

  • Gesteigerter Appetit
  • trockene Augen
  • Stimmungsschwankungen
  • Mundtrockenheit

Nicht zuletzt möchten wir auf das Suchtpotenzial hinweisen. Genauso wie Alkohol oder andere Substanzen kann Cannabis einen in die Abhängigkeit treiben. Auch wenn lange Zeit der Irrtum überhand genommen hat, diese Substanz könne weder zu einer physischen noch zu einer psychischen Abhängigkeit führen, wurde dieser Aberglaube bereits durch Studien widerlegt.

Zu einer Abhängigkeit kommt es meistens, aber nur dann, wenn der Patient sich nicht an die mit dem Arzt vereinbarten Dosierungen hält. Die Verantwortung liegt also ausschließlich in der Hand des Konsumierenden, ein bestimmtes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Selbstbeherrschung gehört zur Pflicht! Der verschreibende Arzt hat jederzeit die Möglichkeit, eine Behandlung mit dieser Alternative zu herkömmlichen Medikamenten zu beenden, sofern der Verdacht eines Missbrauchs der Substanz besteht.

Fazit – Auf Dauer ein fester Bestandteil der Schulmedizin

Es ist schon erstaunlich, wie sich die Schulmedizin und Cannabis in den vergangenen Jahren immer weiter angenähert haben. Denn auch, wenn noch viel Forschungsbedarf besteht, kann man zum jetzigen Zeitpunkt erkennen, dass Cannabis langfristig gesehen wahrscheinlich ein wertvoller Bestandteil unserer modernen Medizin sein wird. Es bleibt aber auch anzumerken, dass es zwar bereits erste positive Ergebnisse auf die Wirkung bei zahlreichen Erkrankungen wie MS oder Krebs gibt, aber das komplette Einsatzgebiet samt den Möglichkeiten für unsere Gesundheit noch sprichwörtlich in den Kinderschuhen steckt.

Angelika Koch

Angelika Koch

Angelika ist eine passionierte Autorin und Expertin auf dem Gebiet des Cannabis-Lifestyles. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Branche hat sie sich nicht nur ein umfassendes Wissen über den Anbau und die Verwendung von Cannabis angeeignet, sondern auch über die politischen und rechtlichen Aspekte, die damit einhergehen. Ihre Art zu schreiben ist gekennzeichnet durch ihren unverwechselbaren, freundlichen Stil, der sowohl informativ als auch unterhaltsam ist. In ihren Artikeln vermittelt sie nicht nur praktische Tipps zum Anbau von Cannabis, sondern auch spannende Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten, wie man Cannabis in den Alltag integrieren kann.